Bilfinger-Chef tritt überraschend zurück - Aktie in Rot
Beim angeschlagenen Dienstleistungskonzern Bilfinger kommt es überraschend zu einem erneuten Führungswechsel.
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Der kriselnde Bau- und Industriedienstleister Bilfinger kommt einfach nicht zur Ruhe: Weniger als ein Jahr nach seinem Amtsantritt wirft Vorstandschef Per Utnegaard das Handtuch. Der Norweger scheidet aus persönlichen Gründen zum 30. April aus, wie das Unternehmen am Mittwoch in Mannheim mitteilte. Ein weiterer Donnerschlag bei dem MDAX-Konzern, der sich mitten im Umbau befindet und nach einem Rekordverlust und dem Wegfall der Dividende in einer tiefen Krise steckt. Eine Serie von Gewinnwarnungen hatte zuvor den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch bei Bilfinger den Job an der Spitze gekostet.
Am Markt sorgte die Nachricht erneut für starke Kursausschläge. Nach kräftigen Kursgewinnen standen die Aktien zuletzt wieder deutlich unter Druck. Einerseits könnte es ein Zeichen des Durchgreifens des schwedischen Finanzinvestors Cevian sein, der womöglich auf eine Zerschlagung von Bilfinger dränge, sagte ein Händler. Das wäre positiv. Cevian hält rund 26 Prozent der Anteile. Der Markt tendiert dem Händler zufolge derzeit aber wohl eher zur zweiten Interpretationsmöglichkeit, derzufolge Utnegaard sich angesichts eventuell schwieriger Geschäftsperspektiven zurückziehe.
SORGE VOR ZERSCHLAGUNG
Der Norweger hatte den Konzern am 1. Juni in Krisenzeiten übernommen - und konnte ihn nicht in sicheres Fahrwasser bringen. Er krempelte den Konzern um und stellte das Kraftwerksgeschäft sofort zum Verkauf. Utnegaard gilt als Mann des schwedischen Investors Cevian. Dieser war 2011 bei Bilfinger eingestiegen. Die Gesellschaft gilt als kämpferisch.
Zuletzt stand neben dem Kraftwerksgeschäft auch noch der Verkauf des wichtigen Bau- und Gebäudedienstleistungsgeschäfts zur Disposition - und damit ein Herzstück Bilfingers. Dieser Schritt hätte weitreichende Folgen für die künftige Aufstellung und Strategie des Konzerns. Im Unternehmen sorgte dies für Unruhe und weckte die Sorge vor einer Zerschlagung des Konzerns, der auf eine gut 125-jährige Geschichte zurückblickt.
KREISE: KEIN ZWIST ÜBER STRATEGIE
Im Mai wollte Utnegaard eigentlich weitere Details zur Umsetzung der neuen Strategie vorstellen und die Mittelfrist-Ziele bekannt geben. Bilfinger stehe erst am Anfang eines großen Veränderungsprozesses, hatte er noch vor wenigen Wochen verkündet. Dies klang nicht nach einem raschen Abgang.
Der Aufsichtsrat dankte Utnegaard in recht knappen Worten dafür, dass er den Konzern mit einer Strategie der Fokussierung auf das Kerngeschäft neu ausgerichtet habe. Dieser Weg werde "konsequent" fortgesetzt, sagte Aufsichtsratschef Eckhard Cordes. Der Chefwechsel soll Kreisen zufolge nichts mit Differenzen über die Strategie des Konzerns zu tun haben. Diese werde nicht verändert, hieß es. Einen Entscheidungsstau werde es nicht geben. Der Vorstand sei handlungsfähig. Finanzchef Axel Salzmann übernimmt den Chefposten vorübergehend zusätzlich. Der im März gegebene Ausblick für 2016 wurde bestätigt.
VIELE BAUSTELLEN
Die Zurückhaltung der Energiekonzerne nach der Energiewende in Deutschland, gekappte Investitionen in der Öl- und Gasindustrie im Zuge des Ölpreisverfalls sowie hausgemachte Probleme hatten den Konzern in den vergangenen Jahren in die Bredouille gebracht. Bilfinger hat noch rund 56 000 Mitarbeiter./jha/men/he
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