DWS-Aktie dreht ins Plus: Deutsche-Bank-Fondstochter verdient mehr als erwartet
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat nach einem Rekordergebnis die Prognose für das laufende Jahr bestätigt.
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Der ungebrochene Börsenboom lässt auch die Kassen der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS klingeln. Immer mehr Menschen stecken ihr Geld in Fonds, was den Anbietern reichlich Einnahmen beschert. Der DWS flossen laut einer Mitteilung vom Mittwoch allein im dritten Quartal Nettomittel von 12 Milliarden Euro zu. In den ersten neun Monaten des Jahrs sind es fast 33 Milliarden. Die Frankfurter verwalten nun ein Vermögen von 880 Milliarden Euro, so viel wie nie zuvor. Die guten Geschäfte trieben auch den Gewinn der DWS auf Rekordniveau.
Dank des guten Nettomittelzuflusses habe die DWS die Erwartungen trotz höherer Investitionen und höherer Werbe- und Reisekosten übertroffen, lobte Analystin Roberta De Luca von der Investmentbank Goldman Sachs.
So wuchsen die Erträge bei DWS im Zeitraum Juli bis September im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 664 Millionen Euro - vor allem dank höherer Managementgebühren. Das bereinigte Vorsteuerergebnis stieg um über ein Viertel auf 271 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb mit 182 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr hängen als vor einem Jahr.
Bei den Jahreszielen sieht sich die Konzernführung um DWS-Chef Asoka Wöhrmann auf Kurs. Demnach sollen die Erträge steigen und der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern signifikant zulegen. Mittelfristig soll bei den Nettomittelzuflüssen weiter ein Wert von durchschnittlich mehr als vier Prozent erreicht werden - was die DWS in diesem Jahr nach drei Quartalen erreicht hat.
Rückenwind verspricht sich das Management beim mittelfristigen Wachstumsziel unter anderem von dem Geschäft mit Investmentprodukten rund um das Thema Nachhaltigkeit (ESG) sowie mit passiven Anlagen wie börsengehandelten Fonds (ETF).
Gerade das ESG-Thema stand zuletzt bei dem SDAX-Unternehmen im Fokus. So war die DWS Ende August laut Medienberichten ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten, weil sie Angaben zu den Nachhaltigkeitskriterien beim Asset Management zu hoch angesetzt haben soll. Sowohl die US-Behörden als auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin ermitteln demnach gegen die DWS.
Anfang Oktober berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, die DWS wolle ihre ESG-Produkte intern genauer unter die Lupe nehmen. Dazu sei die US-Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell beauftragt worden. Diese solle sie sowohl in den USA bei den Ermittlungen der US-Wertpapierbehörde SEC juristisch vertreten als auch den Sachverhalt intern überprüfen.
Das Thema hatte den Aktienkurs der DWS im August von einem Niveau um die 42 Euro einbrechen lassen. Er pendelte seither zwischen rund 35 und etwa 37 Euro. Erst an diesem Dienstag gelang dem Kurs der Ausbruch nach oben aus dieser Spanne.
Im XETRA-Handel gab die DWS-Aktie im Tief auf 37,50 Euro ab, gewinnt nun jedoch minimale 0,05 Prozent auf 38,02 Euro.
/mis/stw/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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