Aurubis-Aktie im Plus: Aurubis profitiert von gutem Geschäft mit Kupferschrott
Der Kupferhersteller Aurubis hat im zweiten Quartal von einem guten Geschäft mit Kupferschrott profitiert.
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Der operative Gewinn vor Steuern legte im Ende März abgeschlossenen Quartal im Jahresvergleich überraschend deutlich um 30 Prozent auf 100 Millionen Euro zu, wie der MDax-Konzern am Montag in Hamburg mitteilte. Auch etwas höhere Schwefelsäurepreise, robuste Absatzmärkte für Kupferprodukte und ein starker US-Dollar sorgten für Schwung.
Am Finanzmarkt konnte Aurubis damit punkten. Aurubis-Aktien legten gegen Mittag als einer der stärksten MDAX-Werte um rund 2,5 Prozent auf 64,05 Euro zu. Das Rekordhoch bei 66,55 Euro aus dem April rückte damit wieder näher. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp zeigte sich in einer ersten Reaktion von der Ergebnis-Entwicklung positiv überrascht. Auch der Ausblick für das Kupferschrottgeschäft bleibe vielversprechend.
Insbesondere wegen höherer Kupferpreise erhöhte sich der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 27 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro. Eine Tonne Kupfer kostete im Schnitt mit 5831 US-Dollar ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Mit den Investitionsversprechen von US-Präsident Donald Trump hatte sich der Kupferpreis erholt. Negative Bewertungseffekte aus dem ersten Quartal seien im zweiten Quartal vollständig aufgeholt worden, erklärte das Unternehmen.
Ein höherer Kupferpreis führt in der Regel zu einer höheren Bewertung der Vorräte. Diese werden aber im weiteren Verlauf meist Zug um Zug abgebaut. Nicht zuletzt wegen dieser Bewertungseffekte lag der Gewinn unterm Strich mit 130 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum.
An den Zielen für das laufende Geschäftsjahr (2016/17) hält der seit Juli amtierende Aurubis-Chef Jürgen Schachler fest. Der operative Gewinn vor Steuern dürfte deutlich zulegen, bekräftigte er. Das entspricht nach Lesart von Aurubis einer Steigerung um mehr als zehn Prozent.
"Die Schrottmärkte haben sich erheblich verbessert und das Recycling hat einen guten Ergebnisbeitrag geleistet", erklärte Schachler. Er will den Konzern auch durch optimierte Strukturen und verbesserte Prozesse langfristig voranbringen.
"Wir sind sicher, das gesteckte Ziel - ein um über 200 Millionen Euro höheres Ergebnis (Ebitda) bis 2020 - zu erreichen," betonte er. Aurubis könne auch komplexe Rohstoffe verarbeiten. Dies mache den Konzern unabhängiger von den aktuell niedrigeren Schmelz- und Raffinierlöhnen am Markt für Kumpferkonzentrat.
Exportbeschränkungen in Indonesien sowie Produktionsstörungen bei Minen sorgten für niedrigere Schmelz- und Raffinierlöhne. Diese sind für die Ertragskraft des Konzerns eine entscheidende Größe. Aurubis erhält von Minen und Schrotthändlern Gebühren für das Schmelzen der Rohstoffe. Insgesamt blieben die Konzentratmengen aber auf einem hohen Niveau.
Der Anstieg der Kupferpreise sorgte für ein höheres Angebot an Altkupfer und höhere Gebühren für die Schrottverarbeitung. Bei dem für Aurubis wichtigen Markt für Schwefelsäure, die als Nebenprodukt bei der Kupferherstellung entsteht, verringerte sich zum Ende des ersten Halbjahres das Überangebot. Dabei blieb die Nachfrage etwa aus der Chemie- und Düngemittelindustrie stabil, was zu leicht höheren Preisen führte.
Der gut 150 Jahre alte Konzern, an dem der deutsche Stahlkonzern Salzgitter mit einem Anteil von 25 Prozent eine entscheidende Beteiligung hält, stellt mit mehr als 6400 Mitarbeitern reines Kupfer aus Kupfererz und Kupferschrott her und verarbeitet es weiter zu Blechen, Rohren und Kabeln für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie. Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter steigert unterdessen den Gewinn im ersten Quartal deutlich./jha/she/stb
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Bildquellen: Sascha Schuermann/Getty Images
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