Fraport-Aktie gewinnt: Fraport schafft trotz Umsatzeinbruch besseres Ergebnis als befürchtet
Der Flughafenbetreiber Fraport hat im ersten Quartal zwar weniger umgesetzt als erwartet, aber keinen so hohen Verlust eingefahren wie befürchtet.
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Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.
Wegen des Einbruchs der Passagierzahlen in der Pandemie ging der Konzern-Umsatz im ersten Quartal um 41,8 Prozent auf 385,0 Millionen Euro zurück. Analysten hatten mit 401 Millionen Euro mehr erwartet. Insbesondere durch ein striktes Kostenmanagement, Kurzarbeit und den Stellenabbau hat Fraport den operativen Aufwand am Standort Frankfurt um rund 28 Prozent reduziert. Bei den vollkonsolidierten internationalen Konzern-Gesellschaften betrug dieser Wert rund 35 Prozent. Infolge der Sparmaßnahmen erzielte Fraport mit 40,2 Millionen Euro ein positives Konzern-EBITDA, auch wenn dieses um 68,9 Prozent unter Vorjahr lag. Analysten hatten nur mit einem ausgeglichenen EBITDA gerechnet.
Das Konzern-Ergebnis lag bei minus 77,5 Millionen Euro, womit der Verlust mehr als doppelt so hoch war wie im Vorjahr mit 35,7 Millionen.
Der Vorstand hält an seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest: Fraport rechnet am Flughafen Frankfurt mit einem Passagieraufkommen von unter 20 bis 25 Millionen, nachdem es im vergangenen Jahr auf 18,8 Millionen eingebrochen war. Der Konzernumsatz soll 2 Milliarden Euro erreichen, nach 1,68 Milliarden 2020. Das EBITDA soll sich von 48,4 Millionen auf 300 bis 450 Millionen Euro vervielfachen. Das EBIT wird "leicht negativ" (minus 708 Millionen Euro) und das Konzernergebnis "negativ" (minus 690 Millionen Euro) erwartet.
Fraport will noch mehr Personal abbauen und Gebühren erhöhen
Fraport wird wegen der Corona-Krise voraussichtlich mehr als die bis Ende dieses Jahres angepeilten 4000 Arbeitsplätze abbauen. Die Zahl werde darüber liegen, womöglich bei 5000 Beschäftigten, erklärte Finanzchef Matthias Zieschang in einer Konferenz mit Analysten am Dienstag. "Ich habe die 5000 erwähnt - das ist kein Ziel, aber wir versuchen, so viele wie möglich zu erreichen." Die Rückstellungen für den Personalabbau von 299 Millionen Euro müssten dafür nicht erhöht werden, denn nach aktuellem Stand gebe es noch einen Puffer von 20 Millionen Euro, um sozialverträglichen Personalabbau zu finanzieren. Vor der Krise zählte Fraport rund 22.000 Beschäftigte am Hauptsitz Frankfurt.
Weitere 2000 Vollzeitstellen bei dem Flughafenbetreiber werden mit der Sicherheitstochter Frasec das Unternehmen verlassen. Vergangene Woche hatte Fraport mit der Bundesregierung vereinbart, ab 2023 die Verantwortung für die Luftsicherheitskontrollen am Flughafen zu übernehmen. Die Aufgabe soll anderen Firmen übertragen werden. Zieschang erklärte dazu, der MDax-Konzern suche einen strategischen Investor, der 51 Prozent von Frasec übernehmen soll. Eine Vereinbarung dazu stehe vor dem Abschluss. "Wir werden ein schlankeres Unternehmen", sagte Zieschang.
Die Airlines müssen sich im kommenden Jahr auf steigende Flughafengebühren am größten deutschen Flughafen einstellen, der wie alle Airports aufgrund der Pandemie Verlust macht. Demnächst werde Fraport bei der Aufsichtsbehörde eine einstellige prozentuale Erhöhung beantragen, teilte der Fraport-Finanzchef weiter mit.
Eine Kapitalerhöhung beabsichtige Fraport nicht, obwohl es theoretisch nach aktuellem Aktienkurs eine Option auf 2,3 Milliarden Euro frisches Kapital gebe. Doch dies sei nur bei einer Notlage vorstellbar, wenn das Unternehmen keinen Zugang mehr zu Anleihen oder Krediten hätte. Die Aktionäre des Unternehmens, das mehrheitlich dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt gehört, müssten keine Verwässerung des Aktienkurses befürchten. "Wir sind nicht die Lufthansa", sagte Zieschang. Diese hat angekündigt, den Kapitalmarkt anzapfen zu wollen. Insidern zufolge sind mindestens drei Milliarden Euro anvisiert.
Anleger greifen am Dienstag bei der Fraport-Aktie zu und schicken das Papier im XETRA-Handel zeitweise um 0,78 Prozent auf 59,40 Euro nach oben - das Tageshoch lag bei 61,50 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones / Reuters)
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Bildquellen: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com
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20.12.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. |
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06.01.2025 | Fraport Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.12.2024 | Fraport Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.12.2024 | Fraport Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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17.01.2025 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
16.01.2025 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
20.12.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
19.12.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
12.12.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.11.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG | |
12.07.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG | |
11.07.2024 | Fraport Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
13.06.2024 | Fraport Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
11.06.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG |
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