Gewinnwarnung: Fresenius kann Mittelfristziele wohl nicht halten - Aktie massiv unter Druck
Der Gesundheitskonzern Fresenius wird seine Mittelfristziele für 2020 aller Voraussicht nach verfehlen.
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Zur Begründung verwies der DAX-Konzern auf die derzeitigen Erwartungen für dieses und nächstes Jahr. Für das Jahr 2019 rechnet Fresenius mit einem organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Konzernergebnis wird auf dem Niveau von 2018 erwartet.
Der Bad Homburger Konzern erklärte, derzeit an Maßnahmen zur Umsatzsteigerung und Kostensenkung zu arbeiten, um die Profitabilität wieder zu verbessern. Für 2018 will Fresenius eine Erhöhung der Dividende entsprechend dem Ergebniswachstum vorschlagen und strebt auch für 2019 eine höhere Dividende an. Einen detaillierten Ausblick für 2019 sowie einen mittelfristigen Ausblick will Fresenius bei Veröffentlichung des Jahresergebnisses am 20. Februar 2019 nennen.
Bislang hatte sich Fresenius für 2020 einen Konzernumsatz zwischen 43 und 47 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis von 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro vorgenommen. Diese Mittelfristprognose beinhaltet kleine bis mittlere Zukäufe, aber keine großen Akquisitionen.
Ab 2020 erwartet Fresenius ein nachhaltiges organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Konzernergebnis soll organisch etwas stärker zulegen als die Erlöse.
Fresenius geht zudem davon aus, dass sich das Konzernergebnis-Wachstum beschleunigen wird, sobald das Biosimilars-Geschäft von Fresenius Kabi die Gewinnschwelle erreicht. Im Gegensatz zu den vorherigen Mittelfristzielen berücksichtigen diese Erwartungen keine Effekte kleiner und mittelgroßer Akquisitionen.
Der Konzern kündigte darüber hinaus an, die Investitionen in Forschung und Entwicklung im nächsten Jahr noch einmal zu erhöhen, um die Basis für das weitere mittelfristige Wachstum zu stärken.
Aktie mit Kursrutsch
Die Papiere des Medizinkonzerns Fresenius fielen am Freitag deutlich. Zum Börsenschluss verloren die Aktien 17,71 Prozent auf 38,99 Euro. Seit Mitte Oktober haben die Titel eine steile Talfahrt hingelegt und nun schon rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Auch die Signale für das kommende Jahr kamen bei Experten nicht gut an.
Die Bad Homburger hätten sich mit der zweiten Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate selbst entzaubert, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion am Morgen. Damit scheine für Fresenius die jahrelange Phase mit fabelhaften Wachstumsraten vorbei zu sein. Auch die Signale für das kommende Jahr kamen bei Experten nicht gut an. Laut Goldman-Analystin Veronika Dubajova liegt der für 2019 avisierte Überschuss um 7 Prozent unter den Markterwartungen. Die neuen Geschäftsziele bezeichnete sie als insgesamt enttäuschend.
Für Oliver Metzger, Analyst bei der Commerzbank, liegt das Umsatzziel des Medizinkonzerns für 2019 im Rahmen seiner Prognose. Die Vorgabe für den Nettogewinn sei aber vorsichtiger als erwartet. Die Kürzung der ursprünglichen Unternehmensziele für 2020 sei im aktuellen Umfeld der Kursentwicklung nicht förderlich, so Metzger.
Von Britta Becks
FRANKFURT (Dow Jones) /
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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