Prozess beginnt im September

VW-Aktie gefragt: VW im Februar mit Absatzrückgang - VW-Tochter Skoda plant Einsteiger-Elektroauto

15.03.24 15:30 Uhr

VW-Aktie stärker: VW erleidet im Februar Absatzrückgang - Einsteiger-Elektroauto von Skoda | finanzen.net

Der Volkswagen-Konzern hat im Februar wegen deutlich rückläufiger Autoverkäufe in China weltweit etwas weniger Fahrzeuge abgesetzt.

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Die Verkäufe sanken um 1,1 Prozent auf 605.500 Fahrzeuge, wie der Autohersteller mitteilte. Während die Auslieferungen in Westeuropa und Nordamerika leicht stiegen, sackte der Absatz in China um knapp 17 Prozent auf 164.000 Fahrzeuge ab. VW begründete dies mit dem chinesischen Neujahrsfest, das 2024 im Gegensatz zum Vorjahr in den Februar fiel.

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In Westeuropa stiegen die Auslieferungen den weiteren Angaben zufolge um 5,6 Prozent auf 241.500 Autos, in Nordamerika um 1,6 Prozent auf 71.000.

Nach Marken fiel mit einem Plus von 22 Prozent das Wachstum bei Seat/Curpa besonders deutlich aus, gefolgt von Skoda mit einem Zuwachs von 9,3 Prozent. Die Kernmarke verbuchte wegen des dämpfenden Effekts in China einen Rückgang von 1,7 Prozent. Bei Audi und Porsche ging es im Februar sogar um 13,4 Prozent und 7,2 Prozent nach unten.

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Winterkorn-Prozess zur Dieselaffäre startet im September

Fast genau neun Jahre nach dem Auffliegen des Dieselskandals bei Volkswagen soll Ex-Konzernboss Martin Winterkorn auf die Anklagebank. Die beiden Strafverfahren gegen den 76-Jährigen werden für einen Prozess gebündelt, der am 3. September in Braunschweig beginnen soll. Wie das Landgericht am Freitag mitteilte, plant die 16. Wirtschaftsstrafkammer derzeit mit 89 Terminen bis September 2025. In dem Verfahren gegen den einst bestverdienenden Manager Deutschlands wird es um den Verdacht des Betrugs, der Falschaussage und der Marktmanipulation gehen.

Erst vor etwa einem Monat hatte Winterkorn eine strafrechtliche Verantwortung für die Abgasmanipulationen beim Wolfsburger Autobauer zurückgewiesen. "Ich halte diese Vorwürfe für unzutreffend", sagte er im Februar als Zeuge im milliardenschweren Zivilverfahren von Investoren vor dem Oberlandesgericht Braunschweig. Vier volle Verhandlungstage wurde er anschließend befragt. Aufgrund einer weiteren Operation im März ist der nächste Termin für ihn als Zeugen noch unklar.

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Im Februar war über das Landgericht Braunschweig auch bekannt geworden, dass ein neues medizinisches Gutachten von der Verhandlungsfähigkeit Winterkorns ab September 2024 ausgeht. 2021, zum Start des ersten großen Braunschweiger Strafprozess gegen Ex-VW-Manager und Ingenieure, war Winterkorns Komplex aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt worden. Das Fehlen Winterkorns bei der juristischen Aufarbeitung wurde damals von einigen als katastrophale Botschaft bezeichnet.

Die Dieselaffäre bei Volkswagen war im September 2015 aufgeflogen und kostete Winterkorn wenige Tage später den Chefsessel beim Wolfsburger Autobauer. Der Topmanager trat zurück, wollte dies aber keinesfalls als Eingeständnis einer Mitschuld verstanden wissen. Er beteuerte, vor dem Bekanntwerden des Skandals nichts von illegalem Tun gewusst zu haben. Für VW folgte eine Prozessflut und Kosten, die das Unternehmen auf etwa 32 Milliarden Euro beziffert.

Der Autobauer hatte statt des Einsatzes teurerer Abgastechnik die Messwerte mithilfe versteckter Software-Codes gefälscht. Diese sorgten dafür, dass bei Tests voll gereinigt wurde, im Straßenbetrieb jedoch ein Vielfaches der Emissionen auftrat. "Wäre mir ein vollständiges Bild von den internen Vorgängen in den verantwortlichen Fachabteilungen vermittelt worden, hätte ich nicht gezögert, die Vorgänge direkt anzugehen und aufzuklären", sagte Winterkorn bei seiner Zeugenvernehmung.

Bei seinem Zeugenauftritt in der Braunschweiger Stadthalle war deutlich geworden, dass mehrere Operationen ihre Spuren hinterlassen haben. Winterkorn wirkte gesundheitlich angeschlagen. Mit der Ankündigung des Landgerichts ist nun klar, dass der Skandal für den einstigen "Mr. Volkswagen" längst nicht ausgestanden ist und er noch einige Reisen nach Braunschweig vor sich hat. Nach derzeitiger Planung wäre ein Urteil 2025 möglich - zehn Jahre nach Bekanntwerden der Affäre, die sich zu einem der größten deutschen Industrieskandale entwickelte.

Skoda plant Einsteiger-Elektroauto für rund 25 000 Euro

Die tschechische VW-Tochter Skoda will mit einem neuen vollelektrischen Kleinwagen im günstigen E-Auto-Einstiegssegment mitmischen. Das Epiq getaufte Fahrzeug werde rund 25 000 Euro kosten und seine Weltpremiere im nächsten Jahr feiern, wie der Autobauer aus Mlada Boleslav am Freitag ankündigte. Das Design werde völlig anders aussehen als beim geplanten VW-Modell ID.2all, sagte Skoda-Chef Klaus Zellmer vor Journalisten in Prag. Das Fahrzeug in höher gelegter SUV-Optik werde 4,1 Meter lang sein und über einen bis zu 490 Liter fassenden Kofferraum verfügen. "Es ist geräumig, aber von außen sehr kompakt", sagte der 56-Jährige.

Vor günstiger chinesischer Konkurrenz bei Batterieautos hat Zellmer keine Angst. "Wir sind bereit für den Wettbewerb", sagt der Automanager. Man biete ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und könne sich auf sein Händlernetz stützen. Es sei keine neue Situation, denn in der Vergangenheit hätten bereits japanische und koreanische Autobauer den europäischen Markt erreicht.

Vor wenigen Monaten entschied sich Volkswagen vorerst gegen den Bau einer neuen Batteriefabrik in Tschechien. Der mögliche Standort bei Pilsen (Plzen) soll nun weiter als Reserve-Flugplatz der tschechischen Armee dienen. Es wäre nach Salzgitter, Valencia und St. Thomas in Kanada die vierte sogenannte Gigafactory gewesen.

Zellmer begründete die Entscheidung damit, dass der Transformationsprozess hin zur E-Mobilität in Europa langsamer verlaufe als man noch vor ein oder zwei Jahren erwartet habe. Die Pläne seien aber nicht vom Tisch: "Wir werden diese Diskussion wiederaufnehmen, aber es wird nicht Pilsen sein, sondern wir werden nach einem anderen Grundstück suchen müssen."

Im vorigen Jahr lieferte Skoda nach eigenen Angaben weltweit 866 800 Fahrzeuge aus. Das war ein Anstieg um 18,5 Prozent im Vergleich zu 2022 - trotz des Rückzugs aus Russland wegen des Ukrainekriegs. Das operative Ergebnis stieg von 628 Millionen Euro im Jahr 2022 auf mehr als 1,7 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag demnach mit 6,7 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Volkswagen Financial Services will 2024 Gewinn etwas steigern

Volkswagen Financial Services erwartet für 2024 ein operatives Ergebnis leicht über Vorjahr. Der Betriebsgewinn werde von einem leichten Anstieg der Auslieferungen an Kunden profitieren, teilte die Finanzierungstochter von Volkswagen mit. Im Vorjahr war das operative Ergebnis der VW-Tochter um 42 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro eingebrochen. Volkswagen Financial Services sprach von einer "Normalisierung des Geschäftsverlaufs" und negativen Bewertungseffekten aus Derivaten und einem herausfordernden Zinsumfeld.

Die VW-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 1,28 Prozent im Plus bei 114,38 Euro.

BRAUNSCHWEIG/PRAG (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: pokchu / Shutterstock.com, Bocman1973 / Shutterstock.com

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23.01.2025Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
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