QIX Deutschland: Allianz verkündet nächsten Zukauf in Großbritannien

Allianz erwirbt 49 Prozent der Liverpool Victoria Friendly Society-Versicherungssparte General Insurance. Fresenius Medical Care rechnet für 2017 durch US-Steuererleichterung vorerst mit einmaligem Buchgewinn von 200 Mio. Euro.

Fast unverändert bei 191,75 Euro zeigt sich heute im Qualitäts-Index die Allianz-Aktie. Der Versicherungskonzern hat im Rahmen der geplanten Zusammenarbeit mit der Liverpool Victoria Friendly Society (LV=) nun einen geplanten Deal abgeschlossen. Demnach übernimmt die Allianz zunächst 49 Prozent der Anteile an LV= General Insurance. Im Jahr 2019 plant der Münchener Konzern dann weitere 20,9 Prozent an der Gesellschaft zu erwerben. Über eine Optionsvereinbarung kann sich LV= danach von weiteren Anteilen trennen. Der Verkauf beruhe auf einer Unternehmensbewertung von 1,02 Mrd. GBP (1,15 Mrd. Euro), so die Allianz. Die Transaktion schaffe ein Versicherungsgeschäft mit über 6 Mio. Privatkunden und einem Prämienvolumen von 1,7 Mrd. GBP (1,9 Mrd. Euro), teilte der Konzern mit. Dadurch übernehme die Allianz gemeinsam mit LV= eine führende Rolle im wachsenden britischen Markt für Privatkundenversicherungen, insbesondere in der Haus- und Autoversicherung.

Darüber hinaus lehnt der Vorstand der Allianz weiterhin Großakquisitionen ab. Solche Übernahmen wären sehr teuer und gefährlich, sagte er kürzlich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zwar sei die Allianz in der luxuriösen Situation, erstmals seit 10 Jahren mehr Kapital zu generieren als intern zu investieren, räumte der Manager ein. Durch den Börsenboom seien andere Unternehmen jedoch sehr teuer geworden. Das gelte insbesondere für Sachversicherungen. Wir beobachten aber den Markt und wir werden nicht ewig Aktienrückkäufe tätigen, bekräftigte der Allianz-Vorstand.

Im Durchschnitt rechnen Analysten für 2017 bei dem Allianz-Konzern mit einem Gewinn von 16,05 Euro je Aktie. Für 2018 werden aktuell 17,00 Euro erwartet. Daraus ergibt sich ein 2018er KGV von 11. Die Allianz-Aktie ist damit nicht nur im Branchenvergleich (KGV 16) attraktiv, sondern zählt auch unter den Werten im Qualitätsaktien-Index mit zu den günstigsten Papieren. Zudem überzeugt neben dem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,7 die weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von derzeit 4,00 Prozent. Mit dieser Rendite erfüllt die Allianz als Qualitätsaktie ein wichtiges Aufnahmekriterium bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein bedeutender Profiteur der geplanten US-Steuerreform ist im Qualitäts-Index die Fresenius Medical Care-Aktie. Aktuell liegt sie leicht im Minus bei 87,10. Angesichts der Senkung der Unternehmenssteuersätze rechnet der Dialysespezialist mit einem einmaligen Buchgewinn von knapp 200 Mio. Euro für das abgelaufene Jahr. Dieser ergebe sich insbesondere aus der Neubewertung passiver latenter Steuern, teilte das Unternehmen mit. Da Fresenius Medical Care ein Großteil seines Dialyse-Geschäfts in den USA betreibt, war die Aktie in den letzten Handelswochen besonders gefragt und markierte dabei ein neues Jahreshoch. Analysten zufolge konnte der Gewinn je Aktie dank der zu erwartenden Steuerentlastungen um mindestens 10 Prozent nach oben getrieben werden. Zudem befindet sich der Gesundheitssektor in den USA derzeit im Umbruch. So kündigte Anfang Dezember der US-Pharmaziehändler CVS die Übernahme des Versicherungskonzerns Aetna für 69 Mrd. USD an. Die geplante Fusion soll es CVS ermöglichen, steigende Gesundheitsausgaben durch günstigere medizinische Dienste in Apotheken abzufedern. Wenige Tage später gab der US-Krankenversicherer United¬Health bekannt, dass Ärzte-Netzwerk des Dialyse-Dienstleisters -DaVita für rund 4,9 Mrd. USD kaufen zu wollen. Auch wenn es derzeit keine Übernahmegerüchte um Fresenius Medical Care selbst gibt, so wirken sich diese Meldungen meist positiv auf den gesamten Sektor aus.

Das Medizinunternehmen wird bei einem geschätzten 2018er Gewinn von 4,30 Euro je Aktie aktuell mit einem KGV von 21 bewertet. Daneben ist Fresenius Medical Care nicht nur mit einer Eigenkapitalquote von 41 Prozent bestens finanziert, sondern erzielt auch operativ eine solide EBIT-Marge von 15 Prozent. Bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind dies wichtige Aufnahmekriterien.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.