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QIX Deutschland: Das sind die Gründe für die zuletzt starken Kursgewinne von Infineon und Adidas

23.12.20 14:46 Uhr

QIX Deutschland: Das sind die Gründe für die zuletzt starken Kursgewinne von Infineon und Adidas | finanzen.net

Der QIX Deutschland erholt sich am Mittwoch kurz vor Weihnachten erneut vom den virusbedingtem Kurssturz zu Beginn der Woche. Dabei legt der Index am Nachmittag leicht um 0,3% auf 14.625 Punkte zu. Halbleitergeschäfte bei Infineon erweisen sich in 2020 trotz Krise mit einem Umsatzplus von 8% dank Erholung der Autobranche als unerwartet robust.

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Einen kräftigen Kursanstieg von über 4% konnte am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von Infineon für sich verbuchen. Und auch heute legt sie nochmals leicht auf 31,15 Euro zu, und markiert dabei ein frisches Jahreshoch. Immerhin konnte der Halbleiterspezialist die doch offensichtliche Robustheit seines Geschäftsmodells im schwierigen Corona-Jahr 2020 eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Pandemie hatte zwar erhebliche Auswirkungen auf die Zielmärkte des Unternehmens. Geholfen bei der stabilen Entwicklung hat aber neben der anhaltend beständigen Nachfrage nach hochwertigen Chips in Technologiebereichen wie dem neuen 5G-Mobilfunkstandard und der Unterhaltungselektronik, insbesondere auch die Erholung der für Infineon inzwischen so wichtigen Autoindustrie vom virusbedingten Absatzeinbruch im Frühjahr. Zudem konnte das Unternehmen mitten im Krisenjahr auch eine neue Größenordnung innerhalb der globalen Halbleiterbranche vermelden. So wurde im April die strategisch wichtige Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor vollzogen. Mit der Akquisition sind die Münchner jedenfalls in die Top 10 der weltweit größten Chiphersteller der Welt aufgestiegen, die eigentlich von amerikanischen und asiatischen Produzenten bestimmt wird. Gerade aber im Bereich der Automobil-Elektronik strebt Infineon sogar den internationalen Spitzenplatz an.

Zwar sind hier die Wachstumschancen durch den Wandel vom Verbrennungsmotor zum E-Auto für die kommenden Jahrzehnte trotz aggressivem Wettbewerb enorm. Als Zulieferer und potenzieller Profiteur der global voranschreitenden E-Mobilitäts-Entwicklung inklusive autonom fahrender Autos ist das Unternehmen auch dank der Cypress-Integration aber mittlerweile bestens aufgestellt. Und schon für das neue Geschäftsjahr 2020/21 peilt das Management eine Umsatzgröße von rund 10,5 Mrd. Euro an, der das Vorjahresniveau (8,57 Mrd. Euro) um mehr als ein Fünftel übertreffen könnte. Darüber hinaus soll bei Infineon die Umsatzrendite auf 16,5% zulegen. Inzwischen wird die Aktie aber in Anbracht des jüngsten Kursanstiegs mit einem 2021er KGV von 33 hoch bewertet. Dennoch erwirtschaftet der Halbleiterproduzent weiterhin eine solide Eigenkaptalrendite von über 11% und ist mit einer Eigenkaptalquote von 64% bilanziell ebenfalls solide aufgestellt. Damit entspricht sie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Ebenfalls gut behaupten konnte sich in den letzten Wochen im Qualitäts-Index die Aktie von adidas. Aktuell steht das Papier dementsprechend bei 293,00 Euro. Was den Kurs des Sportartikelherstellers zuletzt antrieb, waren die starken Zahlen des US-Konkurrenten Nike, der im jüngsten Q2 von boomenden Verkäufen im Internet während der Corona-Pandemie profitierte, und folglich seine Erlöse um überragende 9% auf 11,2 Mrd. USD steigern konnte. Adidas und Nike adressieren einen weltweiten Sportartikelmarkt, dessen Umfang auf rund 180 Mrd. USD geschätzt wird und attraktive Margen verspricht. Neben großen etablierten Playern tummeln sich aber auch viele kleine Anbieter in der Branche. Das deutsche Mode- und Lifestyle-Unternehmen will sich mit seiner Sport- und Freizeitbekleidung aber künftig nur noch auf gewinnträchtige Geschäfte konzentrieren. Zu diesem Zweck hatte der Vorstand kürzlich eine neue Fünf-Jahres-Strategie angekündigt, die im März 2021 publiziert und damit vor allem für Investoren konkretisiert werden soll. Auch die Zukunft der Marke Reebok steht dabei auf der Agenda. Adidas überprüfe derzeit verschiedene strategische Alternativen für die US-Tochter, hieß es zuletzt aus Unternehmenskreisen. Dazu gehöre auch ein möglicher Verkauf der Gesellschaft.

Dabei hatte Reebok die hohen geschäftlichen Erwartungen der Muttergesellschaft, die mit der Übernahme im Jahr 2006 verbunden waren, nie erfüllen können. Auch Analysten sehen die möglicherweise anstehende Markenveräußerung durchaus positiv. Mit einem Verkauf würde man sich einer gewissen Last entledigen und hätte mehr Zeit für andere Herausforderungen. Bei Adidas machen aber operativ insbesondere die zuletzt zügige Umsatzerholung in China sowie der eigene boomende Online-Shop wieder Hoffnung. Auch dürften bei der weiteren Normalisierung des weltweiten Sportgeschäfts die alten Kennzahlen sowie die hohe Profitabilität vom Unternehmen wieder erreicht werden. Bis Anfang 2020 lag die Eigenkapitalrendite jedenfalls bei beachtlichen 29%.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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