adidas-Mitarbeiter fordern mehr Anti-Rassismus-Maßnahmen - adidas-Aktie in Grün
adidas-Mitarbeiter in den USA fordern in einem Brief an den Aufsichtsrat den Herzogenauracher Sportartikelhersteller auf, verstärkte Maßnahmen gegen Rassismus im Unternehmen zu ergreifen.
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Zum einen soll der Aufsichtsrat untersuchen, ob HR-Chefin Karen Parkin die richtigen Maßnahmen gegen Rassismus am Arbeitsplatz ergriffen hat. Zum zweiten fordern die Mitarbeiter im Unternehmen eine anonyme Plattform für Rassismus-Beschwerden. adidas hat kürzlich versprochen, mehr Nicht-Weiße einzustellen und in die schwarzen Gemeinden zu investieren.
Die Forderungen werden von 83 adidas-Mitarbeiten in einem Brief vom 15. Juni an den Aufsichtsrat erhoben, in den das Wall Street Journal Einblick hatte.
"Wir begrüßen die Selbstverpflichtung unserer Mitarbeiter, gegen Rassismus aufzustehen", teilte adidas in einer Stellungnahme mit. "Wir konzentrieren unsere Bemühungen nun darauf, Fortschritte zu erzielen und sofort echte Veränderungen herbeizuführen."
adidas teilte mit, dass es eine Hotline und eine E-Mail-Adresse hat, über die Mitarbeiter Beschwerden einreichen können. Es gebe im Unternehmen eine Null-Toleranz-Politik für Missbrauch oder Vergeltungsmaßnahmen, und der Konzern habe kürzlich einen externen Ermittler mit der Überwachung dieser Politik beauftragt.
Parkin hatte im vergangenen Jahr bei einem Mitarbeitertreffen der adidas-Tochter Reebok in Boston gesagt, Rassismus sei "Lärm", der nur in Amerika diskutiert werde, und dass sie nicht glaube, dass die Marke ein Problem mit Rassismus habe, hatte das Journal berichtet. Am 12. Juni sagte Parkin, sie hätte bei dem Reebok-Treffen "ein besseres Wort wählen sollen". Dies geht aus einer Nachricht im adidas-Intranet hervor, in die das Journal Einblick hatte. Sie fügte hinzu: "Es lag in meiner Verantwortung, unsere entschiedene Haltung gegen Diskriminierung deutlich zu machen, und das habe ich nicht getan. Sollte ich jemanden beleidigt haben, entschuldige ich mich dafür."
Mitarbeiter fordern von HR-Chefin aufrichtigere Entschuldigung
Dutzende von Mitarbeitern haben sich seither dazu im Intranet geäußert und Parkin aufgefordert, sich aufrichtiger zu entschuldigen, so Mitarbeiter, die die Posts gesehen haben. Einige bezeichneten Parkins Aussage als eine "nicht-entschuldigende Entschuldigung". Parkin reagierte nicht auf Bitten des Journal um eine Stellungnahme. Eine Unternehmenssprecherin sagte, das Unternehmen kommentiere interne Kommunikation nicht.
Nach der Ermordung von George Floyd im vergangenen Monat hat adidas wie viele andere Markenartikler die sozialen Medien genutzt, um sich gegen Rassismus auszusprechen. Dennoch sagten einige schwarze Mitarbeiter in den US-Büros des Unternehmens dem Journal, dass die Unternehmenskultur in dem deutschen Konzern alles andere als gerecht sei und dass das Unternehmen von schwarzen Gemeinden profitiere.
Eine Gruppe von Mitarbeitern hat bereits in einer Präsentation für adidas-Führungskräften das Unternehmen aufgefordert, mehr schwarze und lateinamerikanische Mitarbeiter einzustellen und mehr in schwarze US-Gemeinden zu investieren. Als Reaktion darauf versprach adidas, 120 Millionen Dollar in schwarze Gemeinden zu investieren und bei 30 Prozent aller Neueinstellungen in den USA bei adidas und Reebok Schwarze und Latinos zu berücksichtigen. "Wir erkennen den immensen Beitrag der schwarzen Gemeinschaft zu unserem Erfolg und dem anderer an", sagte der adidas-Vorstand in einer Erklärung in der vergangenen Woche.
Seit dem Gespräch mit dem Journal über das Reebok-Treffen hat Aaron Ture, ein Manager für Kooperationen im Bereich Fashion-Schuhe, eine Nachricht von einem direkten Parkin-Mitarbeiter erhalten, in der er aufgefordert wurde, "einen Weg nach vorn zu finden". Dies schrieb Ture in einem Instagram-Post. "Wie alle meine mutigen Kollegen hier betont haben, müssen wir uns mit der Vergangenheit befassen, bevor wir etwas für die Zukunft aufbauen können", schrieb Ture in dem Instagram-Post.
Aktien von adidas notierten auf XETRA zum Sitzungsende um 0,37 Prozent fester bei 241,40 Euro.
Von Khadeeja Safdar
NEW YORK (Dow Jones)
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