Uniper legt in der Krise kräftig zu - Aktie im Aufwind
Der Energieversorger Uniper SE hat im ersten Quartal wie erwartet der Corona-Krise getrotzt und einen höheren Gewinn erzielt.
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Das bereinigte EBIT vervielfachte sich von 185 Millionen auf 651 Millionen Euro, teilte das MDAX-Unternehmen in Düsseldorf mit. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg von 117 Millionen im Vorjahresquartal auf 499 Millionen Euro. Die vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen bereits am 23. April vorgelegt hatte, wurden damit nur minimal korrigiert.
"Unsere gut aufgestellte Organisation hilft uns bei der Bewältigung der Covid-19-Krise", sagte Konzernchef Andreas Schierenbeck. Finanzvorstand Sascha Bibert sprach in einer Telefonkonferenz mit Analysten von einem "starken Start ins Jahr". Das Unternehmen zeige Resilienz und könne Ausblick sowie Dividende bestätigen. Die Aktie legte zum Börsenstart um 2,7 Prozent auf 24,86 Euro zu.
Die gute Entwicklung sei im Wesentlichen auf das Gasgeschäft zurückzuführen, erklärte der Konzern. Trotz niedriger Marktpreise habe er sich mit seinen flexiblen Gasspeicher- und Gasoptimierungsportfolien hier behauptet. Neben den Effekten aus Großbritannien, wo die zwischenzeitlich eingeführten Preisobergrenzen wieder abgeschafft wurden, verdienten Unipers Wasser- und Kernkraftwerke aufgrund gestiegener Strompreise und Produktionsmengen mehr.
Hilfreich war auch die Hedging-Strategie. Mit dieser Methode sichern sich Energieerzeuger frühzeitig gegen mögliche Preisschwankungen in der Zukunft ab. Außerdem sind infolge der Corona-Krise die Preise für CO2-Zertifikate drastisch gefallen, was Unipers Kohlekraftwerke ertragreicher machte.
Umsatz leicht rückläufig
Dennoch sank der Umsatz um rund 38 Prozent auf 12,891 Milliarden Euro. Grund war hier insbesondere der globale Handel mit niedrigeren Strompreisen auf dem Day-Ahead-Markt aufgrund eines witterungsbedingt höheren Angebots an Strom sowie einer geringeren Auslandsnachfrage. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich auf 1,33 (2,01) Euro. Die wirtschaftliche Neuverschuldung stieg nur leicht um 49 Millionen auf 2,699 Milliarden Euro.
Finanzvorstand Bibert erklärte, dass ein bedeutender Teil des Kraftwerkportfolios systemrelevant sei und fest vergütet werde oder Kapazitätszahlungen erhalte. "Hinzu kommt, dass über 95 Prozent unserer Stromproduktion für das Jahr 2020 bereits verkauft sind."
Konzern hält am Ausblick fest
So will Uniper am 20. Mai bei seiner virtuellen Hauptversammlung wie angekündigt eine 28 Prozent höhere Dividende von 1,15 Euro je Aktie ausschütten - insgesamt 421 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2020 strebt Uniper dann eine Ausschüttung von 500 Millionen Euro an. Unverändert wird ein bereinigtes EBIT zwischen 750 Millionen und 1 Milliarde Euro erwartet sowie ein bereinigter Konzernüberschuss zwischen 550 und 800 Millionen.
Der Konzern will noch im Frühsommer sein umstrittenes Kohlekraftwerk Datteln 4 ans Netz bringen. Das Projekt sei "auf der Ziellinie", betonte Bibert. Gleichzeitig plant Uniper, seine älteren Kohlemeiler bis 2035 vom Netz zu nehmen und dann CO2-neutral zu sein. Dazu sollen die Investitionen in Wasserstoff verstärkt werden.
Uniper erwartet zweistellige Millionen-Rendite von Nord Stream 2
Der Energieversorger Uniper rechnet weiterhin fest mit der Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2 und einer hohen Rendite. "Wir vertrauen dem Unternehmen Nord Stream 2, das Projekt abzuschließen" und mit möglichen Herausforderungen "anständig" umzugehen, erklärte Finanzvorstand Sascha Bibert anlässlich der Vorstellung Quartalszahlen. Der Düsseldorfer MDAX-Konzern erwartet von dem Projekt einen Ertrag "in zweistelliger Millionenhöhe". Uniper habe rund 700 Millionen Euro in die Pipeline investiert.
Das Nord-Stream-2-Konsortium wird vom russischen Gazprom-Konzern angeführt, aus Deutschland ist auch Wintershall Dea als Finanzinvestor beteiligt. Wegen der US-Sanktionen ruhen die Bauarbeiten an der Pipeline seit Dezember. Russland hofft dennoch auf eine Fertigstellung bis Jahresende oder Anfang 2021, einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.
Für die Uniper-Aktie ging es via XETRA bis Handelsschluss um 1,41 Prozent auf 24,54 Euro nach oben.
DJG/pso/sha
BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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Analysen zu Uniper
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25.10.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
27.07.2023 | Uniper Hold | Deutsche Bank AG | |
26.07.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
19.01.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
16.12.2022 | Uniper Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.07.2022 | Uniper Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
11.07.2022 | Uniper Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
05.07.2022 | Uniper Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.07.2022 | Uniper Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
21.06.2022 | Uniper Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.07.2023 | Uniper Hold | Deutsche Bank AG | |
07.09.2022 | Uniper Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
30.08.2022 | Uniper Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
17.08.2022 | Uniper Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
17.08.2022 | Uniper Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.10.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
26.07.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
19.01.2023 | Uniper Sell | UBS AG | |
16.12.2022 | Uniper Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
29.11.2022 | Uniper Sell | UBS AG |
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