QIX Deutschland: Vorstandswechsel treibt Deutsche Börse-Aktie in Richtung Jahreshoch

Nach moderaten Gewinnen zum Handelsstart drehte der QIX Deutschland heute zeitweise ins Minus. Am Nachmittag notiert der Qualitäts-Index jedoch unverändert bei 13.930 Punkten. Entscheidung über neuen Vorstands-Chef beflügelt Deutsche Börse-Aktie. Finanzinvestoren prüfen Beteiligung an Internet-Unternehmen von ProSieben Digital. JPMorgan ist nach Zahlen bei der Allianz von Solvabilität und organisches Kapitalwachstum begeistert.

Einer der heutigen Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist die Deutsche Börse-Aktie. Aktuell steigt sie um 2,0 Prozent auf 94,60 Euro und befindet sich damit nur noch knapp unter ihrem Jahreshoch. Beim Frankfurter Börsenbetreiber übernimmt nach der Insideraffäre zum 1. Januar 2018 der derzeitige Chef der HypoVereinsbank Theodor Weimer den Vorstandsposten. Der 57 Jahre alte Manager löst damit den amtierenden Vorstand Carsten Kengeter ab und erhält zunächst einen 3-Jahresvertrag. Weimer steht seit 2009 als Vorstand an der Spitze der HypoVereinsbank und führt seither die Münchener Tochter der italienischen Unicredit. Der Deutsche Börse-Vorstand Kengeter hatte Ende Oktober nach 9 Monaten die Konsequenz aus laufenden Ermittlungen wegen möglichen Insiderhandels gezogen. Denn seit Februar laufen Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen eines Aktiengeschäfts. Kengeter wollte daher zum Jahresende seinen Posten aufgeben. Der noch amtiere Vorstand hatte im Dezember 2015 insgesamt 60.000 Aktien der Deutschen Börse für 4,5 Mio. Euro erworben, konnte diese aber nicht vor Ende 2019 veräußern. Zusätzlich packte der Konzern in dem eigens für den Manager geschnürten Vergütungsprogramm weitere 69.000 Aktien obendrauf.

Die Schweizer Bank UBS hat die Einstufung für die Deutsche Börse-Aktie nach einer Investorenveranstaltung auf "Buy" mit dem Kursziel von 110 Euro bestätigt. Der Finanzchef habe das für 2018 und 2019 avisierte Gewinnwachstum des Börsenbetreibers bestätigt, schrieben die Analysten in einer Studie vom Donnerstag.

Das aktuelle KGV für die Deutsche Börse-Aktie liegt bei einem geschätzten 2018er Gewinn von 5,34 Euro je Aktie bei moderaten 18. Darüber hinaus bietet die Aktie eine Rendite von 2,5 Prozent. Operativ überzeugt das Unternehmen zudem mit einer beeindruckenden EBIT-Marge von 43 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 16 Prozent. Mit diesen starken Kennzahlen befindet sich die Aktie zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leicht im Plus bei 25,25 Euro zeigt sich heute im Qualitäts-Index die ProSiebenSat.1 Media-Aktie. Der Medienkonzern will seine Abhängigkeit vom derzeit schwächelnden TV-Werbemarkt reduzieren und gleichzeitig das wachsende Digital-Geschäft ausbauen und diversifizieren. ProSiebenSat.1 Media sucht dafür nach externen Investoren, die im Gegenzug Minderheitsbeteiligungen an den Internet-Unternehmen des Konzerns erhalten. Insidern zufolge wollen sich derzeit mindestens vier Finanzinvestoren an Verivox, Parship und anderen Unternehmen des digitalen Geschäftsbereichs beteiligen. Unter anderem hätten EQT und General Atlantic Angebote für einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an der Digital-Sparte des Fernsehkonzerns vorgelegt, sagten mehrere mit dem Prozess vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. ProSieben Digital werde dabei mit mehr als 1,3 Mrd. Euro bewertet. Insgesamt steht die Digital-Plattform des Medienkonzerns inzwischen für ein Viertel des Gesamtumsatzes. Zu den wichtigsten Wachstumstreibern der Digital-Sparte gehören neben dem Vergleichsportal Verivox, die Partner-Portale Parship und ElitePartner sowie der Parfümhändler Flaconi. Die Reiseportale hingegen werden den Investoren nicht angeboten. Allerdings stoßen sich einige Private-Equity-Fonds daran, dass sich ProSiebenSat.1 Media nur von einem Minderheitsanteil trennen will. Die meisten Finanzinvestoren wollen bei ihren Beteiligungen umfassende Mitspracherechte haben.

Aktuell rechnen Analysten bei ProSiebenSat.1 Media zum Jahresende mit einem Gewinn von 2,30 Euro je Aktie. Im nächsten Geschäftsjahr sollen 2,38 Euro erreicht werden. Damit wird die Aktie des Medienkonzerns derzeit nur mit einem KGV von 11 bewertet. Die Aktie ist zudem mit einer Rendite von 7,6 Prozent der attraktivste Dividendenzahler im Qualitätsaktien-Index (QIX). Im operativen Geschäft überzeugt dazu neben der hohen EBIT-Marge von 20 Prozent auch die starke Eigenkapitalrendite von 28 Prozent.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Allianz-Aktie nach Zahlen zum 3.Quartal auf "Overweight" mit dem Kursziel von 228 Euro belassen. Der Versicherungskonzern habe in puncto Solvabilität und organisches Kapitalwachstum erneut überzeugt, so die Analysten in einer Studie. Positiv überrascht habe zudem das attraktive Aktienrückkaufprogramm.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.