Profiteure der Zinswende

Diese Dow-Jones-Aktien können von steigenden Zinsen profitieren

27.05.18 18:05 Uhr

Diese Dow-Jones-Aktien können von steigenden Zinsen profitieren | finanzen.net

Die Zinswende in den USA könnte einigen Aktien aus dem Dow Jones neuen Schwung verleihen. Denn bereits jetzt ist abzusehen, welche Branchen sich bei steigenden Zinsen überdurchschnittlich gut entwickeln könnten.

Werte in diesem Artikel
Aktien

287,05 EUR -1,90 EUR -0,66%

241,80 EUR 3,40 EUR 1,43%

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28,41 EUR -0,22 EUR -0,77%

303,80 EUR 2,25 EUR 0,75%

29,90 EUR -0,07 EUR -0,23%

90,82 EUR 0,48 EUR 0,53%

Devisen

1,0498 USD 0,0004 USD 0,04%

0,9526 EUR -0,0004 EUR -0,04%

Indizes

20.246,4 PKT -67,4 PKT -0,33%

43.449,9 PKT -267,6 PKT -0,61%

6.050,6 PKT -23,5 PKT -0,39%

In der vergangenen Handelswoche sind die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen erstmals seit 2011 über die Marke von 3,1 Prozent geklettert. Sollten die Zinsen in den USA in den nächsten Monaten weiter steigen, müssen sich Investoren gut überlegen mit welchen Unternehmen sie noch Kursgewinne erzielen können. Mit einem Wert von 1,83 Prozent liegt die durchschnittliche Dividendenrendite des S&P 500 schon jetzt weiter unterhalb der Rendite der 10-jährigen US-Bonds. Unterdessen liegt auch die Dividendenrendite des Dow Jones Industrial unter dieser Marke. Bezieht man sich auf die vergangenen 12 Monate, bringt es der Dow Jones auf eine durchschnittliche Dividendenrendite von rund 2,17 Prozent. Je weiter sich diese Dividendenrendite von den durchschnittlichen US-Anleiherenditen entfernt, desto unattraktiver werden die Aktien für Investoren.

Zinsprofiteure

Die steigende Inflation in den USA könnte die Federal Reserve dazu bewegen, die Geldpolitik im laufenden Geschäftsjahr noch schneller zu straffen, als bisher vom Markt angenommen. Sollten die Zinsen in den nächsten drei Monaten weiter steigen, könnten sich laut den Daten von Kensho, einem Hedge-Fonds-Analyse-Tool, gerade die Aktien von Goldman Sachs, Microsoft und Visa als lohnenswert erweisen. Gerade diese Werte zeigten in der Vergangenheit trotz mehrerer Zinsanhebungen eine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Ebenfalls zu den Gewinnern zählen die Aktien von Apple und JPMorgan.

Walmart hat das Nachsehen

Derweil gehören Dow-Aktien wie General Electric und Walmart zu den größten Verlierern von steigenden Zinsen. Weitere Zinsanhebungen werden - laut den Experten - auch die Aktien von American Express, Coca-Cola und Procter & Gamble unterdurchschnittlich abschneiden lassen.

Kensho Analyseverfahren

Um solche Vorhersagen zu treffen, verwendet Kensho den iShares 20+ Year Treasury Bond ETF als Benchmark für die langfristigen US-Anleiherenditen. Innerhalb dieses Index werden dann genau die Zeiträume betrachtet, die in den vergangenen drei Monaten eine negative Performance von mehr als fünf Prozent ausweisen. Da sich die Anleiherenditen invers zu den Anleihekursen entwickeln, kann somit ein direkter Vergleich zu den Einzelwerten aus dem Dow Jones gezogen werden. So konnten die Werte von Goldman Sachs, Microsoft und Visa in den drei Monaten, in denen die Anleihekurse über fünf Prozent gefallen sind, rund 12,1 Prozent an Wert gewinnen. Mit rund 11,8 Prozent für Apple und 10,9 Prozent für JPMorgan zeigten auch diese Werte eine positive Performance trotz steigender Anleiherenditen. Im gleichen Zeitraum konnte Einzelhandelsriese Walmart lediglich eine Performance von 0,3 Prozent vorweisen und lag somit weit unterhalb der Marktperformance.

Auswirkungen sind branchenabhängig

Die Kensho-Analyse macht klar, dass es auch in Zeiten von steigenden Zinsen noch ordentliche Chancen am Aktienmarkt geben kann. So profitieren nicht unbedingt nur Bankaktien sondern auch Unternehmen mit hohen Cash-Quoten, geringer Verschuldung und soliden Bilanzen wie beispielsweise Apple. Klassischerweise kann jedoch gerade die Finanzbranche als großer Gewinner betrachtet werden. "Profiteure eines weiteren kräftigen Zinsanstiegs wären vor allem Banken und Versicherungen", sagt Martin Hellingrath. "Klare Verlierer wären defensive Sektoren wie Versorger oder Immobilen", so der Union Investment-Fondsmanager weiter.

Im Gegensatz zum deutschen Leitindex DAX besitzt der Dow Jones jedoch keine klassischen Versorgeraktien wie E.ON oder RWE und auch keine Immobiliengesellschaft wie Vonovia. Diese Tatsache macht den US-Index möglicherweise etwas robuster gegen höhere Zinsen. Dessen ungeachtet können jedoch auch die Telekommunikationswerte zu den defensiveren Werten gezählt werden. So zeigt in den vergangenen 52-Wochen auch der US-amerikanische Telekommunikationskonzern und Dow-Wert Verizon eine deutliche Underperformance gegenüber dem Gesamtmarkt.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Bildquellen: Bart Sadowski / Shutterstock.com, STAN HONDA/AFP/Getty Images

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