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QIX Deutschland: Deutsche Post erhöht Aktienrückkäufe und Merck will Laborzuliefer-Kapazitäten in Irland ausbauen

30.06.22 14:53 Uhr

QIX Deutschland: Deutsche Post erhöht Aktienrückkäufe und Merck will Laborzuliefer-Kapazitäten in Irland ausbauen | finanzen.net

Der QIX Deutschland wird am Donnerstag erneut von Inflations- und Rezessionssorgen trotz positiver Wirtschaftsdaten aus China belastet. Am Nachmittag verbucht er dabei kräftige Abgaben auf 12.630 Punkte.

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Deutsche Post erhöht nach den jüngsten Kursverlusten ihre Aktienrückkaufspläne für 2022 und bietet mit einem KGV von 8 ein attraktives Chance/Risiko-Verhältnis. Merck plant Investitionen von 440 Mio. Euro am irischen Standort Cork und will damit die stark nachgefragte Herstellung von Membranen und Filtrationsprodukten erweitern.

Deutlich gelitten hat in dem zuletzt schwierigen Marktumfeld im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post, die heute auch wieder im Minus bei 35,35 Euro notiert. Und trotz der Vielzahl an stabilen Geschäftsfeldern wie die gegenwärtig boomende Luft- und Seefrachtsparte liegt die Bewertung der Papiere mit einem KGV von 8 am Boden. Zudem hat der Logistik-Spezialist in dieser Woche mitgeteilt, nach den jüngsten Kursverlusten die erste Tranche des laufenden Aktienrückkauf-Programms erhöhen zu wollen. Das Volumen werde um 300 Mio. auf 800 Mio. Euro angehoben, gab die Deutsche Post am Dienstag hierzu bekannt. Die Erhöhung entspreche rund 0,7 % des Grundkapitals. Der erste Teil des schon in Q1 vom Vorstand angekündigten Aktienrückkaufs soll aber weiter bis zum 7. November laufen. Anfang des Jahres wurde unternehmensseitig immerhin beschlossen, bis zu 50 Mio. Aktien der Deutschen Post im Wert von bis zu 2 Mrd. Euro zurückzukaufen. Die erworbenen Anteile wollte das Management des Transport-Dienstleisters entweder einziehen, für die Bedienung von Vergütungsprogrammen oder für die Erfüllung von Wandelschuld-Verschreibungen nutzen. Die Deutsche Post startete folglich den ersten milliardenschweren Aktienrückkauf am 8. April und plant das gesamte Programm spätestens im Dezember 2024 enden zu lassen. Für die Aktionäre des Pandemie- und Paketboom-Profiteurs war die erste Hälfte des Jahres dagegen ziemlich enttäuschen verlaufen. Neben steigenden Energiepreisen, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, kamen noch Zins- und Inflationsängste sowie Wachstumssorgen dazu, die allesamt die Finanzmärkte belasteten.

Allerdings profitierte die Deutsche Post von den Auswirkungen der bis Juni laufenden chinesischen Corona-Lockdowns, die seit Monaten zu angespannten Lieferketten und stark anziehenden globalen Frachtraten führten. Und die Bonner mit ihren Luft- und Seefahrtkapazitäten waren angesichts dieser Nachfrage mit ihren internationalen Logistik-Infrastrukturen ein Hauptprofiteur, wie sich in den ersten 3 Monaten des Jahres zeigte. Die Deutsche Post Tochter DHL Global Forwarding & Freight (DGFF) war dabei mit 55 % Umsatzplus und einer EBIT-Verdreifachung auf über 600 Mio. Euro ein richtiger Gewinner. Und dennoch hat die Aktie seit Januar rund 35 % an Wert verloren und dürfte damit nicht nur einen konjunkturellen Abschwung bewertungs-technisch eingepreist haben. Die aktuelle Dividendenrendite mit fast 5 % ist jedenfalls so attraktiv, wie schon seit Jahren nicht mehr. Für das Gesamtjahr ist das Management für die Deutsche Post zudem auch weiterhin positiv gestimmt, und bekräftigte jüngst das für den Logistiker anvisierte EBIT-Ziel von 8 Mrd. Euro. Dies wäre trotz zuletzt rückläufiger Wachstumsraten im Paketgeschäft immerhin ein gleich hoher operativer Wert wie im Rekordjahr 2021.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Vergleichsweise robust hat sich in den zurückliegenden Wochen im Qualitäts-Index die Aktie von Merck gezeigt. Am Donnerstag liegt sie allerdings wieder leicht im Minus bei 158,80 Euro. Dabei hatte der Spezialchemie- und Pharmaproduzent jüngst angekündigt, seine Kapazitäten für die Herstellung von Membranen und Filtrationsprodukten am irischen Standort Cork erweitern zu wollen. Das Unternehmen will dafür rund 440 Mio. Euro in die Hand nehmen und über 5 Jahre verteilt in 2 Projekte investieren. Für die Life Science-Sparte mit Laborbedarf sei es für Merck die bislang größte Investition an einem Einzelstandort, hieß es. Bis Ende 2027 sollen dadurch immerhin auch mehr als 370 Arbeitsplätze entstehen. Mit dieser 440-Millionen-Euro-Erweiterung können wir, zusammen mit anderen großen Investitionen weltweit, den Mehrwert für unsere Kunden bei der Entwicklung und Produktion ihrer Spezialmedikamente, Impfstoffe und Diagnostika weiter erhöhen, kommentierte die Merck-Chefin die Pläne. Für ihre weiterhin stark wachsenden Laborsparte hatten die Darmstädter bereits eine Reihe von Investitionen bekanntgegeben, darunter am chinesischen Standort Wuxi sowie in Carlsbad (USA) und dem französischen Werk Molsheim. Letztlich profitiert Merck im Laborzuliefergeschäft mit Produkten und Dienstleistungen rund um die Arzneiherstellung auch von der intensiven Forschung an Covid-Impfstoffen.

Hierbei beliefert das Unternehmen weltweit zahlreiche Impfstoffentwickler mit Lipiden für deren Corona-Vakzin, unter anderem die Mainzer Firma Biontech. Der Pandemie-Bonus für die bis zuletzt boomende Sparte lässt derzeit jedoch nach. Dafür stieg jüngst die Nachfrage im Kerngeschäft des Chemie- und Halbleiterherstellers wieder. Allein im 1. Quartal kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 % auf knapp 5,2 Mrd. Euro. Merck schlug sich damit in einem von Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld besser als von vielen gedacht. Und dies, obwohl die strengen Lockdowns in China auch einige wichtige Unternehmensstandorte stärker trafen. Dennoch soll sich trotz zahlreicher operativer Widrigkeiten in diesem Jahr wieder ein robustes Wachstum zwischen 7 und 10 % ergeben.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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