QIX Deutschland: BMW-Konzern plant trotz gestiegener Kosten in Q3 höheren Jahresgewinn

Anschließend kam es jedoch zu Gewinnmitnahmen und so notiert der Qualitäts-Index am Nachmittag prozentual leicht im Minus bei 13.110 Punkten. BMW verbucht leichten Gewinnrückgang im 3.Quartal und erhöht Jahresprognose. Conti-Konzern erweitert mit dem Kauf von Argus Cyber Security seine Expertise im Bereich IT-Sicherheit. Warburg Research sieht freenet im Mobilfunk- und im Mediengeschäft auf Kurs.

Nach dem Kursanstieg der letzten Handelstage notiert heute die BMW-Aktie im Qualitäts-Index trotz solider Geschäftszahlen im Minus bei 87,65 Euro. Der Autobauer hat aufgrund hoher Kosten für Elektromobilität, autonomes Fahren und zahlreicher neuer Modelle im 3.Quartal weniger Gewinn erzielt. Konzernweit ging das Ergebnis vor Steuern (EBT) auf 2,422 Mrd. Euro zurück und lag damit 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Unterm Strich gab der Gewinn von BMW um 1,8 Prozent auf 1,789 Mrd. Euro nach. Wir investieren umfassend in die Mobilität von morgen, sagte Vorstand bei der Vorlage der Zahlen. Derzeit steckt der BMW-Konzern viel Geld in den Ausbau von Forschung und Entwicklung. Zudem sollen 2017 und 2018 insgesamt rund 40 neue und auch überarbeitete Modelle der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce auf den Markt kommen. Das Management ist für die weitere Entwicklung der weltweiten Automärkte zuversichtlich und will zukünftig mehr große und damit margenstarke Fahrzeuge absetzen. Gleichzeitig sollen weltweit die Kosten weiter gesenkt werden. Dementsprechend wurde die Gewinnprognose für 2017 erhöht. Das Konzernergebnis vor Steuern soll jetzt zwischen 5 und 10 Prozent zulegen, nachdem BMW bisher nur einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt hatte.

Bei dem BMW-Konzern schätzen Analysten derzeit den Gewinn für 2017 auf 10,99 Euro je Aktie und auf 10,88 Euro für das kommende Geschäftsjahr. Für die BMW-Aktie ergibt das weiterhin ein niedriges 2018er KGV von 8. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist günstig und liegt bei 0,6. Operativ erzielt der Autobauer eine solide Eigenkapitalrendite von 14 Prozent. Außerdem liegt die aktuelle Dividendenrendite bei attraktiven 4,1 Prozent. Die Aktie zählt damit zu den besten Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index zeigt sich heute die Continental-Aktie unverändert und steht aktuell bei 221,10 Euro. Der Autozulieferer gab am Freitag bekannt, für einen dreistelligen Millionenbetrag die israelische IT-Sicherheitsfirma Argus Cyber Security übernehmen zu wollen. Continental rüstet sich damit für die zunehmende Vernetzung von Autos. Argus bietet spezielle Sicherheitsprogramme, die Hacker davon abhalten, die Kontrolle über vernetzte Autos zu übernehmen. In Zukunft wird diese Sicherheits-Software immer wichtiger, vor allem wenn Fahrzeuge größtenteils nur noch von Computern gesteuert werden. Mit dem Kauf von Argus erweitern wir unsere Expertise auf dem Gebiet der IT-Sicherheit, erklärte der Conti-Vorstand gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Wir erschließen uns damit eine führende Rolle in diesem wichtigen Zukunftsmarkt. Die Conti-Tochter Elektrobit arbeitet bereits seit längeren mit Argus zusammen und bietet zusammen mit dem israelischen Start-up eine Technologie für drahtlose Software-Updates an. Argus Cyber Security wurde 2013 gegründet und hat seinen Sitz in Tel Aviv. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen aktuell 70 Mitarbeiter. Continental treibt derzeit die Entwicklung von Technologien für selbstfahrende Autos stark voran. Dabei hatte sich der Konzern zuletzt auch an der branchenübergreifenden Allianz von BMW für selbstfahrende Autos beteiligt.

Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung für die Continental-Aktie vor den am 9. November erwarteten Zahlen auf "Buy" bestätigt. Zugleich wurde das Kursziel bei 265 Euro belassen. Die Jahresprognose des Autozulieferers, eine bereinigte operative Marge von mehr als 10,5 Prozent zu erreichen, erscheine ihnen zu konservativ, schrieben die Analysten in einer Studie. Eine Prognoseerhöhung sei möglich und werde von vielen Marktteilnehmern auch bereits erwartet. Im 3.Quartal dürfte Conti unter anderem von Preiserhöhungen bei Reifen profitiert haben.

Neben dem niedrigen 2018er KGV von 12 bietet die Continental-Aktie derzeit eine Dividendenrendite von 1,9 Prozent. Zudem wächst der Automobilzulieferer mit einer Eigenkapitalquote von 41 Prozent und überzeugt mit einer hohen Eigenkapitalrendite von 20 Prozent. Das sind solide Zahlen und die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für die freenet-Aktie vor Zahlen auf "Buy" mit dem Kursziel von 35 Euro belassen. Im Mobilfunk sollte die Entwicklung der vergangenen Quartale anhalten, so die Analysten in einer Studie. Sie sehen den Konzern auch im Mediengeschäft mit TV-Verträgen und Streamingdiensten auf Kurs - allerdings seien die Marketingkosten dafür hoch.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.