QIX Deutschland: Siemens will Staatsfonds beim Healthineers-Börsengang mit ins Boot holen

Damit erholt sich der Qualitäts-Index von seinen gestrigen Verlusten und steht so am Nachmittag bei 14.050 Punkten. Siemens-Vorstand will Staatsfonds als Anker-Investoren beim Listung der Medizintechnik-Sparte gewinnen. Neuer Deutsche Börse-Chef will das Unternehmen 2018 in ruhigeres Fahrwasser steuern. Analysten loben Brenntags Absatz, Preismacht und Steuerquote als zukünftigen Kurstreiber.

Als einer der Tagesfavoriten im Qualitäts-Index verzeichnet heute die Siemens-Aktie ein Plus von 1,2 Prozent und steht damit bei 116,65 Euro. Vor dem geplanten Börsengang der Medizintechnik-Sparte will der Technologiekonzern das Interesse von potenziellen Großanlegern sondieren. Wir planen, auch das Interesse von relevanten Anker-Investoren, einschließlich Staatsfonds auszutesten, sagte jüngst der Siemens-Vorstand in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Diese dürften auch aus Norwegen und China kommen. Das Spektrum der wichtigsten Staatsfonds werden wir vermutlich abdecken, räumte der Manager ein. Der Vorteil wäre, dass damit Anker-Investoren gewonnen wären. Allerdings wäre dann der freie Fluss von Aktien nicht so hoch. Zudem bekräftigte der Vorstand, dass der Siemens-Konzern die Mehrheit behalten solle. Für das erste Kalenderhalbjahr 2018 sei weiterhin das Listing geplant, wenn die Märkte mitspielen, betonte er. Insgesamt schätzen Analysten den Wert der künftigen Siemens Healthineers AG auf bis zu 40 Mrd. Euro. Mit dem Börsengang bekomme die Sparte unternehmerische Flexibilität und Zugang zum Kapitalmarkt, um profitabel zu wachsen, sagte zuletzt der Healthineers-Vorstand. Die Medizintechnik-Sparte erzielte 2016 einen Jahresumsatz von 14 Mrd. Euro, den Großteil davon in den USA. In dem profitablen Geschäft mit Medizintechnik sieht Siemens nur geringe Synergien mit dem industriellen Kerngeschäft. Daher laufen die Vorbereitungen für die geplante Abspaltung auf Hochtouren.

Die Aktie des Siemens-Konzerns ist weiterhin niedrig bewertet. Neben dem aktuellen moderaten KGV von 14 ergibt sich für die Aktie angesichts der angekündigten Dividende von 3,70 Euro eine Rendite von 3,2 Prozent. Dabei überzeugt der Technologiekonzern nicht nur mit seiner auf Nachhaltigkeit ausgelegten Ausschüttungspolitik. Auch die operativ erzielte Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und die solide EBIT-Marge von 11 Prozent sind beachtlich. Die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Deutsche Börse-Aktie zeigt heute im Qualitäts-Index einen Zugewinn von 0,9 Prozent und notiert damit aktuell bei 96,70 Euro. Der neue Vorstand des Frankfurter Börsenbetreibers will das Unternehmen in ruhigeres Fahrwasser steuern. Möge es für die Deutsche Börse ein gutes Jahr nach dem turbulenten Jahr 2017 werden, schrieb der neue Chef in seinen Neujahrsgrüßen an die Mitarbeiter. Er sei zuversichtlich, dass man dies gemeinsam schaffen werde. Die Deutsche Börse habe ein einzigartiges Geschäftsmodell sowie eine von anderen wertgeschätzte Technologie, betonte der Manager. Der bisherige Chef der HypoVereinsbank, trat am 1.Januar die Nachfolge Carsten Kengeters an. Die laufenden Ermittlungen gegen Kengeter wegen Verdachts auf Insiderhandel hatten bei der Deutschen Börse im vergangenen Jahr für Unruhe gesorgt. Zudem hatte sich der alte Vorstand in Hessen aufgrund der im Frühjahr 2017 gescheiterten Fusion mit der Londoner Börse LSE unbeliebt gemacht. Da viele befürchteten, der Finanzplatz Frankfurt könnte an Bedeutung verlieren. Die Deutsche Börse ist nicht irgendein Unternehmen, schrieb sein Nachfolger in seiner Neujahrsbotschaft. Wir haben einen besonderen Auftrag an der Schaltstelle zu den globalen Kapitalmärkten und auch am Finanzplatz in Frankfurt.

Bei einem geschätzten 2018er Gewinn von 5,34 Euro je Aktie wird die Deutsche Börse-Aktie derzeit mit einem moderaten KGV von 18 gehandelt. Auch die Dividendenrendite von 2,4 Prozent ist durchaus solide. Zudem überzeugt der Frankfurter Börsenbetreiber operativ mit einer beeindruckenden EBIT-Marge von 43 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 16 Prozent.

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für die Brenntag-Aktie von 60 auf 61 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Analysten sehen in puncto Absatz, Preismacht und Steuerquote Rückenwind für den Chemikalienhändler. Die Eigenkapitalrendite dürfte in den nächsten 3 Jahren steigen, schrieben sie in einer Studie. Für 2018 erhöhten die Analysten ihre Gewinnprognose (EPS).

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.