QIX Deutschland: ProSiebenSat.1 Media will Digitalgeschäft mit weiteren Zukäufen kräftig ausbauen

Beim QIX Deutschland führt heute das Warten auf den Leitzinsentscheid der US-Notenbank am Abend zur Zurückhaltung. Dementsprechend notiert der Qualitäts-Index am Nachmittag kaum verändert bei 13.495 Punkten. ProSiebenSat.1 Media hat 10 Unternehmen für Zukäufe im Visier. Siemens Gamesa bekommt wichtigen Auftrag für Windkraftanlagen aus China. Analysten halten Contis Wachstumsprognosen für zu konservativ.

Zu den Tagesfavoriten im Qualitäts-Index gehört heute im Qualitäts-Index die ProSiebenSat.1 Media-Aktie. Aktuell legt die Aktie um 0,5 Prozent auf 28,60 Euro zu. Der Medienkonzern will seine Abhängigkeit vom schwächelnden TV-Werbemarkt reduzieren und gleichzeitig das wachsende Digitalgeschäft weiter kräftig ausbauen. Dafür habe ProSiebenSat.1 Media derweil 10 potenzielle Übernahmeziele ins Visier genommen. Dies sagte der Vorstand bereits am Montag auf einer Investorenveranstaltung. Unter den möglichen Zukäufen befinden sich neben Online-Unternehmen auch mehrere TV-Produktionsfirmen sowie zwei Online-Unterhaltungsanbieter. Nicht alle Übernahmepläne würden nach Gesprächen mit den Eigentümern letztendlich auch zustande kommen. Die Kasse von ProSiebenSat.1 Media ist jedenfalls gut gefüllt. Neben einer Kapitalerhöhung im vergangenen Geschäftsjahr erzielten mehrere Beteiligungsverkäufe in der ersten Jahreshälfte hohe Summen.

Analysten schätzen, dass der Barmittelbestand mittlerweile bei knapp 1 Mrd. Euro liegen dürfte. Zuletzt hatte der Medienkonzern geringere TV-Werbeerlöse als zunächst erwartet angekündigt. Der Vorstand präzisierte daher jetzt für das Gesamtjahr aufgrund der Zusagen von Werbekunden die Wachstumsrate auf 1,9 Prozent, zuzüglich kurzfristiger Buchungen. Diese hätten sich in den vergangenen Jahren auf 70 bis 120 Mio. Euro summiert. Analysten rechnen bei ProSiebenSat.1 Media mit einem Gewinn für 2017 von 2,35 Euro je Aktie, im nächsten Geschäftsjahr sollen 2,47 Euro erreicht werden. Demnach wird die Aktie des Medienkonzerns nur mit einem KGV von 12 bewertet. Die Aktie gehört zudem mit 6,6 Prozent Rendite zu den attraktivsten Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Auch die hohe EBIT-Marge von 20 Prozent und die starke Eigenkapitalrendite von 28 Prozent überzeugen. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Die Siemens-Aktie steht heute im Qualitäts-Index leicht im Minus bei 115,80 Euro. Das Tochterunternehmen Siemens Gamesa hat aus China einen der größten Aufträge zur Lieferung von Windkraftanlagen erhalten. Dabei umfasst der Auftrag die Lieferung und Inbetriebnahme von 150 Windanlagen. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 MW, sollen in einem Windpark in der Inneren Mongolei in Betrieb genommen werden. Geplanter Start für den Bau ist das 2.Quartal 2018. Für den Vorstand von Siemens Gamesa stellt dies für den Asien-Pazifik Raum einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen dar. Das Unternehmen hat bereits in China Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 4,6 GW errichtet. Die Gesamtleistung aller bislang in Asien von Siemens Gamesa installierten Windkraftanlagen beläuft sich auf 11,6 GW.

Die Schweizer Bank UBS hat die Siemens-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 131 Euro bestätigt. Das Tochterunternehmen Siemens Gamesa, das im April aus der Siemens-Windkraftsparte und dem spanischen Konkurrenten Gamesa entstand, leide unter substanziellem, kurzfristigem Preisdruck, so die Analysten. Langfristig sei die Volumen-Story intakt.

Auch nach der jüngsten Kurserholung wird die Siemens-Aktie nur mit einem KGV von 15 bewertet. Daneben bietet die Aktie eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Gleichzeitig überzeugen im operativen Geschäft die starke Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und die solide EBIT-Marge von 11 Prozent. Die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index(QIX).

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für die Continental-Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 240 Euro belassen. Der Markt für Fahrerassistenzsysteme werde nach den Erwartungen des Autozulieferers bis 2020 jährlich um mehr als 20 Prozent wachsen, schrieben die Analysten in einer Studie. Sie halten die Schätzung für konservativ und prophezeien Continental einen guten Anteil am Markt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.