Beiersdorf bleibt bei seinen Mittelfristzielen - Beiersdorf-Aktie dennoch unter Druck
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat wegen bislang gut laufender Geschäfte seine Ziele für die kommenden Jahre bestätigt.
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Dabei will das Unternehmen das Wachstum in seinem Hautpflegegeschäft vorantreiben. Das Konsumentengeschäft, zu dem Kernmarken wie Nivea und Eucerin gehören, soll mittelfristig organisch schneller wachsen als der Markt, wie das Unternehmen am Dienstag auf einem Investorentag in Hamburg mitteilte. Ausgeklammert sind dabei Zu- oder Verkäufe von Unternehmensteilen sowie Währungseffekte. Am Aktienmarkt sorgte dies für Enttäuschung.
Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll in der Konsumentensparte in den kommenden Jahren um jährlich 0,5 Prozentpunkte steigen. 2023 hatte Beiersdorf hier 12,9 Prozent erzielt, nach 12,3 Prozent im Vorjahr. Bereits vor zwei Jahren hatte Beiersdorf diese Ziele ausgegeben.
Zukünftig wollen die Hamburger weitere Wachstumsfelder erschließen, um die globale Produktpräsenz auszubauen. In den Jahren 2024 und 2025 werde sich das Unternehmen mit verschiedenen Marken seines Produktportfolios vor allem auf die Regionen Indien, China, Nigeria und die USA konzentrieren, hieß es.
Analyst Bruno Monteyne vom US-Investmenthaus Bernstein Research bemängelte, dass es nur einen Überblick über die Fortschritte des Konsumgüterherstellers seit 2019 gegeben habe und die mittelfristigen Ziele lediglich wiederholt worden seien.
Angesichts des Aktienkurses auf hohem Niveau seien die Aussagen "etwas enttäuschend, da es keine neuen finanziellen Ziele gibt", schrieb er. Dies aber dürfte ihm zufolge von den Anlegern allgemein erwartet worden sein. Stattdessen werde nur erneut darauf verwiesen, die Konkurrenz übertreffen zu wollen, was nicht ausreichen dürfte, um den Aktienkurs nach seiner langen Kursrally zu stützen. Erst Mitte Mai waren Beiersdorf-Aktien auf 147,80 Euro gestiegen und hatten so ein Rekordhoch erklommen./mne/lew/jha/
Beiersdorf-CFO stellt Fortsetzung des aktiveren Kapitalmanagements in Aussicht
Beiersdorf-CFO Astrid Hermann hat auf dem Kapitalmarkttag den Investoren eine Fortsetzung des aktiveren Kapitalmanagements in Aussicht gestellt. "Unser Ziel ist es, unseren Enterprise Value zu steigern und dazu künftig natürlich auch unseren Bargeldbestand zu nutzen", sagte Hermann den Investoren.
Generell wolle der DAX-Konzern den Enterprise Value steigern - also die Marktkapitalisierung abzüglich Barmittel - und "das volle Potenzial unserer Bilanz ausschöpfen". Da gebe es aber "sicherlich eine Reihenfolge, wie wir das (Kapital) einsetzen wollen". Vorrangig seien die Investitionen in das Unternehmen und die Produktionskapazitäten, die das Wachstum ermöglichen sollen. Außerdem wolle Beiersdorf Zukäufe vorantreiben, "und in diesem Bereich sind wir sehr ehrgeizig". Der Konzern wolle Fortschritte bei der Dividende machen - da seien "große Fortschritte" erreicht worden -, und bei Aktienrückkäufen sei ein erster Schritt gemacht worden. "Mal sehen, was da noch kommt", sagte Hermann.
Nachdem die Beiersdorf-Dividende jahrelang - seit 2009 - auf 0,70 Euro je Aktie zementiert war, stieg sie für 2023 um gleich 30 Cent, auf 1,00 Euro je Aktie. Auch kauft der Konzern 2024 erstmals seit 2003/2004 eigene Aktien zurück, für bis zu 500 Millionen Euro.
Der Konzern hatte laut Geschäftsbericht Ende 2023 einen Nettobarmittelbestand (Nettoliquidität) von 4,62 Milliarden Euro, verglichen mit 4,48 Milliarden ein Jahr zuvor. Seit Jahren wünschen sich die Beiersdorf-Anleger aktiveres Kapitalmanagement und ein größeres Stück vom Kuchen.
Beiersdorf schwach am DAX-Ende - Kapitalmarkttag enttäuscht
Die Aktien von Beiersdorf sind am Dienstag im Zuge des Kapitalmarkttages des Nivea-Konzerns an das DAX-Ende gesackt. Sie büßten zuletzt via XETRA 2,7 Prozent auf 142,20 Euro ein. Kurzzeitig fielen sie in Richtung ihres vor zwei Wochen erreichten Zwischentiefs von 141,55 Euro. Analyst Bruno Monteyne von Bernstein Research bemängelte, dass es in der Pressemitteilung des Unternehmens nur einen Überblick über die Fortschritte des Konsumgüterherstellers seit 2019 gegeben habe und die mittelfristigen Ziele nur wiederholt worden seien.
Angesichts des Aktienkurses auf hohem Niveau seien die Aussagen "etwas enttäuschend, da es keine neuen finanziellen Ziele gibt", schrieb er. Dies aber dürfte ihm zufolge von den Anlegern allgemein erwartet worden sein. Stattdessen werde nur erneut darauf verwiesen, die Konkurrenz übertreffen zu wollen, was nicht ausreichen dürfte, um den Aktienkurs nach seiner langen Kursrally zu stützen. Erst Mitte Mai waren Beiersdorf auf 147,80 Euro gestiegen und hatten so ein Rekordhoch erklommen.
HAMBURG (dpa-AFX) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker) / FRANKFURT (Dow Jones)
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