NASDAQ-Titel Apple-Aktie schließt dennoch mit Verlusten: Apple macht iPhones Pro attraktiver - Neue iPhones mit USB-C - Apple Pay nun auch bei Postbank
Die teureren Pro-Modelle der neuen iPhones werden sich in diesem Jahr noch stärker von der Standard-Version abheben.
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Das iPhone 15 Pro bekommt unter anderem ein Gehäuse aus Titan sowie einen neuen Chip mit stark verbesserter Grafik-Leistung, wie Apple am Dienstag ankündigte. Die teureren Pro-Modelle attraktiver zu machen, ist ein probates Mittel, um in einem schrumpfenden Smartphone-Markt die Umsätze hochzuhalten.
Für alle neuen iPhones wird man unterdessen andere Ladekabel als bisher brauchen. Nach EU-Vorgaben für einheitliche Ladebuchsen wechselt Apple zum Standard USB-C statt des bisherigen hauseigenen "Lightning"-Formats. Mit der Umstellung werden künftige iPhones mit denselben Kabeln geladen werden können wie die meisten Android-Smartphones, Notebooks oder drahtlose Kopfhörer.
Die Ladekabel-Vorgabe der EU soll Elektroschrott vermeiden helfen. Apple hatte die Pläne in den vergangenen Jahren als eine potenzielle Bremse für künftige Innovationen kritisiert und darauf verwiesen, dass in vielen Haushalten die "Lightning"-Kabel nun nutzlos würden. Der Konzern hatte "Lightning" 2012 eingeführt. Nun wird auch das Kabel von Apple-Ohrhörern auf USB-C umgestellt.
Das größte und teuerste iPhone - Pro Max - bekommt eine weitere Innovation: fünffachen optischen Zoom (Zoom Video Communications). Wenige Monate vor dem Start von Apples VR-Brille wird die Kamera der Pro-Modelle auch 3D-Aufnahmen machen können, in die man dann mit dem Headset eintauchen kann. Im neuen Standard-Modell kommen unterdessen nun die Innovationen der Pro-Version aus dem Vorjahr an. So bekommt das iPhone 15 den Bild-Sensor mit 48 Megapixel für detailreichere Fotos und den Bereich zur dynamischen Anzeige aktueller Informationen.
Nachdem Apple vor einem Jahr angesichts des schwachen Euro-Kurses die Preise in Europa zum Teil deutlich angehoben hatte, gibt es nun eine Gegenbewegung. So kostet das günstigste iPhone 15 nun 949 Euro - 50 Euro weniger als beim 14er-Modell. Das Pro-Einstiegsmodell wird mit 1199 Euro nun 100 Euro günstiger, der Preis des großen Pro Max blieb hingegen unverändert bei 1449 Euro.
Die Preisgestaltung hilft Apple, die Rückgänge im Smartphone-Markt auszugleichen. Zuletzt konnte auch Apple sich nicht mehr gegen den allgemeinen Abschwung in dem Geschäft stemmen: Nach Berechnungen der Analysefirma IDC wurden im zweiten Quartal gut sechs Prozent weniger iPhones abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank aber nur um rund 2,4 Prozent - was darauf hinweist, dass es Apple gelingt, teurere Modelle zu verkaufen. Das iPhone ist mit Abstand das wichtigste Produkt des Konzerns und bringt mehr als Hälfte der Erlöse ein.
Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der neuen Version unter anderem einen schnelleren Chip und kann nun Anfragen an die Sprachassistentin Siri direkt auf dem Gerät verarbeiten. Das Display kann zum Beispiel im grellen Sonnenschein doppelt so hell sein wie beim Vorgängermodell.
Neu ist, dass man Funktionen der Uhr auch bedienen kann, indem man Daumen und Zeigefinger zwei Mal aneinander tippt. Das soll helfen, die Uhr zu bedienen, wenn die andere Hand nicht frei ist. Zum Beispiel kann man damit einen Anruf annehmen oder beenden und den Wecker ausschalten. Die Uhr erkennt die Art der Bewegung mit Hilfe ihrer Sensoren und maschinellen Lernens.
Einen beträchtlichen Teil der Präsentation widmete Apple Umweltthemen. So verkündete die zuständige Top-Managerin Lisa Jackson, dass die neuen Apple-Uhren komplett CO2-neutral sein werden. Außerdem wird der Konzern keine neuen Produkte aus Leder mehr einführen. Selbst die künftigen Armbänder des Luxus-Konzerns Hermes werden aus Stoff bestehen. Beim iPhone 15 besteht das Gehäuse zu 75 Prozent aus Recycling-Aluminium. Beim Pro-Modell wird das Chassis im Inneren des Geräts komplett aus recyceltem Aluminium gefertigt. Das in den Batterien verwendete Kobalt kommt komplett aus dem Recycling.
Auch Postbank unterstützt schließlich Apple Pay
Die Postbank lässt als eine der letzten Banken in Deutschland auch ihre Kunden das Mobil-Bezahlsystem Apple Pay nutzen. Mit der neuesten Version der Postbank-App auf dem iPhone können MasterCard-Kreditkarten und die Postbank Card plus in Apples Dienst eingebunden werden, wie die Tochter der Deutschen Bank am Dienstag mitteilte. Die Deutsche Bank war bereits bei dem Start von Apple Pay in Deutschland Ende 2018 dabei.
Über den Apple-Dienst kann man mit Hilfe der kontaktlosen NFC-Funktechnik mit einem iPhone oder der Computer-Uhr Apple Watch an der Kasse bezahlen. Auch erst seit Mitte Juni unterstützt die Postbank den vergleichbaren Bezahldienst Google Pay, der auf Smartphones mit dem Android-Betriebssystem nutzbar ist.
Postbank-Kunden hatten in den vergangenen Monaten viel Ärger: Der IT-Umzug auf Systeme der Deutschen Bank verlief mit spürbaren Unannehmlichkeiten wie zeitweise nicht zugänglichen Konten. Nach Kundenbeschwerden schaltete sich auch die Finanzaufsicht Bafin ein.
So reagiert die Apple-Aktie
An der US-Technologiebörse NASDAQ verlor die Apple-Aktie am Dienstag letztlich 1,71 Prozent auf 176,30 US-Dollar.
CUPERTINO (dpa-AFX)
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