Operativ mehr verdient

RTL Group erhöht Prognose und zahlt Zwischendividende - Aktie dennoch schwach

25.08.16 14:00 Uhr

RTL Group erhöht Prognose und zahlt Zwischendividende - Aktie dennoch schwach | finanzen.net

Nach dem starken Jahresauftakt hat die RTL Group auch im zweiten Quartal operativ mehr verdient.

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Der Medienkonzern RTL ist auf Kurs: Trotz eines schwächeren zweiten Quartals - unter anderem bedingt durch die entgangenen Werbeeinnahmen im Zuge der Fußball-Europameisterschaft - hat die Bertelsmann-Tochter dank eines starken Jahresauftakts für das erste Halbjahr solide Zahlen vorgelegt. Das MDAX-Unternehmen erhöhte auf dieser Basis die operative Gewinnprognose für das laufende Jahr. Zudem können sich die Aktionäre wie im Frühjahr über eine Zwischendividende von 1,00 Euro je Aktie freuen.

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Die RTL Group SA geht nun davon aus, das operative Ergebnis (EBITA) 2016 im Vergleich zum Vorjahr "leicht" in einer Größenordnung von 1,0 bis 2,5 Prozent zu steigern. Zuvor hatte der Konzern ein "weitgehend stabiles" operatives Ergebnis in Aussicht gestellt. Beim Umsatz wird wie gehabt ein "moderates" Wachstum von 2,5 bis 5,0 Prozent erwartet.

Nachdem der Juni wegen der Fußball-Europameisterschaft schwächer ausfiel, setzt das Management bei den TV-Werbeerlösen, die gut die Hälfte des Konzernumsatzes ausmachen, auf einen starken Endspurt. "Gerade im Broadcasting ist das vierte Quartal das stärkste", sagte Finanzvorstand Elmar Heggen im Interview mit Dow Jones Newswires. "Wenn wir in diesem Jahr eine ähnliche Saisonalität unterstellen wie in den anderen Jahren, gehen wir davon aus, dass wir ein starkes viertes Quartal sehen werden." Außerdem dürfte der belastende Effekt durch die Olympischen Spiele im August nicht so deutlich ausfallen wie im Falle der Euro.

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RTL steigerte den Gesamtumsatz im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Nach dem starken Jahresauftakt stand im zweiten Quartal ein Rückgang von 2,3 Prozent zu Buche.

Sondereffekt treibt operativen Gewinn

Das EBITA kletterte im ersten Halbjahr um 8,6 Prozent auf 580 Millionen Euro. Dabei profitierte RTL von einem positiven Einmaleffekt in Höhe von 43 Millionen Euro der französischen TV-Tochter M6. Grund war, dass der Mobilfunkkonzern Orange eine seit 2005 laufende Mobilfunkkooperation auslaufen lässt. "Da der Vertrag noch eine gewisse Laufzeit hatte, haben sich die Parteien auf einen Ausgleich in Höhe von 43 Millionen Euro geeinigt, der im zweiten Quartal anfiel", erläuterte Co-Vorstandschef Guillaume de Posch den Sachverhalt im Gespräch mit Dow Jones.

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Im zweiten Quartal stieg das EBITA dank des Sondereffekts um 3,2 Prozent auf 351 Millionen Euro. Der Nettogewinn sackte auf 203 von 245 Millionen Euro ab, auch im Halbjahr stand wegen höherer Steuern ein Rückgang auf 341 von 351 Millionen Euro zu Buche. Während das EBITA etwas besser ausfiel als erwartet, hatten Analysten bei Umsatz und Nettogewinn mehr erwartet.

Die Aktie fällt im Tagesverlauf in einem schwachen Gesamtmarkt um 2,7 Prozent. Ein Händler sagte, der Ausblick hätte ruhig noch ein wenig optimistischer ausfallen können.

Hohe Kosten in Frankreich für Übertragung der Euro

Im ersten Halbjahr trugen vor allem das Digitalgeschäft sowie der größte Bereich, die Mediengruppe RTL Deutschland, zum Wachstum bei. Letztere erzielte zudem ein EBITA in Rekordhöhe, obwohl die Spiele der Europameisterschaft in Deutschland bei der Konkurrenz zu sehen waren.

Anders in Frankreich: Dort übertrug die RTL-Tochter M6 insgesamt 11 Spiele, unter anderem das Finale. Die Kosten dafür machten sich deutlich bemerkbar und konnten mit entsprechenden Werbeeinahmen nicht ausgeglichen werden. "Im Sportbereich ist es immer sehr schwierig einen Breakeven zu erreichen. Die Übertragungsrechte von Top-Sport-Events sind sehr teuer", sagte Co-CEO de Posch. "Es geht dabei nicht nur um den unmittelbaren wirtschaftlichen Erfolg", fügte er hinzu.

RTL Deutschland zeigt zwar nicht die großen Fußballturniere selbst, überträgt aber die Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft. Ein neuer im Mai unterzeichneter Vertrag ergänzt die bisherige Vereinbarung über die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Russland 2018 um die Qualifikationsrunden für die kommende Europameisterschaft 2020 und die darauffolgende WM 2022.

RTL ist einer der wichtigsten Umsatz- und Gewinntreiber für die Muttergesellschaft Bertelsmann. Diese wird ihre Zahlen zum ersten Halbjahr am 31. August vorlegen.

DJG/mgo/jhe Dow Jones Newswires

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Bildquellen: RTL Group

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