Deutsche Bank-Aktie im Plus: Deutsche Bank will Aufsichtsrat neu aufstellen - Anleger müssen auf Dividende warten
Die Deutsche Bank ist nach eigener Einschätzung solide genug aufgestellt, um die Corona-Krise ohne größere Blessuren zu überstehen.
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Die Deutsche Bank will ihren Konzernumbau nicht von der Corona-Krise ausbremsen lassen. "Wir müssen als Deutsche Bank profitabler sein als heute, wenn wir in einer europäischen Konsolidierung eine Rolle spielen wollen", betonte Konzernchef Christian Sewing bei der Online-Hauptversammlung des Frankfurter DAX-Konzerns am Mittwoch. Er sei überzeugt, dass der 2019 eingeleitete Umbau "der beste Weg ist, die Deutsche Bank im internationalen Wettbewerb nachhaltig profitabel aufzustellen".
Deutschlands größtes Geldhaus hat sich aus einigen Geschäftsfeldern zurückgezogen und das Investmentbanking geschrumpft. Zudem soll bis Ende 2022 konzernweit die Zahl der Vollzeitstellen um etwa 18 000 auf weltweit 74 000 sinken. Die wegen der Virus-Pandemie auf Eis gelegten Gespräche zum Stellenabbau werden wieder aufgenommen.
Nach Einschätzung des Managements ist die Bank solide genug aufgestellt, um die Corona-Krise ohne größere Blessuren zu überstehen. "Wir sind ein Teil der Lösung und insofern auch überzeugt, dass die Deutsche Bank dort auch gestärkt hervorgehen kann", sagte Sewing. Nach fünf Verlustjahren in Folge drohen allerdings auch im laufenden Jahr unter dem Strich rote Zahlen.
Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung standen zwei umstrittene Personalien: Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel und Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer sollten in den Aufsichtsrat gewählt werden. Weimer wird in Medienberichten immer wieder als möglicher Nachfolger von Aufsichtsratschef Paul Achleitner genannt.
Die Fondsgesellschaft Deka Investment warnte vor möglichen Interessenkonflikten. Weimer selbst hatte bei der Hauptversammlung der Deutschen Börse tags zuvor gesagt, er plane derzeit, seinen bis zum 31. Dezember 2024 laufenden Vertrag bei der Börse "bis zum Ende der regulären Laufzeit zu erfüllen". Weimer betonte: "Solange ich Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse bin, ist die Übernahme des Aufsichtsratsvorsitzes bei der Deutschen Bank ausgeschlossen."
Achleitner sagte: "Ich bin bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2022 gewählt und ich beabsichtige, meine Verantwortung als Aufsichtsratsvorsitzender der Bank bis zum Ende meiner Amtszeit zu leisten." Der seit Mitte 2012 amtierende Chefkontrolleur bekräftigte: "Eine Wiederwahl strebe ich nicht an. Nach zehn Jahren in dieser Verantwortung muss es dann auch genug sein."
Auch Gabriels Berufung im Januar hatte Kritik ausgelöst - wie so oft, wenn frühere Spitzenpolitiker in die Wirtschaft wechseln. Der ehemalige Außenminister und Vizekanzler war schon im März per Gerichtsbeschluss für den Deutsche-Bank-Aufsichtsrat bestellt worden.
Deutsche Bank: Streben ab 2022 wettbewerbsfähige Dividende an
Nach der Nullrunde für 2019 müssen die Aktionäre der Deutschen Bank weiterhin auf eine Gewinnbeteiligung warten. "Wir gehen davon aus, dass wir für das Jahr 2020 ebenfalls keine Dividende ausschütten werden", bekräftigte Finanzvorstand James von Moltke am Mittwoch bei der Hauptversammlung des größten deutschen Geldhauses, die wegen der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung stattfand. "Wir streben an, ab dem Jahr 2022 Kapital für die Ausschüttung freizusetzen und eine wettbewerbsfähige Dividendenquote zu erreichen." Für die Jahre 2017 und 2018 hatten die Anteilseigner des DAX-Konzerns eine Mini-Dividende von 11 Cent je Papier erhalten.
Am Mittwoch szeigen die Papiere der Deutschen Bank via XETRA um 4,09 Prozentauf 6,85 Euro.
/ben/stw/DP/stw
FRANKFURT (dpa-AFX)
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