GEA-Chef erwartet anziehende Geschäftsdynamik ab Sommer - Aktie gefragt
Der Maschinen- und Anlagenbauer GEA rechnet mit besseren Geschäften nach dem Sommer.
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"Wir gehen davon aus, dass die Geschäftsdynamik wieder anzieht ab dem dritten Quartal, wenn die Pandemie dann weitgehend überwunden ist", sagte Vorstandschef Stefan Klebert im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Außerdem erwarte er einen gewissen Nachholeffekt, wenn Unternehmen wieder mehr Fremdpersonal für Wartungen und Inspektionen in die Produktionen hineinlassen.
Passend dazu will GEA im September neue Mittelfristziele bis 2026 und eine präzisere Ausschüttungspolitik vorstellen. Mit Blick auf das seit März ausgegebene Ziel einer Ebitda-Marge zwischen 12,5 und 13,5 Prozent vor Restrukturierungskosten bis 2022 sagte Klebert. "Es wäre nicht gut für den Aktienkurs, wenn wir uns weniger ambitionierte Ziele setzen würden, als bisher." Zudem sagte der Manager, dass er keine Insolvenzwelle auf Kundenseite erwartet. Auch die drohenden Kostensteigerungen für Stahl oder bei den Löhnen seien seiner Ansicht nach verkraftbar.
Für das erste Quartal stellt Klebert zunächst einen Auftragseingang etwa in Höhe des Vorquartals in Aussicht, als er bei 1,2 Milliarden Euro lag. Den Umsatz sieht er bei gut einer Milliarde Euro. Die operative Marge solle gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigen. Die aktuell gute Lage - erst Anfang März hatte der Anlagenbauer seinen Ausblick optimistischer formuliert - will Klebert auch für Zukäufe nutzen: "Wir haben die Feuerkraft, aber ich weiß nicht, ob wir schon dieses Jahr einen schönen Hirsch schießen oder erst im nächsten."
Seit Februar 2019 versucht Klebert GEA wieder auf Kurs bringen. Er startete eine Restrukturierung, verkaufte Unternehmensteile, um die Komplexität zu verringern. Bereiche mit einem Umsatz von etwa 150 Millionen Euro wurden abgegeben. Etwa genauso viel könnte nochmal dazukommen, sagte Klebert. Es gehe um 100 bis 150 Millionen Euro an Umsatz, die kurzfristig noch zur Disposition stünden. Die entsprechenden Prüfungen sollten in den nächsten Monaten abgeschlossen werden.
Optimistische Aussagen zum laufenden Jahr treiben GEA an
Die Aktien von GEA haben am Donnerstag von zuversichtlichen Aussagen des Managements profitiert. Das brachte ihnen auch charttechnisch neue Aufwärtsimpulse. Aktuell ziehen die Papiere des Maschinen- und Anlagenbauers auf XETRA um 1,34 Prozent auf 35,48 Euro hoch.
Charttechnisch gesehen überwanden sie so erneut die gleitende 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Tags zuvor hatten die GEA-Papiere knapp unter diesem bei aktuell 35,14 Euro liegendem Niveau geschlossen.
Wie Vorstandschef Stefan Klebert der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte, rechnet er damit, "dass die Geschäftsdynamik wieder anzieht ab dem dritten Quartal, wenn die Pandemie dann weitgehend überwunden ist". Zudem erwarte er gewisse Nachholeffekte und will die aktuell gute Lage auch für Zukäufe, womöglich schon in diesem, ansonsten im nächsten Jahr nutzen.
"Nach jahrelangen Restrukturierungen ist GEA nun bereit für Übernahmen, die zudem noch größer sein könnten als die in der Vergangenheit", sagte ein Händler. "Womöglich könnte sich GEA auch noch ambitioniertere Mittelfristziele setzen. Die Einschätzungen zum Jahresauftakt 2021 über den Auftragseingang, die Umsätze und operative Marge klängen indes zwar optimistisch, seien aber "in Summe eine Wiederholung bereits bekannter Aussagen".
/stk/jha/
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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