Deutsche Bank-Aktie gefragt: JPMorgan-Studie schiebt Bankenwerte an
Papiere der Deutschen Bank hatten am Donnerstag im europäischen Bankensektor und im DAX die Nase ziemlich weit vorn.
Werte in diesem Artikel
Mit 11,65 Euro erklommen sie einen neuerlichen Höchststand seit März. Zum Handelsende ging es noch um 1,37 Prozent nach oben auf 11,43 Euro.
Der bekannte Banken-Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan nahm die Aktien der Frankfurter in seinem europäischen Branchenausblick auf 2024 in sein Favoritenportfolio auf. Sie stehen dort nun neben den ebenfalls neuen UBS, BBVA und NatWest sowie der ING Group und Intesa.
Experte Abouhossein sieht Deutsche Bank-Aktien vergleichsweise etwas risiko- aber auch chancenreicher und setzt dabei auf steigende Erträge im Investmentbanking. Natwest und UBS zogen ebenfalls deutlich an. Letztere gehören als branchenübergreifender Top-Wert nun auch zur "Analyst Focus List" von JPMorgan.
JPMorgan setzt Deutsche Bank, Natwest und BBVA auf Favoritenliste
Kurz vor Weihnachten ist an der Börse die Zeit der Jahresausblicke gekommen. Dabei widmete sich am Donnerstag der renommierten JPMorgan-Branchenanalyst Kian Abouhossein dem Bankensektor. Auch wenn die US-Bank nicht mehr mit weiteren Zinserhöhungen plant, die das Kreditgeschäft von Finanzinstituten wohl weiter stärken würden, blicken die Experten an einige Bankenwerte für 2024 besonders optimistisch.
In seinem Jahresausblick erneuerte Abouhossein seine "Top Picks"-Liste, auf der nun auch die Aktien der Deutschen Bank, der britischen Natwest und der spanischen BBVA auftauchen. Ergänzend stehen dort weiterhin die Aktien der UBS, der ING und von Intesa Sanpaolo. Die Auswahlliste soll besonders vielversprechende Anlagemöglichkeiten aufzeigen.
Meiden sollten Anleger die schwedischen Institute Svenska Handelsbanken und Skandinaviska Enskilda Banken AB (SEB), Bankinter in Spanien, Crédit Agricole in Frankreich sowie die britische Bank Lloyds. An deren Stelle biete sich in Großbritannien für Investoren die auf "Overweight" hochgestufte Natwest-Aktie an, die Abouhossein am Donnerstag als deutlich unterbewertet bezeichnete.
Die Deutsche Bank steht auf der Liste wegen eines vergleichsweise hohen Risiko-Ertrags-Verhältnisses, das Abouhoussein ermittelte. Dies spiegele verbesserte Ertragsperspektiven im Investmentbanking wider. Während die Aktie ein begrenztes Abwärtsrisiko biete, gebe es Chancen nach oben, sollte das Jahr 2024 im Geschäft mit festverzinslichen Produkten und Investmentbanking gut beginnen.
BBVA war erst neulich von JPMorgan auf "Overweight" hochgestuft worden - hier loben der Experte die Diversifikation mit den Aktivitäten in den Schwellenländern. Bezüglich der UBS-Aktie erwähnte der Experte, dass er im Zusammenhang mit den Zahlen zum vierten Quartal mit positiven Kurstreibern rechnet. Er gibt ihnen daher den Status "Positive Catalyst Watch". Durch die Rettung der Credit Suisse seien die Schweizer die einzige Übernahmestory innerhalb des europäischen Sektorumfelds.
Zum Sektor generell sagte Abouhossein, die Bewertung wirke auf den ersten Blick attraktiv. Er sieht das allgemeine, hohe Gewinnwachstum jedoch erst einmal eher am Ende, was dem Sektor im Allgemeinen das Neubewertungspotenzial nehme. 2023 sei das Nettozinseinkommen im Schnitt um herausragende 20 Prozent gestiegen, doch 2024 und 2025 dürfte der Anstieg nur noch knapp ausfallen. Er zeigt sich außerdem vorsichtiger als der Konsens, was die Höhe der Risikokosten betrifft. Er erwähnte allerdings, dass er europäische Institute jenen aus den USA vorzieht.
Für die Deutsche Bank nennt Abouhoussein am Donnerstag weiter ein Votum mit "Overweight" mit einem Kursziel, das er von 14 auf 15 Euro erhöhte. Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./tih/ag/mis
Analysierendes Institut JPMorgan.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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