Gotham City will weitere Berichte zu AURELIUS-Aktie veröffentlichen
Die Attacken von Gotham City auf AURELIUS könnten auch direkt aus einem Börsen-Thriller stammen. Nun wird wohl bald der nächste Akt folgen.
Ende März sorgte der Research-Dienst Gotham City für einen gewaltigen Kurseinbruch bei der Beteiligungsgesellschaft AURELIUS. Der Kurs der AURELIUS-Aktie brach innerhalb von zwei Handelstagen bis auf 34,55 Euro ein - zuvor hatte er bei rund 65 Euro notiert. In der Spitze wurde rund eine Milliarde Euro an Kapital vernichtet.
Der Research-Dienst warf AURELIUS Bilanzmanipulation vor und zweifelte daran, dass es die schwedischen Töchter der Beteiligungsgesellschaft überhaupt gebe. Die Aktie selbst sei laut der Studie lediglich 8,56 Euro wert - und am Markt viel zu hoch bewertet.
Pikant an den Vorwürfen und dem Kurseinbruch: Gotham City hatte zuvor Short-Positionen auf AURELIUS eröffnet, also auf fallende Kurse gewettet. Diese konnte der sogenannte Research-Dienst dann durch den Crash wieder gewinnbringend schließen. Schätzungen des "Manager Magazins" zufolge strichen die Spekulanten einen Gewinn in einstelliger Millionenhöhe ein. Die Bafin prüft, ob ein Fall von Marktmanipulation vorliegt. AURELIUS wies die Vorwürfe als "in ihrer Substanz falsch" und "nicht nachvollziehbar" zurück und prüft selbst die Einleitung juristischer Schritte.
Gotham baut neue Short-Positionen auf
Gotham City Research ist davon jedoch offenbar nicht im Geringsten beeindruckt. Im Gegenteil. In einem Interview mit dem "Manager Magazin" sagte Gotham-City-Gründer Daniel Yu, dass er in Zukunft "weitere Erkenntnisse zu AURELIUS publizieren" wolle. Auch seine Leerverkaufspositionen hätte der Analysedienst wieder erhöht. Diese waren laut Medienberichten nach dem Kurssturz der AURELIUS-Aktie nahezu vollständig geschlossen worden.
Schwere Vorwürfe gegen AURELIUS
Das Geschäftsmodell von AURELIUS besteht darin, notleidende Unternehmen günstig zu kaufen, zu sanieren und dann weiterzuverkaufen. Nach dem negativen Bericht warf die Beteiligungsgesellschaft Gotham vor, diese Branche "schlicht nicht zu verstehen". Diesen Vorwurf konterte Daniel Yu nun im Interview. AURELIUS biete kein schönes Zuhause für kranke Unternehmen, so der Gründer der Researchfirma. Stattdessen sei es möglicherweise eher "ein niederträchtiges Krankenhaus, das die Organe seiner Patienten […] mit Gewinn verkauft".
Dem AURELIUS-Chef Dirk Markus wirft Yu daneben vor, Analysten bei einer Telefonkonferenz belogen zu haben. Angeblich soll er gesagt haben, er dürfe aus rechtlichen Gründen keine Angaben über seine Anteile an der Beteiligungsgesellschaft machen. Ob dieser Satz so gefallen ist, ist jedoch umstritten. Markus Anwalt weist die Aussage in dieser Form zurück, und laut einem Bericht der "Euro am Sonntag" berief sich Markus lediglich auf das deutsche Recht, als er sich weigerte, die Fragen der Analysten nach seiner Anteilshöhe zu beantworten. Fakt ist: Die AURELIUS-Aktie ist im Freiverkehr der Börse München notiert, wo weniger strenge Vorgaben herrschen, so dass Markus diese Information nicht preisgeben muss.
Die unbekannte Höhe der Aktienanteile der Vorstände ist allerdings tatsächlich ein Kritikpunkt vieler Anleger. Nicht zuletzt, weil die Vorstände Dirk Markus und Gert Purkert im Dezember Aktien für rund 169 Millionen Euro Aktien verkauft haben. Als vertrauensbildende Maßnahme haben sie im April - neben einem Aktienrückkauf und der Ankündigung einer höheren Sonderdividende - nun wieder Aktien im Wert von insgesamt zehn Millionen Euro gekauft. Das sind allerdings deutlich weniger als vor dem Kurssturz.
Motive von Gotham unklar
Der Kampf zwischen AURELIUS und Gotham City dürfte also laut den Aussagen von Yu bald in die nächste Runde gehen. Mit welchen angeblichen Informationen der Research-Dienst dann den Kurs drücken will - und ob es ihm gelingt -, bleibt abzuwarten. Auch bleibt fraglich, ob er wirklich im Interesse der Anleger Ungerechtigkeiten aufdecken oder sich lediglich auf Kosten anderer selbst bereichern will. In der Vergangenheit hat Gotham City zwar schon schwere Fehlverhalten bei Unternehmen aufgedeckt und deren Aktien so zu Recht in den Keller gedrückt, wie "Börse ARD" berichtet. Allerdings führten auch viele Anschuldigungen nur zu kurzfristigen Kursverlusten, die sich nicht als nachhaltig herausstellten. Wie es für AURELIUS weitergeht, wird sich also noch zeigen müssen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: AURELIUS
Nachrichten zu AURELIUS
Analysen zu AURELIUS
Datum | Rating | Analyst | |
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25.09.2019 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
30.08.2019 | AURELIUS buy | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
09.08.2018 | AURELIUS buy | Baader Bank | |
27.10.2017 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.08.2017 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.09.2019 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
30.08.2019 | AURELIUS buy | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
09.08.2018 | AURELIUS buy | Baader Bank | |
27.10.2017 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.08.2017 | AURELIUS buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.08.2013 | Aurelius halten | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
05.02.2013 | Aurelius halten | Warburg Research | |
09.08.2007 | AURELIUS neues Stopp-Limit beachten | Focus Money |
Datum | Rating | Analyst | |
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