QIX Deutschland: Daimler plant offenbar Einstieg bei Geely-Tochter Volvo

Gegenüber den schwachen Übersee-Börsen kann sich der Index damit aber gut behaupten und liegt am Nachmittag überändert bei 13.745 Punkten. Daimler erwägt nach jüngstem Geely-Einstieg Medienberichten zufolge eine Minderheitsbeteiligung an Volvo. Siemens will mit "Next Generation" Firewalls von Palo Alto Networks zukünftig Industrieanlagen vor Cyber-Attacken besser schützen.

Fast unverändert bei 65,10 Euro präsentiert sich heute im Qualitäts-Index die Daimler-Aktie. Der Stuttgarter Autobauer zieht laut Medienberichten nach dem überraschenden Einstieg des chinesischen Autokonzern Geely eine Beteiligung an dessen schwedischer Tochter Volvo in Betracht. Wie das Manager-Magazin gestern berichtete, könne sich Daimler vorstellen, neben der Arbeit an einer gemeinsamen Plattform für E-Autos und der Belieferung von Volvo mit Motoren ein paar Prozent zu übernehmen. Damit wolle der Konzern seine Kooperationsbereitschaft signalisieren. Ein Sprecher von Daimler erklärte, das sei reine Spekulation, die das Unternehmen nicht kommentiere. Auch Volvo wollte dazu zunächst nicht Stellung nehmen. Volvo ist für Geely eine der strategisch wichtigsten Beteiligungen. Allerdings hatte sich der chinesische Vorstand im Februar überraschend für knapp 7 Mrd. Euro auch rund 10 Prozent an Daimler gesichert. Dabei erklärte der neue Großaktionär, er wolle zwar keinen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns, aber mit diesem kooperieren. Daimler indes hatte den Einstieg durchaus begrüßt. Jedoch machte der Vorstandschef eine Zusammenarbeit vom Einverständnis des langjährigen chinesischen Daimler-Partnerunternehmen BAIC abhängig.

Für Daimler liegen die derzeitigen Schätzungen für 2018 bei einem Gewinn von 9,44 Euro je Aktie. 2019 soll sich der Gewinn leicht auf 9,63 Euro erhöhen. Damit ergibt sich für die Aktie weiterhin ein niedriges KGV von unter 7. Dazu überzeugt der Autokonzern mit einer für einen Autohersteller hohen Eigenkapitalrendite von fast 15 Prozent. Mit der jüngst ausgeschütteten Dividende von 3,65 Euro ergibt sich zudem eine stattliche Rendite von 5,6 Prozent. Die Aktie gehört damit zu den attraktivsten Dividendenpapieren im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der heutigen Favoriten im Qualitäts-Index ist allerdings die Siemens-Aktie, die um 0,5 Prozent auf 108,20 Euro ansteigt. Der Industrie- und Technologiekonzern hat angekündigt in Zukunft im Bereich Cybersecurity mit dem US-Unternehmen Palo Alto Networks zusammenarbeiten zu wollen. Wie Siemens weiter mitteilte, sollen in Zukunft Firewalls von Palo Alto Networks genutzt werden, um Industrieanlagen zu schützen. Damit soll insgesamt der Schutz von Industrieunternehmen vor zunehmenden Cyber-Attacken erhöht werden. Siemens will nun die von der US-Firma entwickelten "Next Generation" Firewalls, für verschiedene Schutzstufen in der Fertigungs- und Prozessindustrie anbieten. Hierbei soll die standardisierte und skalierbare Cybersecurity-Architektur von Palo Alto Networks wichtige Schnittstellen zwischen Büro- und Automatisierungsnetzwerken besser absichern. Siemens selbst hat mit Industrial Security Appliances Scalance S ein eigenes Produkt, das Geräte und Netzwerke schützen soll. Die Lösungen des US-Unternehmens sollen dieses Portfolio nun ergänzen.

Allerdings erschweren es unterschiedliche Netzwerkstrukturen und Applikationen in verschiedenen Branchen, Prozesse im Unternehmen besser zu schützen. Dies soll nun mit Firewalls von Palo Alto Networks unter anderem durch Netzwerksegmentierung oder rollenbasierte Zugriffskontrolle erleichtert werden. Für Siemens ist das Thema Cybersecurity in der Industrie dabei nicht neu. So arbeitet der Münchener Konzern beim Thema Internetsicherheit mit der International Society of Automation (ISA) zusammen. Zudem werden Cybersecurity-Lösungen zusammen mit dem französischen IT-Dienstleister und Partner Atos in den USA angeboten.

Trotz der laufenden Erholung ist die Bewertung der Siemens-Aktie weiterhin äußert moderat. So ergibt sich für die Aktie gegenwärtig ein 2018er KGV von 13. Zudem bietet sie nach der jüngsten Dividendenerhöhung auf 3,70 Euro eine außerordentlich solide Rendite von 3,4 Prozent. Der Technologiekonzern überzeugt dabei aber nicht nur mit seiner beständigen Ausschüttungspolitik. Auch die hohe Eigenkapitalrendite von 14 Prozent im operativen Geschäft sowie die EBIT-Marge von 10 Prozent sind bemerkenswert. Die Aktie befindet sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.