QIX Deutschland: Siemens will Bahnsparte nach Fusion mit Alstom profitabler machen

Der heutige Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist nach der Fusionsankündigung die Siemens-Aktie. Aktuell steigt die Aktie um 1,6 Prozent auf 118,45 Euro. Der Technologiekonzern hat sich am Dienstagabend mit dem französischen Konkurrenten Alstom auf die Zusammenlegung der jeweiligen Zugsparten geeinigt. Das neu entstehende europäische Zugunternehmen soll in den kommenden Jahren angesichts kräftiger Einsparungen deutlich höhere Gewinne erzielen als bisher. Zum einen verspricht sich Siemens einen Umsatzzuwachs von durchschnittlich mehr als 4 Prozent pro Jahr. Dies geht aus einer Präsentation des Münchner Konzerns für Investoren hervor. Demnach würde sich der gemeinsame Umsatz der Zuggeschäfte von Siemens und Alstom im Jahr 2016 von 15,3 Mrd. Euro auf mehr als 20 Mrd. Euro im Jahr 2023 erhöhen. Gleichzeitig soll auch der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern von zuletzt 8 Prozent auf 11 bis 14 Prozent klettern. Bereits im Geschäftsjahr 2020 soll er zweistellig ausfallen.

Spätestens ab dem vierten Jahr der Zusammenlegung rechnen Siemens und Alstom mit jährlichen Kosteneinsparungen von knapp 470 Mio. Euro. Rund die Hälfte davon soll bereits nach 2 Jahren erreicht sein. Darüber hinaus erwartet Siemens, dass sich das Geschäft bereits nach dem zweiten Jahr positiv auf den Gewinn je Aktie auswirkt. Der Abschluss der geplanten Transaktion wird Ende des nächsten Jahres erwartet.

Auch nach der jüngsten Kursrallye bleibt die Siemens-Aktie mit einem KGV von 15 moderat bewertet. Dazu ergibt sich durch die zuletzt ausgeschüttete Dividende von 3,60 Euro eine Rendite von 3,0 Prozent. Die im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und die solide EBIT-Marge von 11 Prozent können ebenfalls überzeugen. Die Aktie erfüllt damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index(QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Eine starke Kursperformance zeigt heute im Qualitäts-Index auch die Brenntag-Aktie. Derzeit liegt die Aktie mit 1,4 Prozent im Plus bei 47,25 Euro. Die Baader Bank hat die Aktie nach einer längeren unterdurchschnittlichen Kursentwicklung von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 56 Euro bestätigt. Die Analysten rechnen in ihrer Studie mit einer etwas schwungvolleren Entwicklung des Chemikalienhändlers. Der operative Gewinn (EBITDA) des 2.Halbjahres dürfte jenen der ersten 6 Monate sowie der schwachen zweiten Hälfte 2016 übertreffen. Das operative Wachstum scheine wieder angezogen zu haben, so die Analysten.

Brenntag nutzte jüngst die derzeit günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und platzierte eine Anleihe im Volumen von 600 Mio. Euro bei institutionellen Anlegern. Die Anleihe ist mit einer Laufzeit von 8 Jahren und einer jährlichen Verzinsung von 1,125 Prozent ausgestattet. Platziert wurde das Wertpapier, dessen Emissionsvolumen mehrfach überzeichnet war, zu einem Ausgabepreis bei 99,227 Prozent vom Nennwert, so das Unternehmen. Der Chemikalienhändler will mit dem Erlös vor allem höher verzinste Verbindlichkeiten umschulden. Wir haben die gegenwärtig attraktiven Marktbedingungen genutzt, um uns zu einem äußerst niedrigen Zinssatz langfristig Finanzierungsmittel zu sichern, sagte der Brenntag-Finanzchef. Nach der erfolgreichen Refinanzierung unseres syndizierten Kredits zu Jahresbeginn, verbessern wir mit der neuen Unternehmensanleihe nochmals unser Fälligkeitenprofil.

Für 2017 liegen die Gewinnschätzungen des Qualitätsunternehmens im Durchschnitt bei 2,62 Euro je Aktie und bei 2,81 Euro für 2018. Damit ergibt sich für die Brenntag-Aktie ein KGV von 17. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist mit 0,8 niedrig. Neben der moderaten Bewertung bietet die Aktie auch eine Dividendenrendite von 2,2 Prozent. Zudem erzielt Brenntag operativ eine solide Eigenkapitalrendite von 13 Prozent.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.