QIX Deutschland: Bayers Pharmageschäft bleibt ein entscheidender Wachstumstreiber

Im Qualitäts-Index gibt heute die Bayer-Aktie leicht nach und steht aktuell bei 115,80 Euro. Bei dem Pharma- und Chemiekonzern bleibt das Geschäft mit Medikamenten ein entscheidender Wachstumstreiber. Dabei dürften die noch recht jungen Produkte wie der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea sowie die Krebsmittel Xofigo und Stivarga weiterhin für Schwung sorgen. Für das laufende Jahr peilt Bayer mit diesen Pharmamitteln Umsätze von mehr als 6 Mrd. Euro an. Ein schwächelndes Geschäft mit rezeptfreien Mitteln hatte den Konzern zuletzt belastet. Bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum 3.Quartal am Donnerstag wird allerdings mit keiner weiteren Hiobsbotschaft wie die Gewinnwarnung von Ende Juli gerechnet. Bayer hatte zuletzt mit dem angekündigten Verkauf von Teilen des Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäftes wichtige Weichen für die weitere Geschäftsentwicklung gestellt. Dazu wurden weitere Aktien der Kunststoff-Tochter Covestro an institutionelle Investoren veräußert. Da Bayer damit die Kontrolle an der ehemaligen Tochter abgegeben hat, werden die Aktivitäten von Covestro nach den jüngsten Anteilsverkäufen herausgerechnet.

Die Bayer-Aktie ist an der Börse bei einem geschätzten Gewinn von 7,94 Euro je Aktie für 2018 weiterhin moderat bewertet. Das entsprechende KGV liegt derzeit nur bei 15. Daneben fällt die Dividendenrendite mit 2,3 Prozent solide aus. Operativ überzeugt der Konzern mit einer Eigenkapitalrendite von 14 Prozent und einer starke EBIT-Marge von 15 Prozent. Die Aktie notiert damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Die Siemens-Aktie verbucht heute im Qualitäts-Index ein kleines Minus und notiert aktuell bei 115,70 Euro. Der Technologiekonzern kommt beim geplanten Börsengang seiner Medizintechnik-Sparte Healthineers weiter voran. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge haben die Investmentbanken Goldman Sachs, Deutsche Bank und JP Morgan den Zuschlag bekommen, die Emission zu organisieren. Gleichzeitig bestätigte ein Siemens-Sprecher, dass der Industriekonzern die Mandate vergeben habe. Da diese lukrativen Aufträge normalerweise rund ein halbes Jahr vor dem geplanten Termin vergeben werden, könnte der Börsengang im Frühsommer 2018 erfolgen. Als bevorzugter Börsenplatz gilt weiterhin New York, eine endgültige Entscheidung sei laut Reuters aber noch nicht getroffen worden. Die Abspaltung von Healthineers könnte einer der größten Börsengänge eines deutschen Unternehmens der letzten Jahrzehnte werden. Aktuell wird der Wert der hochprofitablen Geschäftssparte auf 30 bis 40 Mrd. Euro geschätzt. Aber selbst wenn Siemens nur 20 Prozent der Tochter bei dem Börsengang abgibt, könnte das dem Konzern rund 6 bis 8 Mrd. bringen. Zwar braucht Siemens das Geld nicht, hätte damit aber umfangreichere Möglichkeiten, das weitere Wachstum der Medizintechnik-Sparte zu finanzieren.

Auch nach dem jüngsten Kursanstieg bleibt die Siemens-Aktie weiterhin niedrig bewertet. Aktuell liegt das 2018er KGV nur bei 14. Dazu ergibt sich aufgrund der zuletzt gezahlten Dividende von 3,60 Euro eine Rendite von 3,0 Prozent. Der Siemens-Konzern überzeugt bereits seit Jahren mit seiner nachhaltigen Ausschüttungspolitik. Allein in den letzten 5 Jahren wurde die Dividende um knapp 20 Prozent erhöht. Die im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und die solide EBIT-Marge von 11 Prozent können ebenfalls überzeugen.

Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für die Fresenius Medical Care-Aktie vor Zahlen auf "Buy" mit dem Kursziel von 95,60 Euro belassen. Die Analysten sehen in einer Studie weiter Bewertungspotenzial. Nachdem sich die Anleger zuletzt auf die Risiken konzentriert hätten, dürfte mit dem Bericht des 3.Quartals die solide Verfassung des Dialysespezialisten wieder in den Fokus rücken.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.