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Geschäftsjahr 2024 der Rentenbank: Neugeschäft und Betriebsergebnis
gesunken (FOTO)
Frankfurt am Main (ots) - Die Landwirtschaftliche Rentenbank blickt auf ein
herausforderndes Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Neugeschäft bei den
Programmkrediten sank über alle Sparten hinweg um 41,1 % auf 3,6 Mrd. Euro
(2023: 6,1 Mrd. Euro). Das gesamte Förderneugeschäft ging um 26,3 % auf 7,9 Mrd.
Euro zurück (2023: 10,7 Mrd. Euro). Zur Refinanzierung des Förderneugeschäfts
nahm die Rentenbank mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel in Höhe von rund
8,2 Mrd. Euro (2023: 10,5 Mrd. Euro) auf. Das Betriebsergebnis vor
Risikovorsorge und Bewertung erreichte zum Jahresende 2024 161,6 Mio. Euro
(2023: 197,3 Mio. Euro). Die harte Kernkapitalquote erhöhte sich deutlich, die
Leverage Ratio blieb in etwa auf Vorjahresniveau.
Den stärksten Rückgang im Neugeschäft bei den Programmkrediten verzeichneten die
Fördersparten "Erneuerbare Energien" mit -91 % und "Agrar- und
Ernährungswirtschaft" mit -53,8 %. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen der
hohe EU-Basiszinssatz. Dieser bedeutet für die Programmkredite der Rentenbank,
dass entweder nur hohe beihilfefreie Zinskonditionen gewährt werden können oder
hohe Beihilfewerte entstehen. Auch das Neugeschäft im Bereich "Ländliche
Entwicklung", das maßgeblich durch die Nachfrage der Landesförderinstitute nach
Globaldarlehen geprägt ist, sank um 40,4 %. Dies ist insbesondere vor dem
Hintergrund eines sehr starken Vorjahres zu sehen. Darüber hinaus spiegelt der
spartenübergreifende Rückgang des Förderneugeschäfts die allgemeine
Investitionszurückhaltung der Branche wider.
"Wie fast alle Branchen in Deutschland investiert auch die Landwirtschaft
derzeit zu wenig. Aber Landwirtinnen und Landwirte wollen und müssen
investieren, um sich für die Zukunft gut aufzustellen", so Nikola Steinbock,
Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. "Auf der Grünen Woche in Berlin habe
ich in vielen Gesprächen wieder feststellen können, wie zukunftsorientiert und
engagiert Landwirtinnen und Landwirte sind. Mehr Planungssicherheit ist für sie
unerlässlich, damit sie wirtschaftlich gute und tragfähige Entscheidungen für
ihre Betriebe treffen können. Wir leisten unseren Beitrag, in dem wir mit
unseren Förderprogrammen die Landwirtinnen und Landwirte bei den notwendigen
Investitionen unterstützen. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Förderangebote
entlang der Bedarfe der Branche kontinuierlich weiter. So haben wir im
vergangenen Jahr unsere,Zukunftsfelder im Fokus' um das Zukunftsfeld
,Stallumbau für mehr Tierwohl' ergänzt. Außerdem setzen wir seit Juli 2024 im
Auftrag des Bundesumweltministeriums das Förderprogramm,ANK-NABO' um. Beide
Programme sind sehr erfolgreich gestartet", so Nikola Steinbock weiter. "Die
Rahmenbedingungen für unsere Förderung haben sich verbessert. Zum einen ist der
EU-Basiszinssatz Ende 2024 gesunken. Zum anderen zeigt das aktuelle
Rentenbank-Agrarbarometer, dass sich die Stimmung in der Grünen Branche langsam
aufhellt und die Investitionsbereitschaft steigt. Beides wird sich in unseren
Förderzahlen widerspiegeln."
Euro wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im Geschäftsjahr
2024 rund 8,2 Mrd. Euro (2023: 10,5 Mrd. Euro) mittel- und langfristige
Kapitalmarktmittel auf. Die wichtigste Emissionswährung war weiterhin der Euro
mit einem Anteil von 55 % (2023: 66 %). Gestiegen ist der Anteil der
US-Dollar-Emissionen mit 32 % (2023: 27 %). Der Anteil der Emissionen in
Australischen Dollar betrug unverändert 7 % (2023: 7 %). Neu hinzu kam mit 6 %
die Mittelaufnahme in Pfund Sterling. Mit einem Anteil von 55 % (2023: 57 %)
blieben Geschäftsbanken die wichtigste Investorengruppe. Bei Zentralbanken
platzierte die Rentenbank 35 % (2023: 30 %) ihrer Anleihen.
Betriebsergebnis gesunken
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung lag mit 161,6 Mio. Euro
zwar unter dem hohen Vorjahreswert von 197,3 Mio. Euro, befand sich aber immer
noch deutlich über unserem Plan. Gleichzeitig erhöhte sich der
Verwaltungsaufwand auf 130,8 Mio. Euro (2023: 113,6 Mio. Euro). Ursächlich
hierfür waren vor allem höhere Sachaufwendungen (+8,6 Mio. Euro), die im
Wesentlichen auf IT-Investitionen zurückzuführen sind. Darüber hinaus stiegen
durch die wachsende Zahl an Mitarbeitenden die Personalaufwendungen um 4,5 Mio.
Euro.
Kapitalquote und Leverage Ratio deutlich über Anforderungen
Die harte Kernkapitalquote auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) erhöhte sich
zum Jahresende 2024 auf 38,3 % (2023: 31,3 %). Mit Erstanwendung der CRR III zum
1. Januar 2025 wird sich die Quote reduzieren. Die Leverage Ratio blieb stabil
bei 10,2 % (2023: 10,3 %). Beide Quoten liegen, auch unter Anwendung der CRR
III, weiterhin deutlich über den für die Rentenbank geltenden
aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen.
Dr. Marc Kaninke, CFO der Rentenbank, zieht folgendes Fazit zum Ergebnis und zur
Bilanzstruktur: "Um die Herausforderungen des sich verändernden Marktumfelds,
der zunehmenden Regulierung und der technologischen Entwicklung zu meistern,
müssen wir gut aufgestellt sein - und dafür in eine moderne IT und weiterhin in
gut ausgebildetes, engagiertes Personal investieren. Alleine in den vergangenen
5 Jahren ist die Rentenbank um etwa 150 Mitarbeitende auf aktuell 450 gewachsen.
Mit unseren hervorragenden Finanzkennzahlen sehen wir uns für alle
erforderlichen Schritte in die Zukunft bestens gerüstet".
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