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QIX Deutschland: Fast 25,0 % Cloud-Wachstum in Q2 und zusätzlicher Stellenabbau treiben SAP auf Allzeithoch

23.07.24 15:21 Uhr

QIX Deutschland: Fast 25,0 % Cloud-Wachstum in Q2 und zusätzlicher Stellenabbau treiben SAP auf Allzeithoch | finanzen.net

Erste solide Quartalszahlen und die gestrige Erholung der Wall Street treiben den QIX Deutschland am Dienstag leicht ins Plus auf aktuell 16.020 Punkte.

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SAP will nun 9.000 bis 10.000 Jobs weltweit streichen und beeindruckt Investoren weiterhin mit der Q2-Entwicklung der Cloud-Sparte. Merck übernimmt für 155,0 Mio. Euro den französischen Mess- und Prüfgeräte-Spezialisten Unity-SC und stärkt damit sein Geschäft mit Materialien für die Halbleiterindustrie.

Am Dienstag ist im Qualitäts-Index angesichts starker Zahlen die Aktie von SAP mit 6,5 % auf 195,65 Euro der absolute High-Flyer. Beflügelt werden die Papiere dabei von der Nachricht, dass der Software- und IT-Dienstleister sein Stellenabbauprogramm wegen der hohen Nachfrage bei den Beschäftigten ausweiten will. Zudem beeindrucken die aktuellen Wachstumsraten der Cloud-Sparte Investoren noch immer. SAP profitiert dabei auch schon länger vom Megatrend rund um Künstliche Intelligenz (KI). Zunächst aber wollen die Walldorfer statt 8.000 Stellen nun 9.000 bis 10.000 Jobs streichen, was bei Anlegern heute auch besonders gut ankommt. Im abgelaufenen 2. Quartal erfasste der Software-Anbieter deshalb auch zusätzliche Restrukturierungskosten von 0,6 Mrd. Euro. Zugleich wurden die Prognosen für das laufende Jahr von SAP bestätigt, die Umsatzaussichten für das Bilanzjahr 2025 blieben ebenfalls unverändert. Gestern Abend legte der Datenbank- und Cloudspezialist aber erneut starke Wachstumszahlen für die letzten 3 Monate vor. Der Q2-Umsatz kletterte dabei gegenüber dem Vorjahr um 10,0 % auf 8,29 Mrd. Euro. Vor allem das boomende Cloudgeschäft von SAP blieb mit Zuwächsen von gut 25,0 % der Taktgeber. Auch die für die kommenden 12 Monate aufgelaufenen Buchungen für die Abo-Software in der Cloud zur Nutzung über das Netz konnte der Software-Entwickler deutlich steigern. Dabei hatte die Unternehmensführung immer wieder angedeutet, dass es trotz der vielfach widrigen wirtschaftlichen Bedingungen keine wesentlichen Bremsspuren im Geschäft von SAP sieht.

Zumal in den vergangenen Monaten einige US-Wettbewerber wie Salesforce mit ihren Quartalszahlen enttäuscht hatten und von einem zögerlichen Kundenverhalten berichteten. SAP investiere nach wie vor in das Ziel, der führende Anbieter von Unternehmens-KI zu werden, sagte der Chef heute während einer Telefonkonferenz. Aufgrund unserer Fortschritte und starken Auftragspipeline sind wir zuversichtlich, bis 2027 ein beschleunigtes Umsatzwachstum zu erreichen, so der Manager. SAP hatte die nun doch höher ausfallenden Jobstreichungen bereits im Januar angekündigt, und den Umbau vor allem mit der Notwendigkeit neuer Jobs im KI-Bereich begründet. Und der Finanzchef betonte auch schon im Mai, dass das Geschäft mit den Kernprodukten des Unternehmens weiter ziemlich stabil laufen würde. Mit der Nettomarge von 17,0 % erfüllt SAP jedenfalls auch weiterhin relevante Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der heutigen Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist mit über 2,0 % auch die Aktie von Merck, die damit bei aktuell 153,20 Euro steht. Für die gute Stimmung sorgt dabei auch die Meldung, dass das Pharma- und Technologieunternehmen jüngst sein Geschäft mit Materialien für die Halbleiterindustrie gestärkt hatte. Merck kündigte dabei in der Vorwoche an, die französische Firma Unity-SC für 155,0 Mio. Euro übernehmen zu wollen, einen Hersteller von Mess- und Prüfgeräten für die Halbleiterbranche. Mit dem Kaufpreis wurden zudem weitere, an das Erreichen von Meilensteinen geknüpfte Zahlungen vereinbart. Die künftige Merck-Tochter beschäftigte zuletzt rund 160 Menschen, davon 70 in Forschung und Entwicklung. Die präzisen Metrologie-Messgeräte von Unity-SC ermöglichten es, Qualität und Produktionsertrag und damit die Herstellungskosten von Chips zu optimieren, erklärte Merck hierzu. Diese würden für Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz, Hochleistungsrechner sowie für besonders schnelle und effiziente Speicher mit hoher Bandbreite eingesetzt. Die Übernahme von Unity-SC stärke das Merck-Portfolio in der Halbleiterindustrie, kommentierte zudem die Vorstandschefin die Akquisition.

Wir können jetzt noch besser an den Wachstumschancen im Bereich Künstlicher Intelligenz partizipieren, indem wir als integrierter Lösungsanbieter die Entwicklung von Chips der nächsten Generation für unsere Kunden weiter vorantreiben. Der von Merck geplante Kauf bedarf jedoch noch der Genehmigung seitens der Behörden, am Ende wird aber der Abschluss des Unity-SC-Deals bis Jahresende erwartet. Die Transaktion kommt für den Pharma- und Spezialchemieanbieter wohl zur rechten Zeit. Denn im zuletzt kriselnden Elektronikbereich scheint die positive Wende früher zu kommen als erwartet. Die Chefin hatte angesichts der schwächeren Labor- und Halbleiterzuliefergeschäfte das Jahr 2023 kürzlich sogar für Merck als "Übergangsjahr" bezeichnet. Nur die Pharma-Sparte der Darmstädter konnte im letzten Jahr als einziger Wachstumstreiber überzeugen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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