Renault-Umsatz sinkt wie erwartet - Aktie dennoch gefragt
Der zuletzt von einer Führungskrise durchgeschüttelte französische Autobauer Renault hat im ersten Quartal in einem schwachen Branchenumfeld wie erwartet weniger umgesetzt.
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Der Erlös fiel um knapp fünf Prozent auf 12,5 Milliarden Euro, wie Renault am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Bereinigt um Währungs- und Sondereffekte habe der Rückgang 2,7 Prozent betragen. Der Erlös lag damit im Rahmen der Expertenerwartungen.
Der Konzern bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll der Umsatz - bereinigt um Sondereffekte - zulegen. Zudem stellt der Konzern die Prognose unter den Vorbehalt, dass es nicht zu einem "harten Brexit" kommt Die operative Marge dürfte hingegen 2019 nochmals sinken - auf rund 6 Prozent. Im vergangenen Jahr war sie von 6,6 auf 6,3 Prozent zurückgegangen, allerdings auch wegen Änderungen bei der Bilanzierung.
Der Volkswagen- und PSA-Konkurrent war Ende vergangenen Jahres in eine Führungskrise geschlittert, nachdem der damalige Chef Carlos Ghosn in Tokio wegen des Verstoßes gegen Börsenauflagen verhaftet wurde. Im Januar trat er dann zurück. Seine Aufgaben wurden aufgeteilt. Jean-Dominique Senard vom Reifenhersteller Michelin (Michelin (Compagnie Générale d Etablissements Michelin SCPA)) übernahm den Präsidentenposten. Ghosns bisheriger Vize Thierry Bolloré ist als Generaldirektor für das operative Geschäft verantwortlich.
Renault lässt bei Fusionsvorhaben mit Nissan anscheinend nicht locker
Der französische Autobauer Renault will von seinen Fusionsbestrebungen mit dem japanischen Partner Nissan laut Kreisen nicht abrücken. Der seit wenigen Monaten amtierende Verwaltungsratschef Jean-Dominique Senard will nun einen Zusammenschluss in einer Holding mit gleichen Anteilen vorantreiben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtete. Ziel der Struktur sei es, die Allianz zu stärken und Kosten einzusparen.
Beide Konzerne sollen demnach gleich stark beteiligt sein - das könnte Bedenken auf japanischer Seite ausräumen, hieß es. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" und das US-Blatt "Wall Street Journal" berichteten ebenfalls über die Pläne. Gegenüber Bloomberg wollten sich weder Renault noch Nissan zu den Informationen äußern.
Seit geraumer Zeit gibt es Medienberichte, wonach die Franzosen auf eine engere Verzahnung mit den Japanern drängen. Senards Vorgänger Carlos Ghosn soll das Vorhaben bereits vor Jahren betrieben haben.
Die "Financial Times" berichtete am Freitagmittag von anhaltendem Widerstand aus dem Nissan-Lager. Vorstandschef Hiroto Saikawa habe es abgelehnt, sich mit von Renault beauftragten Bankvertretern zu treffen.
Der Vorschlag mit einer gleichberechtigt geführten Holding sei nur einer von mehreren, hieß es von Bloomberg. Renault ist aber augenscheinlich darauf aus, einen Weg zu finden, den Nissan unterstützen würde.
Renault und Nissan sind wechselseitig aneinander beteiligt. Zu der Allianz gehört auch der japanische Hersteller Mitsubishi Motors. Renault, an dem der französische Staat beteiligt ist, hält 43,4 Prozent der Anteile an Nissan. Nissan 34 Prozent an Mitsubishi. Nissan ist zu 15 Prozent an Renault beteiligt, hat aber dabei keine Stimmrechte.
Die Renault-Aktien legten vor dem Wochenende um 3,5 Prozent zu. Die Nissan-Aktie war vor dem Handelsschluss nicht von den Nachrichten betroffen.
/zb/nas/jha/
BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX)
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