Prognosen bestätigt

Heidelberg Materials-Aktie schwach: Markterwartungen nicht ganz erreicht

30.07.24 17:59 Uhr

Heidelberg Materials-Aktie schwach: Analystenerwartungen verfehlt | finanzen.net

Heidelberg Materials hat bei starkem Nordamerikageschäft trotz leicht rückläufiger Absatzmengen im zweiten Quartal 5 Prozent mehr operativen Gewinn eingefahren als im Vorjahr.

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An der Prognose hält das DAX-Unternehmen fest.

In den Monaten April bis Juni verbuchte Heidelberg Materials einen Gewinn aus dem laufenden Geschäft von 971 Millionen Euro - 40 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, aber 10 Millionen Euro weniger als von Analysten im Konsens erwartet.

Der Umsatz ging um 2 Prozent auf 5,51 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten hier mit 5,55 Milliarden Euro gerechnet.

"Vor allem die starke Entwicklung in Nordamerika hat dazu beigetragen, dass wir unser Ergebnis und unsere Marge im zweiten Quartal trotz weiterhin leicht rückläufiger Absatzzahlen erneut steigern konnten", sagte Vorstandschef Dominik von Achten. Der Rückgang der Absatzzahlen habe sich im Vergleich zum Auftaktquartal aber in allen Geschäftsbereichen im zweiten Quartal leicht abgeschwächt.

Für 2024 bestätigte Heidelberg Materials das Ziel eines Gewinns aus dem laufenden Geschäft zwischen 3,0 und 3,3 Milliarden Euro. Die Nachfrage im Bausektor dürfte sich auf globaler Ebene auf niedrigem Niveau stabilisieren. Inflation und hohes Zinsniveau dürften den Wohnungsbau aber weiter beeinträchtigen.

So reagiert die Heidelberg Materials-Aktie

Die Aktien von Heidelberg Materials haben am Dienstag nach den Zahlen zum zweiten Quartal Federn gelassen. Als Schlusslicht im höheren DAX verloren sie letztlich 0,87 Prozent auf 97,80 Euro.

Nach ihrem guten Lauf in diesem Jahr hatte ein Händler bereits vor dem Xetra-Start gewarnt, dass Gewinnmitnahmen einsetzen könnten, weil die Quartalszahlen nicht gut genug seien. Seit Jahresbeginn können die Anleger allerdings noch immer einen Kursgewinn von gut 18 Prozent verbuchen. Die Papiere des Baustoffkonzerns gehören damit zu den besten zehn Werten im deutschen Leitindex.

Charttechnisch trübt sich das Bild nun aber etwas ein. Die Anteile notieren sowohl unter der 21- als auch der 50-Tage-Linie für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend.

Analystin Elodie Rall von der Bank JPMorgan wies in einer ersten Reaktion darauf hin, dass der Zementkonzern anders als noch im ersten Quartal kein Ziel für das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis gegeben habe. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage, dass die Annahmen aus dem Geschäftsbericht 2023 weiter gültig seien. Demnach soll der Umsatz bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen.

Fest stehe aber, dass Heidelberg Materials am Markt keine Euphorie auslöse, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Das Unternehmen habe solide Zahlen ausgewiesen, den Gewinn gesteigert, während der Umsatz leicht zurückgegangen sei. Im Aktienkurs aber scheine bei 100 Euro der Deckel drauf, so Molnar, und da dürfte wohl nur eine konjunkturelle Belebung auf sämtlichen Absatzmärkten von Heidelberg Materials für die notwendige Dynamik und den Sprung darüber sorgen. Bis dahin drohe zunächst eine erneute Konsolidierung in den Bereich um 90 Euro.

Über die 100-Euro-Marke kamen die Titel in diesem Jahr tatsächlich nur wenige Male hinaus - und wurden anschließend stets abverkauft. Kurse um 90 Euro dürften angelaufen werden, wenn das im Juni markierte Zwischentief bei knapp unter 93 Euro gerissen werden sollte.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Strahlengang / Shutterstock.com

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