US-Wirtschaft im dritten Quartal schwächer als erwartet
Die US-Wirtschaft hat im dritten Quartal stärker an Schwung verloren als erwartet.
Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet nur um 2,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,8 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war das US-BIP um revidiert 6,7 Prozent gewachsen.
Die steigenden Corona-Infektionen und die Probleme in der Automobilindustrie aufgrund des Mangels an Mikrochips dürften die Hauptursachen für das langsamere Wachstum gewesen sein.
Die Verbraucherausgaben stiegen um lediglich 1,6 Prozent, was eine deutliche Abschwächung gegenüber dem Anstieg von 12,0 Prozent im Vorquartal darstellt. Dies spiegelt die Schwäche bei den Ausgaben für langlebige Güter wider, deren Verfügbarkeit durch Versorgungsprobleme eingeschränkt war.
Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 5,3 Prozent nach einem Plus von 6,5 Prozent im Vorquartal.
Der BIP-Deflator betrug 5,7 Prozent nach 6,1 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 5,5 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen, wobei Importpreise ausgeklammert bleiben. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.
Störungen in der Versorgungskette, wie zum Beispiel die Rückstaus in den US-Häfen und Produktionsunterbrechungen im Ausland, trugen zu einem starken Anstieg der Inflation bei und stellen ein Risiko für die Wirtschaftsaussichten dar. Trotz der Herausforderungen auf der Angebotsseite gehen viele Ökonomen davon aus, dass die Wirtschaft in den letzten Monaten des Jahres wieder an Schwung gewinnen wird, vorausgesetzt die Corona-Infektionen flauen wieder ab.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jone
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