Nordex-Aktien schließen dennoch im Minus: Nordex setzt mehr um als geplant
Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat im vergangenen Geschäftsjahr etwas mehr umgesetzt als erwartet.
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Trotz zwischenzeitlicher Verzögerungen bei den Aufträgen ist der Windkraftanlagenbauer Nordex besser als gedacht durch das Pandemie-Jahr 2020 gekommen. Die Umsätze stiegen stärker als vom Unternehmen in Aussicht gestellt.
Mit den vorläufigen Zahlen, die Nordex am Freitagmorgen überraschend mitgeteilte, hat der Konzern seine eigenen Ziele erreicht, zum Teil sogar übertroffen. Bei den Erlösen hatte Nordex ein Ziel von 4,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Letztendlich sind sie im Vergleich zum Vorjahr sogar um 41 Prozent auf rund 4,6 Milliarden gestiegen. Das operative Ergebnis (Ebitda) blieb jedoch angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise deutlich hinter dem Vorjahr zurück und sank um knapp ein Viertel auf 94 Millionen Euro. Mit einer entsprechenden Marge von zwei Prozent erreichte Nordex allerdings die eigene Prognose.
Der Windanlagenbauer warb 2020 erneut Aufträge von über 6,0 Gigawatt ein und erreichte damit trotz der Corona-Pandemie annähernd das Auftragsvolumen des Vorjahres von 6,2 Gigawatt. Mehr als 60 Prozente der Aufträge sind dabei in Europa anzusiedeln, der Rest verteilt sich zu gleichen Teilen auf Nord- und Lateinamerika.
Die vollständigen Zahlen will Nordex am 23. März veröffentlichen. Dann könnte es auch neue Aussagen zum laufenden Jahr geben. Im Herbst hatte das Management für 2021 eine positive Entwicklung in Aussicht gestellt und dabei für 2022 Erlöse von 5 Milliarden Euro angepeilt.
Nordex stabilisieren sich weiter - Händler: Eckdaten überzeugen
Erste Eckdaten zum vergangenen Geschäftsjahr haben am Freitag den Nordex-Aktien zu Kursgewinnen verholfen und so zur Stabilisierung beigetragen. Am Freitag kletterten die Papiere des Windkraftanlagenbauers zeitweise um 1,79 Prozent auf 20,44 Euro nach obenm fielen dann aber ins Minus und schlossen noch 3,04 Prozent schwächer bei 19,47 Euro.
Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von einer besser als gedacht ausgefallenen Geschäftsentwicklung. Das sollte die Nordex-Aktien nach dem jüngsten Rückschlag zumindest ein Stück weit stützen, so der Börsianer. Neuerdings ist die 20-Euro-Marke aus Sorge vor steigenden Kapitalmarktzinsen in Gefahr geraten. Das hatte nach monatelangen, teils rasanten Kursanstiegen in der Branche zuletzt viele Aktien belastet.
Auch für Analyst Constantin Hesse von Jefferies Research barg das Zahlenwerk positive Überraschungen: Der in 2020 erzielte Umsatz sei besser als erwartet ausgefallen, lobte er. Der Windkraftanlagenbauer hatte die Erlöse auf etwa 4,6 Milliarden Euro beziffert. Hesse sah die Markterwartungen bei gut 4,4 Milliarden - wie im November von Nordex in Aussicht gestellt.
Goldman-Sachs-Experte Ajay Patel sprach ebenfalls von einem positiven Gesamtpaket. Er verwies auch auf ein besser als gedacht ausgefallenes operatives Ergebnis (Ebitda). Dieses sank um knapp ein Viertel auf 94 Millionen Euro.
Anfang Januar hatten die Papiere im Sog des Erneuerbare-Energien-Booms mit 27,44 Euro ein Hoch seit 2016 erreicht, seitdem ging es um ein Viertel abwärts. Anleger machten zuletzt bei stark gelaufenen Aktien wie Nordex Kasse und setzten verstärkt auf klassische zyklische Werte, die im Zuge einer Konjunkturerholung nach der Corona-Krise als größere Profiteure gesehen werden.
HAMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX)
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