QIX Deutschland: Fresenius Medical Care steuert als Profiteur der geplanten US-Steuerreform neues Rekordhoch an

Ungeachtet der heutigen US-Arbeitsmarkdaten steigt der Index bis zum Nachmittag um 0,8 Prozent auf 14.240 Punkte. US-Steuerreform könnte Fresenius Medical Care eine Gewinnsteigerung von 10 Prozent bringen. Cloud-Sparte von SAP bleibt mit 30 Prozent in Q3 das stärkste Wachstumssegment. Goldman Sachs rechnet bei Conti auch 2018 mit beschleunigtem Wachstum.

Einer der heutigen Favoriten im Qualitäts-Index ist die Fresenius Medical Care-Aktie. Aktuell befindet sie sich mit 1,3 Prozent im Plus bei 87,85 Euro. Das Medizinunternehmen ist ein bedeutender Profiteur, der vom US-Präsidenten geplanten großen Steuerreform. Da Fresenius Medical Care ein Großteil seines Dialyse-Geschäfts in den USA betreibt, war die Aktie in den letzten Handelstagen besonders gefragt. Analysten zufolge konnte der Gewinn je Aktie dank der zu erwartenden Entlastungen um mindestens 10 Prozent nach oben getrieben werden. Auch aus einer anstehenden Milliardenübernahme in der US-Gesundheitsbranche dürfte Fresenius Medical Care deutliche Vorteile ziehen. Die Drogerie- und Apothekenkette CVS plane den US-Krankenversicherer Aetna für 69 Mrd. Dollar zu übernehmen. Die geplante Fusion soll es CVS ermöglichen, steigende Gesundheitsausgaben durch günstigere medizinische Dienste in Apotheken abzufedern.

Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für die Fresenius Medical Care-Aktie nach einer Investorenkonferenz auf "Buy" mit dem Kursziel von 95,60 Euro bestätigt. Nach mehreren herausfordernden Jahren für den Dialysespezialisten sei 2017 ein recht positives Jahr gewesen, schrieben die Analysten in einer Studie. FMC habe zudem erneut die Logik hinter der Übernahme des US-Konkurrenten NxStage Medical verdeutlicht.

Die Qualitätsaktie wird bei einem geschätzten 2018er Gewinn von 4,35 Euro je Aktie aktuell mit einem KGV von 20 bewertet. Daneben ist Fresenius Medical Care nicht nur mit einer Eigenkapitalquote von 41 Prozent solide finanziert sondern erzielt auch operativ eine EBIT-Marge von 15 Prozent. Bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) ist dies ein wichtiges Aufnahmekriterium. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die SAP-Aktie liegt heute im Qualitäts-Index mit ganz vorn und klettert aktuell um 1,4 Prozent auf 96,40 Euro. Der Softwarekonzern konnte auch im 3.Quartal den Umsatz der Cloud-Sparte um fast 30 Prozent steigern, während das Lizenzgeschäft nur 3 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr. Konzernweit lag das Umsatzplus bei SAP im letzten Quartal bei 8 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro. Mit einem operativen Gewinn (EBIT) von 1,64 Mrd. Euro wurden zudem die Analystenerwartungen getroffen. Auch die operative Marge konnte mit 29,3 Prozent erneut überzeugen. Insgesamt verdiente SAP dank eines besseren Finanzergebnisses und einer leicht niedrigeren Steuerquote knapp 1,21 Mrd. Euro. Angesichts der bisherigen positiven Geschäftsentwicklung hatte das Management die Umsatzerwartung leicht angehoben. So soll der Umsatz nunmehr rund 23,6 Mrd. Euro erreichen. Auch der operative Gewinn (EBIT) soll mit 6,92 Mrd. Euro marginal besser ausfallen als bisher erwartet. Unterstützung dürfte dabei von der starken Auftragspipeline kommen, die der SAP-Vorstand bei der Präsentation der Zahlen hervorhob.

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für die SAP-Aktie nach einer IT-Branchenkonferenz auf "Outperform" mit dem Kursziel von 103 Euro belassen. Eine Umfrage zur Konferenz habe gezeigt, dass Investoren den Technologiesektor als den stärksten Sektor im kommenden Jahr betrachten, so die Analysten in einer Studie. Für SAP seien die Investoren dagegen nicht gerade enthusiastisch gestimmt gewesen. Die Aktie des Softwarekonzerns notiert weiterhin nur bei moderaten KGV von 20. Daneben ist SAP mit einer Eigenkapitalquote von 56 Prozent finanziell stark aufgestellt. Operativ kann neben der Eigenkapitalrendite von 17 Prozent auch die beeindruckend hohe EBIT-Marge von 25 Prozent überzeugen. Die SAP-Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Continental-Aktie von 230 auf 270 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Wegen des weltweiten erfreulichen Wirtschaftsausblicks sehen sie auch für 2018 beträchtlichen Wert in einigen Aktien europäischer Autohersteller und -zulieferer, schrieben die Analysten in einer Branchenstudie. Das 2017 beschleunigte Wachstum aus eigener Kraft in der Autosparte von Conti dürfte sich auch 2018 fortsetzen. Dazu sollte vor allem das Geschäft mit dem Antriebsstrang beitragen, so die Analysten.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an. Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.