BMW zeigt bei Präsentation Auto der Konkurrenz

Präsentationen von Autobauern sind in der Regel perfekt inszeniert - kein Fahrzeug der Konkurrenz darf von den eigenen Autos ablenken, weder auf dem Parkplatz vorm Gebäude, noch bei der Präsentation selbst. Ausgerechnet BMWs Marketingchefin Hildegard Wortmann brach den Bann auf der Digitalkonferenz DLD von Burda in München radikal. Denn als sie begann, über die Zukunft der Mobilität zu referieren, zeigte sie im Hintergrund nicht etwa das Bild eines BMW-Modells, sondern das eines Mercedes.

Daimler-Zukunftsvision auf BMW-Präsentation

Das Themenfoto zum autonomen Fahren, das Wortmann ausgewählt hatte, zeigte einen Mann, der mit dem Rücken zum Steuer in einem selbstfahrenden Fahrzeug sitzt. Auch wenn das Bild nur den Innenraum des Vehikels zeigte, wussten die anwesenden Branchenkenner schon beim ersten Blick, dass es sich hier nicht um einen BMW, sondern um Daimlers Konzeptauto "F015" handelte. Dabei hätte BMW sehr wohl auch eigene Designstudien in petto gehabt, die Wortmann hätte präsentieren können.

Wortmann: "Ich schaue mir nicht nur eigene Autos an"

Wortmann selbst zeigte sich angesichts ihres - vermeintlichen - Patzers jedoch betont locker. Sie schaue sich nicht nur die eigenen Autos an, sagte sie, dann würde sie ihren Job schlecht machen. Vielmehr halte sie es nicht für "besonders modern", so zu tun, als gäbe es auf der ganzen Welt nur BMW. In ihrer Präsentation sei es um den Wandel gegangen, der der ganzen Branche bevorstehe. Auf dieser Grundlage sei das Bild eines Konkurrenten auch kein Problem.

Redaktion finanzen.net