Südkoreanische Börsenaufsicht entdeckt ungedeckte Leerverkäufe - Diesen zwei Hongkonger Banken drohen Rekordstrafen
Die südkoreanische Börsenaufsichtsbehörde hat bei zwei in Hongkong ansässigen Investmentbanken ungedeckte Leerverkäufe entdeckt. Diesen droht nun eine hohe Strafe.
Werte in diesem Artikel
• Financial Supervisory Service entdeckt ungedeckte Leerverkäufe bei Banken
• Ungedeckte Leerverkäufe in Südkorea verboten
• Investmentbanken dürften höchste Strafe zu erwarten haben
Finanzaufsicht entdeckt ungedeckte Leerverkäufe
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe die südkoreanische Börsenaufsichtsbehörde festgestellt, dass zwei in Hongkong ansässige Investmentbanken ungedeckte Leerverkäufe getätigt haben. Diese Praktik, bei der Anleger Aktien leerverkaufen, ohne sie vorher zu leihen oder zu prüfen, ob sie geliehen werden können, ist in Südkorea verboten.
Der Financial Supervisory Service (FSS) habe in einer Erklärung mitgeteilt, dass die Investmentbanken ungedeckte Leerverkäufe im Wert von 40 Milliarden Won bzw. 16 Milliarden Won getätigt hätten. Der FSS zufolge dürften die Verstöße zu Rekordstrafen führen. Die südkoreanische Börsenaufsichtsbehörde wolle außerdem die Praktiken bei anderen ähnlichen Investmentbanken untersuchen.
Um diese Banken handelt es sich womöglich
Während die FSS die Banken nicht namentlich nennt, berichtet The Korea Economic Daily, dass es sich bei den beiden in Hongkong ansässigen Investmentbanken um die Hongkong and Shanghai Banking Corporation Ltd. (HSBC) und die BNP Paribas handele. Die Verstöße der Banken erstreckten sich laut FSS über lange Zeiträume: Im einen Fall über neun Monate, von September 2021 bis Mai 2022, im anderen über fünf Monate, von August 2021 bis Dezember 2021.
Im ersten Fall habe die BNP Paribas ungedeckte Leerverkäufe von 101 börsennotierten Aktien in Korea angeordnet. Laut The Korea Economic Daily sei festgestellt worden, dass BNP Paribas Leerverkäufe für seine ausländischen Investorenkunden angeordnet habe, basierend auf der Doppelzählung geliehener Wertpapiere. Am Tag nach dem Handel habe die Bank darauf hingewiesen, dass die geliehenen Aktien für die Abwicklung nicht ausreichten - es seien jedoch keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen und das Ausleihen verschoben worden.
Im zweiten Fall habe die HSBC den Verkauf von Aktien von neun Unternehmen angeordnet. Wie The Korea Economic Daily berichtet, werde davon ausgegangen, dass die Bank die Leerverkaufsaufträge auf Grundlage der Anzahl der Aktien erteilt habe, die in Zukunft geliehen werden könnten, und nicht der Anzahl, deren Ausleihe bestätigt worden sei.
Höchste Strafe zu erwarten
"Wir können nicht davon ausgehen, dass die globalen IBs in Korea illegale Leerverkäufe getätigt haben, weil sie das lokale Investitionssystem nicht verstanden haben", zitiert The Korea Economic Daily FSS-Vizegouverneur Kim Jungtae. "Wir erkennen an, dass die IBs diese Argumente absichtlich vorgebracht haben, da sie Aktien leerverkauft haben, ohne über einen langen Zeitraum Kredite aufzunehmen".
Die Börsenaufsichtsbehörde scheine jedoch nicht davon auszugehen, dass die Verstöße der Banken erhebliche Auswirkungen auf den koreanischen Aktienmarkt hatten. "Der Anteil der Leerverkäufe am Handel mit den einzelnen Aktien war nicht groß, und die IBs erlitten Verluste, während sie einige Aktien leer verkauften und liquidierten. Daher ist es schwierig zu schlussfolgern, dass die Banken den Rückgang der Aktienkurse ernsthaft beeinflusst haben", so ein Beamter der Ermittlungseinheit des FSS. "Wir sehen, dass die Banken ihre illegalen Verkäufe ignoriert haben, um Maklergebühren von ihren institutionellen Anlegern zu verdienen", fügte er hinzu.
Bei der Finanzaufsicht gehe man davon aus, dass die Investmentbanken die höchste Strafe zu erwarten haben, seit Korea ein Strafsystem für ungedeckte Leerverkäufe eingeführt hat.
Redaktion finanzen.net
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