Apples neuer Zukauf deutet auf ein interessantes neues Produkt hin

Apple hat sich mit einem erneuten Zukauf auf dem Feld der Augmented Reality verstärkt: Das kanadische Unternehmen Vrvana ist Experte für Augmented Reality Headsets und forscht bereits seit 2005 an Technologien, die Augmented und Virtual Reality vereinen. Das hat sich Apple 30 Millionen US-Dollar kosten lassen, berichtet "TechCrunch". Bislang hat Vrvana die Mixed-Reality-Brille "Totem" entwickelt, die es dem Träger ermöglicht nach Belieben zwischen Augmented Reality und Virtual Reality hin und her zu wechseln. Zur Marktreife hat es "Totem" jedoch bislang nicht gebracht.

Tim Cook und Virtual Reality?

Während Apple-CEO Tim Cook sich schon vor längerem als großer Fan der Augmented Reality aussprach, galt er im Falle der virtuellen Realität jedoch bislang als großer Skeptiker. Gegenüber BBC bemängelte Cook etwa, VR schirme Menschen sozial ab und es fehle der Technologie an Tiefgang. Daher verortete der Apple-Chef die VR-Technologie eher im Nischenbereich. Was also beabsichtigt Apple mit einem Unternehmen, das sich - zumindest zur Hälfte - der virtuellen Realität verschrieben hat?

Was erhofft sich Apple von Vrvana?

Der Schluss liegt nahe, dass Apple mit der Übernahme vor allem in das Know-How der Vrvana-Mitarbeiter investieren wollte und weniger von einem Interesse an Vrvanas Produkt selbst getrieben war. Laut "Techcrunch" sollen bereits einige Mitarbeiter von Vrvana zu Apple nach Kalifornien gewechselt sein. Die Hinweise verdichten sich, dass Apple um 2020 selbst eine eigene Augmented-Reality-Brille auf den Markt bringen will - das Wissen der Vrvana-Mitarbeiter könnte sich daher als äußerst nützlich erweisen. Unter den bisherigen Kunden von Vrvana finden sich außerdem durchaus bekannte Namen. So war das Unternehmen bereits für Tesla und Audi tätig - ein Qualitätsmerkmal.

Vrvanas "Totem" - eine Art Prototyp für Apples Produkt?

Auch wenn Apple Vrvanas Produkt wohl nicht weiter vermarkten wird - der "Totem"-Prototyp könnte dennoch Hinweise darauf liefern, welche Features sich Apple möglicherweise auch bei der Apple-AR-Brille vorstellt. "Totem" verfügt über eine Auflösung von 1280 mal 1440 Bildpunkte pro Auge bei 75 bis 90 Hz. Die Sichtfeldweite soll bis zu 120 Grad reichen. Auf der Vorderseite des Gehäuses befinden sich Kamerasensoren, welche die Umgebung mittels Infrarotlicht ausmessen und somit keine weiteren externen Sensoren benötigen. Wie auch bei Microsofts "Hololens" erstellt der Sensorverbund dann ein 3D-Muster der Umgebung, worin die digitalen Elemente anschließend eingebettet werden können. Das Gehirn der Technologie ist ein spezieller Mixed-Reality-Chip, den Vrvana selbst entwickelt hat.

Mit dem neuerlichen Zukauf hat sich Apple erneut im Bereich AR verstärkt. Vrvana steht nun in einer Reihe mit den anderen Apple-Zukäufen Metaio, Faceshoft, FlyBy Meda und SensoMotoric und die Spannung im Hinblick auf die Apple-AR-Brille steigt - voraussichtlich noch bis 2020.

Redaktion finanzen.net