QIX Deutschland: Brenntag und BASF bleiben Hauptprofiteure der Ölpreisrally

Aktuell verliert der Qualitäts-Index 0,6 Prozent und notiert bei 10.980 Punkten. Brenntag und BASF profitieren vom Ölpreisanstieg. Symrise-Aktie für Deutsche Bank einer der "Top Picks".

Von der gestrigen starken Ölpreisrally profitiert heute im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie. Aktuell steigt sie um 0,2 Prozent auf 49,75 Euro. Die OPEC beschloss am Mittwoch, die im Grundsatz bereits getroffene Einigung über geringere Fördermengen umzusetzen. Das Ölkartell reduziert damit erstmals seit 2008 wieder ihre Ölproduktion. In den OPEC-Ländern soll in den kommenden 6 Monaten 1,2 Mio. Barrel (je 159 Liter) pro Tag weniger gefördert werden. Das neue Limit soll bei 32,5 Mio. Barrel täglich liegen. Eine Begrenzung der geförderten Ölmenge soll das Angebot verknappen und die Preise erhöhen.

Die anhaltend schwache Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie in Nordamerika sowie die schwierige Situation in Venezuela hatten Brenntag in den letzten Quartalen zu schaffen gemacht. Ein nachhaltiger Ölpreisanstieg dürfte besonders in der amerikanischen Öl- und Gasindustrie für Entspannung sorgen. Zuletzt hatte das Analysehaus Jefferies die Brenntag-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 55 Euro bestätigt. Es gebe mehrere Wachstumstreiber, die das Geschäftsmodell des Chemikalienhändlers in einem stabilen bis sich leicht aufhellenden industriellen Produktionsumfeld stützten, so die Analysten in einer Studie.

Das Qualitätsunternehmen Brenntag erzielt eine solide Eigenkapitalrendite von 13,7 Prozent und wird mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,75 bewertet. Die Analysten erwarten 2016 einen Gewinn je Aktie von 2,54 Euro und 2017 einen Gewinn je Aktie von 2,74 Euro. Damit ergibt sich ein KGV von 18. Neben der moderaten Bewertung bietet die Qualitätsaktie für 2016 eine solide Dividendenrendite von 2,1 Prozent. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Auch der BASF-Aktie im Qualitäts-Index sollte der gestrige Ölpreisanstieg wieder etwas Schwung verleihen. Heute gibt sie um 0,2 Prozent auf 80,80 Euro nach. Der Chemiekonzern profitiert über seine Öl- und Gastochter Wintershall vom gestiegenen Ölpreis. Wintershall hatte in den vergangenen Jahren im Schnitt etwa ein Drittel zum operativen Gewinn des Gesamtkonzerns beigesteuert.

Die Commerzbank hat gestern das Kursziel für die BASF-Aktie von 80,00 auf 90,10 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die soliden Resultate des Chemiekonzerns und das anhaltende Volumen-Wachstum stimmten zuversichtlicher für 2017, so die Analysten in einer Studie. Da die Nachfrage in Schlüsselindustrien weiterhin robust sei, dürften neben den Volumina auch die Preise für einige Produkte bereits ab Anfang 2017 anziehen, so die Analysten weiter. Dabei profitiere BASF zudem im ersten Halbjahr von einer niedrigen Vergleichsbasis. Somit könnten die Gewinne wahrscheinlich die aktuellen Markterwartungen übertreffen. Die Analysten schätzen den Gewinn je Aktie für 2016 auf 4,61 Euro und auf 5,06 Euro im nächsten Jahr. Die BASF-Aktie wird damit für 2017e mit einem KGV von moderaten 16 bewertet. Die Dividendenrendite liegt bei attraktiven 3,9 Prozent. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die Analysten der Deutsche Bank haben ihre Einstufung für die Symrise-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 75 Euro bestätigt. Konjunkturelle Faktoren wie Währungseffekte, Inflation sowie die Nachfrage in den USA sorgten derzeit für moderates Aufwärtspotenzial im Sektor. Dies könnte ihre über den Konsenserwartungen liegenden Prognosen für die meisten Chemiekonzerne noch weiter nach oben treiben, so die Analysten in einer Branchenstudie. Übernahmen und Fusionen dürften auch 2017 eine wichtige Rolle spielen. Symrise zählten die Analysten zu ihren "Top Picks".

Symrise hatte den Konzernumsatz im dritten Quartal um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 729,8 Mio. Euro steigern können. Währungsbereinigt war der Umsatz mit 17 Prozent sogar deutlich stärker gewachsen. Durch Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme des US-Unternehmens Pinova fiel der Gewinn um 9 Prozent auf 59,9 Mio. Euro. Aufgrund der Verwässerung durch Pinova ging auch die EBITDA-Marge auf 20,5 Prozent zurück. Im Vorjahresquartal lag die Marge noch bei 22,9 Prozent. Gleichzeitig bestätigte Symrise das Konzernziel, im Jahr 2016 schneller als der globale Markt für Duftstoffe und Aromen wachsen zu wollen. Der Markt für Duftstoffe und Aromen soll zwischen 2 und 3 Prozent zulegen. Ungeachtet möglicher Wechselkursrisiken hat Symrise den Anspruch, zu den profitabelsten Konzernen der Branche zu zählen. Daher will der Konzern eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent erzielen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.