EZB will angeblich Bad Bank für notleidende Kredite aus Finanzkrise
Führende Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) setzen sich laut einem Bericht der Financial Times für die Schaffung einer Bad Bank ein, in der die Banken des Euroraums notleidende Kredite aus der Finanzkrise abladen können.
Grund ist die Befürchtung, dass die aktuelle Corona-Krise neue Problemkredite schaffen könnte. Die EU-Kommission ist laut FT gegen den Vorschlag.
"Die Lehre aus der Krise ist, dass man nur mit einer Bad Bank schnell notleidende Kredite los wird", sagte Yannis Stournaras, Gouverneur der griechischen Zentralbank und Mitglied des EZB-Rats, der FT und fügte hinzu: "Es könnte eine europäische oder eine nationale sein, aber das müsste schnell passieren. 35 Prozent der ausstehenden Kredite griechischer Banken sind notleidend und stammen aus der Krise von 2010 bis 2015.
Dabei haben die griechischen Banken die Last der Problemkredite schon um 40 Prozent verringert. Der Plan, weitere 32 Milliarden zu verkaufen, dürfte wegen der Corona-Pandemie scheitern. Deshalb plädiert Stournaras für eine Bad Bank. Doch vorläufige Gespräche hierzu hat die EU-Kommission abgebrochen, weil sie die Regeln für Staatsbeihilfen für Banken nicht aufweichen will.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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