QIX Deutschland: Daimler-Anleger feiern Trumps Absichten zur Einigung im US-Handelsstreit mit Kursfeuerwerk

Daimler-Aktie steigt dank möglicher Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China deutlich um über 3,0%. Fielmann überzeugt Analysten mit jüngsten Quartalszahlen und Prognosebestätigung.

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index hat sich mit einem kräftigen Plus von 3,0% auf aktuell 54,10 Euro die Aktie von Daimler entwickelt. Die Papiere des Autobauers werden dabei von der Hoffnung auf ein Ende des monatelangen Handelsstreit angetrieben. Denn die USA und China haben nach der anhaltenden Konfrontation nun ein deutliches Signal der Entspannung gesendet. Einem Medienbericht zufolge will der US-Präsident den Konflikt mit China noch in diesem Monat aus der Welt schaffen. Zum Treffen der G20-Staaten Ende November wolle er ein Handelsabkommen mit dem Präsidenten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft, Xi Jinping, abschließen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag. Der laufende Zollstreit hatte bei Daimler-Anlegern zuletzt auch die Stimmung deutlich eingetrübt. Analysten fürchten derweil, dass der Konflikt schwerwiegende Folgen nicht nur für die Autoindustrie, sondern auch für die gesamte Weltwirtschaft haben könnte. Dem US-Präsident geht es dabei in erster Linie um das enorme US-Handelsdefizit im Warenverkehr mit China. Zudem wirft er Peking auch Dumpingpreise sowie Technologiediebstahl in großem Umfang vor. Die US-Geschäfte von Daimler laufen aber dank der Van-Sparte weiterhin gut. Allein im Oktober hat die Tochter Mercedes-Benz USA aufgrund von Rekordverkäufen neuer Van-Modelle einen Absatzrückgang verhindert. Mit 31.814 Fahrzeugen seien 0,9% mehr verkauft worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte Daimler am Donnerstag mit. Von der Marke Mercedes-Benz wurden allerdings nur 27.537 Stück abgesetzt, was einem Minus von 4,9% entspricht. Der Van-Verkauf dagegen zog deutlich um 71% auf 4.182 Fahrzeuge an.

Auch die Bewertung der Daimler-Aktie ist trotz der jüngsten Erholung grundsätzlich viel zu niedrig. Basierend auf den derzeitigen Gewinnschätzungen für 2019 liegt das KGV immer noch nur bei 7. Außerdem ergibt sich infolge der zuletzt angehobenen Dividende von 3,65 Euro noch eine mehr als üppige Kapitalrendite von 6,7%. Die Aktie gehört damit zu den attraktivsten Dividendenpapieren im Qualitätsaktien-Index (QIX). Dazu überzeugt der Konzern mit einer für einen Autobauer hohen Eigenkapitalrendite von fast 15% und einer EBIT-Marge von gut 9%.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Deutliche Zugewinne von 1,6% auf aktuell 58,40 Euro verbucht heute im Qualitäts-Index auch die Fielmann-Aktie. Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für die Aktie nach Zahlen von 57 auf 60 Euro angehoben und die Einstufung aber auf "Hold" belassen. Das 3.Quartal der Optikerkette sei besser als erwartet ausgefallen, schrieben die Analysten in einer Studie. Der Bewertungsaufschlag auf den breiter gefassten Einzelhandelssektor sei gerechtfertigt.

Fielmann wiederum hatte gestern angekündigt mit Zuversicht ins Schlussquartal zu gehen. Die ersten Wochen des 4.Quartals stimmen uns optimistisch, teilte der Augenoptiker am Donnerstag mit. Für das Gesamtjahr plant das Unternehmen dabei seinen operativen Gewinn trotz anhaltender Expansion weiterhin auf Vorjahresniveau zu halten. Dagegen sollen Umsatz sowie Absatz wie im Vorjahr um 3,6 beziehungsweise 1,5% zulegen. In der ersten Jahreshälfte hatte Fielmann noch einen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Vor allem das Wetter, höhere Personalkosten und Wechselkursschwankungen machten dem Brillenhersteller damals zu schaffen. Analysten hatten daraufhin auch gezweifelt, ob die gesteckten Jahresziele überhaupt erreichbar seien. Dazu beeinflussten die zuletzt hochsommerlichen Temperaturen auch die Geschäfte im 3.Quartal. So stieg der Umsatz bei Fielmann zwischen Juli und September nur um 0,5% auf 366,3 Mio. Euro. Der gruppenweite Absatz erhöhte sich ebenfalls in dieser Größenordnung auf rund 2 Mio. Brillen. Allerdings legte dabei der Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahr um 4,8% auf 80 Mio. Euro zu. Mit diesen Ergebnissen liegt Fielmann, auf die ersten 9 Monate gerechnet, indes noch leicht hinter dem Vorjahr zurück.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.