Optionen werden geprüft

Kommt die Fusion? UniCredit und Société Générale verhandeln wohl weiter

24.08.18 11:26 Uhr

Kommt die Fusion? UniCredit und Société Générale verhandeln wohl weiter | finanzen.net

Die italienische Großbank UniCredit und die französische Société Générale verhandeln einem Bericht zufolge weiter über verschiedene Optionen - inklusive eines möglichen Zusammenschlusses.

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Die UniCredit habe die Investmentbank Rothschild mit dem renommierten Berater Daniel Bouton angeheuert, um die verschiedenen Optionen zu prüfen, berichtete die Zeitung "Milano Finanza" am Freitag ohne Nennung von Quellen. Die Aktien beider Banken legten nach dem Bericht jeweils bis zu zwei Prozent zu.

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Bereits Anfang Juni hatte die "Financial Times" (FT) berichtet, dass der aus Frankreich kommende UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier schon seit mehreren Monaten mit der Idee liebäugelt, sich mit der SocGen zusammenzuschließen. Und auch auf Seiten der französischen Großbank sei das Szenario durchgespielt worden, hieß es damals. Die Verhandlungen seien aber noch in einem sehr frühen Stadium und es habe noch keinen formellen Vorstoß gegeben.

Die Société Générale hatte den Bericht damals so kommentiert, dass es im Verwaltungsrat aktuell keine Diskussion über einen möglichen Zusammenschluss gebe. Ein Hindernis für einen Zusammenschluss ist laut "FT" die instabile politische Lage in Italien - aus diesem Grund sei der Zeitplan für eine mögliche Fusion um 18 Monate aufgeschoben worden, hieß es Anfang Juni.

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Gemessen am Börsenwert wäre es derzeit ein Zusammenschluss auf Augenhöhe: Beide Banken kommen auf einen Wert von rund knapp 30 Milliarden Euro. Sollte es zu der Fusion kommen, könnte dies der Startschuss für eine bereits seit langem erwartete Fusionswelle im europäischen Bankensektor sein. Dieser hinkt nach der Finanzkrise unter anderem wegen der starken Zersplitterung hinter der Entwicklung in Asien und USA her.

So stehen die europäischen Banken rund zehn Jahre nach der Finanzkrise zumeist deutlich schwächer da als die Konkurrenten in den Vereinigten Staaten und Asien. Neben der nach wie vor starken Aufteilung des Marktes in Europa spielen auch andere Gründe wie ein zögerlicheres Handeln der europäischen Regierungen in der Finanzkrise eine Folge - es gibt aber auch viele hausgemachte Fehler wie zum Beispiel bei der Deutschen Bank, die sich viel später als die meisten Konkurrenten auf die neuen Zeiten für die Branche eingestellt hat.

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Aus diesem Grund wird in Deutschland auch immer wieder über eine sogenannte "Notfusion" zwischen der Deutschen Bank und der seit der Finanzkrise teilverstaatlichten Commerzbank spekuliert. Zuletzt hatte es hier im Sommer 2016 Kontakte gegeben. Die Führungsspitzen haben diese Annäherungsversuche jedoch wegen der vielen eigenen Problemen in den jeweiligen Häusern wieder bald beendet. Die Lage hat sich für die beiden Institute nicht gerade gebessert - bei der Deutschen Bank hat sich diese sogar weiter verschärft.

Die Deutsche Bank ist nach einem Kursrutsch der vergangenen Wochen an der Börse gerade mal noch rund 20 Milliarden Euro wert. Da der Commerzbank-Kurs in den vergangenen Wochen ebenfalls deutlich nachgegeben hat, kommt diese auf gerade mal etwas mehr als zehn Milliarden Euro. Beide Häuser sind also zusammen also gerade mal so viel wert wie die UniCredit oder SocGen alleine.

Auch die meisten anderen europäischen Großbanken sehen im internationalen Vergleich eher schlecht aus. So gibt es in Europa nur wenige Institute, die gut dastehen, wie zum Beispiel die stark in Asien präsente HSBC oder die spanischen Häuser BBVA und Santander, die ein starkes Standbein in Mittel- und Südamerika haben. Auch die BNP Paribas gilt als gut aufgestellt. Für die anderen Häuser gibt es immer wieder Spekulationen über bald anstehende Fusionen in Europa.

/zb/tav/nas

MAILAND (dpa-AFX)

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