BMW-Aktie im Plus: BMW plant schnellen Hochlauf der neuen Auto-Generation - Neue Klasse wird "sehr profitabel" sein
BMW will die neue vollelektrische Fahrzeuggeneration in den kommenden Jahren äußerst schnell an den Start bringen.
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"Wir planen eine unglaublich schnelle Markteinführung", sagte CEO Oliver Zipse im Vorfeld der IAA Mobility in München anlässlich der Vorstellung eines neuen vollelektrischen Modells. Der Autokonzern will mit einer neuen Elektro-Architektur, der sogenannten Neuen Klasse, sechs Modelle innerhalb von 24 Monaten nach Produktionsstart 2025 auf den Markt bringen. Der erste Wagen soll wie geplant zunächst im ungarischen Debrecen vom Band laufen, gefolgt von München, China und Mexiko, bekräftigte Zipse.
Die Autos um die Neue Klasse von BMW sollen etwa 30 Prozent schnellere Ladezeiten haben und eine etwa um 30 Prozent größere Reichweite. Das am Samstag im Vorfeld der IAA präsentiere Modell wird im für BMW wichtigen 3er Segment starten.
BMW will mit der neuen Generation an Fahrzeugen auf dem noch relativ kleinen, aber schnell wachsenden und zunehmend umkämpften Markt für Elektroautos angreifen. Vor allem chinesische Newcomer sichern sich zunehmend Marktanteile - bisher in China, BYD, Nio oder Xpeng planen aber auch in Europa den traditionellen Autoherstellern zunehmend mit innovativen Fahrzeugkonzepten Konkurrenz zu machen.
Der Münchener Konzern will mit der Neuen Klasse den Hochlauf vollelektrischer Autos (BEV) mit vielen neuen Modellen spürbar steigen: Nach rund 9 Prozent 2022 sieht BMW den BEV-Anteil an den gesamten Verkäufen bisherigen Angaben zufolge dieses Jahr bei 15 Prozent und 2025 bei mindestens 25 Prozent. Ein Jahr danach soll dann jedes dritte Fahrzeug ein BEV sein. Die Dynamik könnte dann mit den neuen Modellen noch zunehmen.
Zipse: Neue Klasse wird "sehr profitabel" sein
BMW verspricht auch bei anhaltend hohen Investitionen und dem Hochlauf der zunächst margenschwächeren vollelektrischen Autos eine anhaltend hohe Profitabilität. "Wir sind bereits heute profitabel mit Elektrofahrzeugen", sagte CEO Oliver Zipse anlässlich der Vorstellung des Visionsfahrzeugs für die kommende Fahrzeuggeneration. "Die Neue Klasse wird sehr profitabel" sein, kündigte der Manager gegenüber Journalisten an, ohne eine konkretes Margenziel für die neuen vollelektrischen Autos zu nennen. "Wir werden (aber) definitiv nicht weniger profitabel sein als heute", ergänzte er.
Der Münchener Konzern nennt traditionell keine Profitsbilitätsziele für einzelne Fahrzeugklassen. Feststehe aber, dass BMW kein Geld mit dem Verkauf von Elektrowagen verliere beziehungsweise verlieren werde, so Zipse im Vorfeld der IAA Mobility in München. Die Zielbandbreite für die operative Marge im Autogeschäft liege auch in den kommenden Jahren zwischen 8 bis 10 Prozent. Für dieses Jahr hat der Konzern im Sommer angesichts guter Verkaufspreise und einer anhaltend starken Nachfrage die Prognosespanne auf 9 bis 10,5 Prozent angehoben.
BMW hat am Samstag das erste Fahrzeug der Neuen Klasse in München präsentiert. Sechs Modelle sollen mit der neuen Generation innerhalb von 24 Monaten nach Produktionsstart 2025 auf den Markt gebracht werden. Der erste Wagen soll im ungarischen Debrecen vom Band laufen, gefolgt von München, China und Mexiko, bekräftigte Zipse. Die Autos um die Neue Klasse sollen etwa 30 Prozent schnellere Ladezeiten haben und eine etwa um 30 Prozent größere Reichweite. Das am Samstag präsentiere Modell wird im für BMW wichtigen 3er Segment starten.
IAA: BMW zeigt erstes E-Auto seiner "Neuen Klasse"
BMW zeigt auf der IAA in München zum ersten Mal ein seriennahes Auto seiner vollelektrischen "Neuen Klasse", die 2025 auf den Markt kommt. Vorstandschef Oliver Zipse sagte bei der Vorab-Premiere am Samstag, Reichweite und Ladegeschwindigkeit seien um 30 Prozent besser als die der heutigen Stromer. Die ganze Fahrzeugarchitektur sei nun vollständig auf Elektroantrieb ausgerichtet, und weil Ausbau und Recycling aller Bauteile schon bei der Entwicklung mitgeplant werde, seien die Autos auch umweltfreundlicher.
BMW verdiene mit seinen Elektroautos schon heute nicht generell weniger Geld als mit seinen Benzin- und Dieselautos, sagte Zipse. Die Produktion sei zwar teurer, die Kosten seien höher - aber "die Annahme, dass Verbrenner immer profitabler sind als Elektroautos, ist komplett falsch", sagte er. "Wir verdienen heute mit jedem Elektroauto Geld, und mit der Neuen Klasse wird das noch mehr der Fall sein. Sie wird sehr profitabel sein." Mit Software-Baukästen für Antrieb, Fahrwerk, Bordnetz und Fahrassistenz zum Beispiel spart die neue Fahrzeuggeneration Kabelstränge, Gewicht und Geld.
Als Visionsfahrzeug präsentierte BMW kein Sportgeländemodell (SUV), sondern eine Mittelklasse-Limousine von der Größe des heutigen 3ers. Das erste Modell der Neuen Klasse werde Ende 2025 aber ein SUV aus dem neuen BMW-Werk im ungarischen Debrecen sein. Fast zeitgleich laufe Anfang 2026 im Stammwerk München das zweite Modell an, und dann folgten rasch weitere Autos auf Basis dieser Architektur, sagte Zipse. Auch ein kleinerer BMW sei geplant.
Den Kaufpreis für die Autos will BMW erst kurz vor dem Serienstart festlegen. "Wir werden uns nicht aus dem Markt rauspreisen", sagte Zipse. Einen Preiskampf gebe es heute vor allem in China, mit vielen neuen Autobauern und günstigen E-Fahrzeugen. Im Premiumsegment sei der Preisdruck weniger zu spüren, da gälten andere Spielregeln. In China sei der BMW-Absatz im ersten Halbjahr um vier Prozent gewachsen.
Tesla verlasse gerade das Premiumsegment und gehe ins Volumensegment, sagte Zipse. BMW dagegen halte seine Preise und seinen Marktanteil.
BMW will dieses Jahr 15 Prozent seiner Autos mit E-Antrieb verkaufen, 2026 sollen es schon 33 Prozent sein. Der Zeitpunkt für den Start der "Neuen Klasse" 2025 sei "goldrichtig", weil die Branche gerade vor einem Technologiesprung stehe, sagte Zipse. Die Batterie mache einen Riesensprung, und die Nachfrage nach E-Autos werde Mitte des Jahrzehnts deutlich anziehen.
Allerdings werde die Nachfrage nach Verbrennern weltweit noch lange sehr hoch bleiben. Im Gegensatz zu reinen E-Autobauern könne BMW auch diese Nachfrage bedienen und werde weiter wachsen, sagte Zipse.
Auf der IAA zeigen erstmals mehrere chinesische Autobauer ihre E-Fahrzeuge. Auf der Messe spricht Zipse am Mittwoch bei einem Forum mit den Vorstandschef der chinesischen Autobauer Saic, BYD, Chonquing und Nio sowie den Vorstandschefs von Mercedes-Benz und Volkswagen, Ola Källenius und Oliver Blume.
Ob die chinesischen Autobauer in Europa Fuß fassen werden wie die Japaner in den 1970er Jahren und die Südkoreaner danach, sei offen, sagte Zipse. Sie hätten aber einen Kostenvorteil und seien bei der Software sehr stark. Das Basissegment werde mit dem E-Auto vielleicht nicht mehr von europäischen Herstellern bedient werden. Aber "ein BMW fährt sich anderes als ein chinesisches Fahrzeug. So einfach ist das nicht, die Spitze dieser Industrie zu erreichen", sagte Zipse. Die chinesischen Hersteller müssten Marken, Vertriebs- und Servicenetze aufbauen. Sie hätten das Potenzial, preislich aggressiv vorzugehen, täten das aber derzeit nicht.
In München ist das BMW-Visionsfahrzeug der Neuen Klasse ab Dienstag auf den frei zugänglichen IAA-Flächen in der Innenstadt zu sehen. Den Begriff Neue Klasse hatte BMW einst für die kompakte Limousine BMW 1500 verwendet, die auf der IAA 1961 vorgestellt wurde und damals das ins Schleudern geratene Unternehmen rettete. Jetzt steht der Begriff bei BMW für den Übergang des Konzerns zu Elektromobilität, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft.
RBC belässt BMW auf "Sector Perform" - Ziel 108 Euro
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für BMW nach Treffen mit dem Management des Autobauers auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 108 Euro belassen. Anders als von einigen Investoren befürchtet, lasse der Schwung bei Elektrofahrzeugen nicht nach, schrieb Analyst Tom Narayan in einer am Montag vorliegenden Studie. Zudem schneide BMW besser ab als der chinesische Markt insgesamt, da dort der Wettbewerb vor allem im Massenmarkt hart sei. Gleichermaßen sei BMW auch nicht über den Markteintritt chinesischer E-Autobauer in Europa besorgt.
BMW-Aktien stiegen via XETRA schlussendlich um 0,30 Prozent auf 94,48 Euro.
MÜNCHEN / NEW YORK (Dow Jones / dpa-AFX)
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