QIX Deutschland: Partnerschaften mit Chipunternehmen werden bei Linde zum echten Wachstumstreiber
Die Hoffnungen auf eine weniger strenge US-Zollpolitik gegen China treibt den QIX Deutschland am Freitag leicht ins Plus auf 16.110 Punkte.
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Gase-Produzent Linde profitiert inzwischen von den Partnerschaften mit Halbleiterfirmen wie Taiwan Semiconductor und Samsung, die die derzeit schwächere Nachfrageentwicklung abfedern. Green-Tech-Gesellschaft RWE will mit einem Neubau künftig eigene Offshore-Windparks in Deutschland und Kontinentaleuropa von Ostfriesland aus überwachen und steuern.
Am Freitag liegt im Qualitäts-Index trotz der anhaltend guten Marktstimmung die Linde-Aktie leicht im Minus bei 422,40 Euro. Eigentlich ist das Papier des Industriegase-Herstellers und Anlagenbauers gerade ein schwierigen Zeiten ein Fels in der Brandung. Zwar ist der Umsatz in den letzten 5 Jahren im Schnitt nur um 2,0 % gewachsen, dennoch steht das Unternehmen für Qualität. Zumal es eine breite Palette von Gasen wie Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff für Branchen wie das Gesundheitswesen, die verarbeitende Industrie sowie den Energie- und Halbleitersektor anbietet. Linde befindet sich zudem auch mit an der Spitze der Wasserstoffwirtschaft und entwickelt Technologien, die saubere Energielösungen unterstützen. Der Konzern fusionierte 2018 mit dem damaligen US-Rivalen Praxair, wodurch einer der größten Industriegase-Dienstleiter der Welt entstand. Mit seinem Anlagen- und Servicegeschäft ist Linde aufgrund seiner Cash-Generierung auch ein solider Dividendenzahler. Im letzten Quartal wurde sogar ein operativer Cashflow von 2,73 Mrd. USD erwirtschaftet. Dementsprechend konnten in den letzten 3 Monaten durch Dividenden und Aktienrückkäufe auch 1,3 Mrd. USD an die Aktionäre zurückgegeben werden. Einer der wichtigsten Wachstumstreiber des Anlagenbauers sind die Partnerschaften mit führenden Chipunternehmen, darunter Taiwan Semiconductor und Samsung.
Linde erwartet sogar, dass die "On-site"-Gasversorgungsinfrastruktur des Unternehmens für die neue Taiwan Semiconductor-Fertigungsanlage im US-Bundesstaat Phoenix in den kommenden Quartalen bereits zum Gewinn beitragen wird. Der von dem Unternehmen produzierte Stickstoff wird weltweit inzwischen verstärkt für Kühlprozesse sowie bei der Halbleiterfertigung benötigt. Die wachsende Nachfrage nach Hi-Tech-Chips dürfte Linde also auch in Zukunft in die Karten spielen. Letztlich dürfte der Gase-Zulieferer in den Bereich nicht nur bestehende Kooperationen stärken, sondern auch weitere Technologie-Partnerschaften eingehen. Das Linde-Management ist jedenfalls davon überzeugt, dass das Unternehmen seinen Absatz künftig durch neue Anwendungen, den Aufbau kleiner On-site-Anlagen und die Konzentration auf wachsende Regionen wie Indien, Vietnam, China und Brasilien steigern kann. Allerdings hat sich bei Linde trotz der langfristigen Wachstumschancen die Nachfrageentwicklung in jüngster Zeit aufgrund der weltweit schwachen Industrieproduktion etwas verlangsamt. Aber dank seiner globalen Aufstellung und der starken Reinmarge von 19,0 % steht der Gase-Anlagenspezialist vor weiteren robusten Umsatzjahren. Die Linde-Aktie nimmt jedoch mit einem KGV von 26 schon einiges von diesen spannenden Aussichten vorweg.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Ungeachtet spannender Unternehmensnachtrichten gibt heute im Qualitäts-Index auch die Aktie von RWE leicht auf 28,75 Euro nach. Schließlich kommt der Energieversorger offenbar beim Umbau hin zur reinen Green-Tech-Gesellschaft weiter voran, was Investoren eigentlich begrüßen. Denn wie RWE heute verkündete, sollen künftig mehrere der unternehmenseigenen Offshore-Windparks in Deutschland und Kontinentaleuropa von Ostfriesland aus überwacht und gesteuert werden. Dazu werde in der Gemeinde Jemgum (Landkreis Leer) ein neues Kontrollzentrum gebaut, wie eine Konzernsprecherin heute mitteilte. Nach einem symbolischen Spatenstich soll laut RWE dann in den kommenden Wochen mit dem Bau des Gebäudes begonnen werden. Im Frühjahr 2026 ist jedenfalls geplant, das neue Offshore-Wind-Kontrollzentrum in Betrieb nehmen zu können. In einem ersten Schritt sollen an dem neuen Standort rund 50 Beschäftigte arbeiten. Bislang steuert RWE seine Windparks auf See von mehreren Servicestellen aus, die sich unter anderem auf Helgoland und Rügen befinden. Diese Standorte würden für den Betrieb und die Wartung der Parks auch weiter erhalten bleiben, hieß es. Zunächst sollen von Jemgum aus auch nur 5 Windparks überwacht werden.
Eigenen Angaben betreibt RWE zurzeit weltweit 19 Offshore-Windparks, darunter 6 vor der deutschen Küste. Damit will der Energieerzeuger seine "grüne"-Geschäftsexpansion rund um Windstromerzeugung auf hoher See letztlich vorantreiben. Vor der deutschen Insel Juist entsteht gegenwärtig auch ein weiterer Windpark des Unternehmens. Das neue Gebäude in Jemgum mit mehr als 1.000 qm Arbeitsfläche soll laut RWE künftig neben einem Kontrollraum auch über Büros und Besprechungsräume verfügen. Vor hier aus werden dann unter anderem Schiffsbewegungen, die entsprechenden Windturbinen und elektrische Einrichtungen wie Umspannwerke überwacht. Langfristig will der Versorger das Gebäude aber nur mieten. Dagegen haben sich für RWE die Risiken in den USA für Windprojekte auf See erhöht, da der neue US-Präsident Trump als Gegner der bisherigen Klimapolitik gilt. Unter ihm könnten demnach die staatlichen Förderungen für grüne Energien zurückgefahren werden. Die RWE-Aktie bietet aber wieder gut 3,3 % an Dividendenrendite, was durchweg attraktiv ist.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Traderfox
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Analysen zu Linde plc
Datum | Rating | Analyst | |
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20.01.2025 | Linde Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.01.2025 | Linde Buy | Jefferies & Company Inc. | |
09.12.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
31.10.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
28.10.2024 | Linde Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.01.2025 | Linde Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.01.2025 | Linde Buy | Jefferies & Company Inc. | |
28.10.2024 | Linde Outperform | Bernstein Research | |
11.10.2024 | Linde Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.08.2024 | Linde Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.12.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
31.10.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
09.09.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
28.08.2024 | Linde Hold | Jefferies & Company Inc. | |
28.08.2024 | Linde Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.02.2023 | Linde Reduce | Baader Bank | |
19.01.2023 | Linde Reduce | Baader Bank | |
27.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank | |
25.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank | |
18.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank |
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