Neue Regeln

Amazon-Aktie schwach: Kartellamt zieht bei Amazon die Schrauben fester an - anscheinend 10.000 Jobs gefährdet

14.11.22 22:04 Uhr

Amazon-Aktie schwach: Kartellamt zieht bei Amazon die Schrauben fester an - anscheinend 10.000 Jobs gefährdet | finanzen.net

Das Bundeskartellamt treibt seine Untersuchungen gegen den Internet-Großkonzern Amazon voran und will dabei nun auch neue Regeln zum Einsatz bringen, die der Behörde ein früheres Eingreifen ermöglichen.

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"Mit den neuen Befugnissen (..)können wir wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen von Amazon effizienter aufgreifen als bisher", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt.

Das Kartellamt ermittelt in zwei Verfahren im Zusammenhang mit der Händler-Plattform Amazon Markeplace gegen den US-Konzern. Im Juli hatten die Bonner Wettbewerbshüter Amazon zudem eine "marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb" bescheinigt - damit kann das Kartellamt die neuen Instrumente auch auf Amazon anwenden. Amazon geht gegen die Grundsatz-Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof vor. "Wir stimmen der Auslegung dieser komplexen neuen Gesetzgebung durch das Bundeskartellamt nicht zu und haben Beschwerde eingelegt", bekräftigte ein Amazon-Sprecher. Der Einzelhandelsmarkt, auf dem Amazon tätig sei, sei "sehr groß und ausgesprochen wettbewerbsintensiv, online wie offline".

Das Kartellamt sieht das anders. "Amazon ist der zentrale Schlüsselspieler im Bereich des E-Commerce", hatte Kartellamtschef Mundt im Juli gesagt. Amazon nehme teils eine marktbeherrschende Stellung ein. Die Entscheidung der Behörde bedeute, "dass wir bei Amazon mögliche wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen gezielt aufgreifen und unterbinden können".

Der Gesetzgeber hatte dem Kartellamt im Januar 2021 neue Instrumente in die Hand gegeben. Die Behörde kann seitdem eine marktbeherrschende Stellung von Unternehmen leichter feststellen - und eingreifen, um bestimmte Verhaltensweisen zu untersagen. Vor Amazon hatte das Kartellamt seine neuen Möglichkeiten bereits bei Google und dem Facebook-Eigner Meta eingesetzt.

Amazon will rund anscheinend 10 000 Jobs streichen

Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon plant einem Zeitungsbericht zufolge seinen bislang größten Jobabbau. Der Konzern wolle noch diese Woche mit der Streichung von rund 10 000 Stellen beginnen, schrieb die "New York Times" am Montag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Amazon selbst äußerte sich zunächst nicht.

Der Konzern hatte zuletzt rund 1,5 Millionen Beschäftigte, so dass die Kürzungen weniger als ein Prozent betreffen würden. Vor dem Weihnachtsgeschäft, für das Amazon häufig Verstärkung anheuert, wäre es aber ein weiteres Signal für das jähe Ende des Tech-Booms. Etliche Unternehmen der Branche kündigten zuletzt Entlassungen an.

Amazon warnte Investoren bereits vor einem schwachen Schlussquartal und beschloss Anfang November einen Einstellungsstopp angesichts erhöhter Inflations- und Rezessionsrisiken. Der Konzern steht nach einer Ausgabeoffensive in der Pandemie unter Druck, die Kosten zu senken. Die Aktie ist in diesem Jahr um über 40 Prozent gesunken.

An der NASDAQ gab die Amazon-Aktie 2,28 Prozent auf 98,49 US-Dollar ab.

Düsseldorf (Reuters)

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Bildquellen: Ioan Panaite / Shutterstock.com, Sundry Photography / Shutterstock.com

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