Amazon-Chef Jeff Bezos investiert in Energie-Startup General Fusion
Amazon-Chef Jeff Bezos investierte Millionen in ein Startup-Unternehmen, das sich mit einer neuen Methode der Energieerzeugung beschäftigt. Diese solle es Menschen, die keinen Zugang zu Elektrizität haben, ermöglichen, in Zukunft mit Energie versorgt zu werden.
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General Fusion hat seinen Sitz in British Columbia und beschäftigt sich mit einer neuen Methode der Energiegewinnung. Das Startup wurde 2002 vom Physiker Michel Laberge gegründet, der einem Bericht von CNBC zufolge seinen damaligen Job kündigte, um sich intensiver mit seiner Passion der Kernfusion zu beschäftigen.
Prinzip der Kernfusion
Der heutige wissenschaftliche Leiter des Unternehmens sei von den Möglichkeiten der Kernfusion, die die Welt verändern könnten, begeistert gewesen. Denn im Gegensatz zur Kernspaltung, bei der schwerere Atome in leichtere gespalten werden und Unmengen an radioaktivem Abfall entstehen, werden bei der Kernfusion leichtere Atome zu schwereren zusammengeführt. Dabei wird ebenfalls Energie frei, es entsteht aber kein radioaktiver Müll und das Produkt kann nicht als Waffe genutzt werden. Das Prinzip ist dasselbe, wie bei der Sonne, in der durch das Verschmelzen von Wasserstoff-Atomkernen zu Helium dauerhaft Kernfusion stattfindet. Die Energie aus dieser Fusion beleuchtet und erwärmt die Erde. Zudem kann für diesen Vorgang Deuterium verwendet werden, welches aus Wasserstoff gewonnen werden kann und somit im Meerwasser zur Genüge vorhanden ist. Laut Max-Planck-Institut für Plasmaphysik könne ein Gramm Brennstoff 90.000 Kilowattstunden Energie erzeugen, was der Verbrennungswärme von elf Tonnen Kohle entspreche.
Investition in die Zukunft
Kein Wunder also, dass große Unternehmen und wichtige Entscheider diese Art der Energiegewinnung als Technologie der Zukunft betrachten und in das Startup investierten. Amazon-Chef Jeff Bezos, das Unternehmen Cenovus Energy und weitere Überzeugte steckten laut Crunchbase mehr als 127 Millionen Dollar in das Energie-Startup. Microsoft fungiere zudem als Partner für technologisches Know-How. Mehrere Milliarden Dollar seien, wie CNBC berichtet, außerdem in etwa zwei Dutzend weitere Kernfusion-Startups, Regierungsinitiativen und Projekte großer Unternehmen investiert worden, wie beispielsweise in den kleinen Fusionsreaktor von Lockheed Martin.
General Fusion-CEO Christofer Mowry sei der Meinung, dass sich dieses Investment auch auszahlen werde. Der Markt sei unendlich groß. Er meint, dass es "nichts gibt, was den Energie-Sektor so transformieren wird, wie die Kernfusion." Es sei vergleichbar damit, wie Facebook Social Media eroberte oder wenn jemand ein wirklich zweckmäßiges autonomes Fahrzeug entwickeln würde.
Kommerzieller Einsatz
Die Kernfusion habe bereits eine längere Geschichte. Schon in den Sechzigern seien dem Artikel von CNBC nach in Russland Tests dazu durchgeführt worden. Da sich der Prozess allerdings sehr komplex gestalte, bleibe fraglich, wie gut und vor allem wann diese Methode kommerziell eingesetzt werden könne. Für die Fusion wird eine Temperatur von 100 Millionen Grad Celsius benötigt, die Atome müssen sehr dicht beieinander gehalten werden und das ionisierte Gas, das sogenannte Plasma, das beim Fusionsprozess entsteht, muss aufgefangen werden, um Energie daraus zu gewinnen.
Es gebe womöglich verschiedene Möglichkeiten, um die richtigen Bedingungen für die Kernfusion zu schaffen und so arbeite jedes Unternehmen, das sich mit dieser Art der Energieerzeugung beschäftige, auch an unterschiedlichen Varianten, was die Forschung noch weiter erschwere. General Fusion habe die nötigen Komponenten für einen Reaktor laut CNBC bereits gebaut, doch nun müsse zuerst ein Prototyp entwickelt werden, was nochmals etwa fünf Jahre dauern werde. Der Bau von Reaktoren in Originalgröße, die dann ganze Städte mit Energie versorgen können, werde anschließend noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Mowry sei trotz der vielen Herausforderungen optimistisch, dass sein Unternehmen das erste sein könnte, das den Durchbruch schafft. Er sei dennoch der Meinung: Je mehr an dieser Transformation arbeiten, desto besser. Der General Fusion-Chef glaube nicht daran, dass die Entwicklung den Investoren zu lange dauern werde. "Investoren lieben es. Es gibt eine Antwort auf existenzielle Fragen des Klimawandels, das motiviert eine Menge private Investoren." Ihnen gefalle außerdem, dass diese Art der Energieerzeugung nicht als Waffe genutzt werden könne und kein schwer abbaubarer Müll entstehe. Zudem eröffne sich für Investoren die Möglichkeit, Zugang zu einem zehn Billionen Dollar Markt zu erhalten. Das sei eine tolle Geschichte.
Redaktion finanzen.net
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