Neue Anforderungen

Lufthansa-Aktie verlustreich: Lufthansa rechnet mit Wartezeiten wegen komplexer Corona-Reiseanforderung - Beihilfen für AUA waren rechtens

14.07.21 15:08 Uhr

Lufthansa-Aktie verlustreich: Lufthansa rechnet mit Wartezeiten wegen komplexer Corona-Reiseanforderung - Beihilfen für AUA waren rechtens | finanzen.net

Im zunehmenden Sommer-Reiseverkehr rechnet die Lufthansa mit längeren Bearbeitungszeiten beim Check-In.

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Nach wie vor änderten sich die regulatorischen Anforderungen der jeweiligen Zielländer für die Flugreisenden, berichtet der verantwortliche Programmleiter, Jens Fehlinger. Die Überprüfung der Impfpässe, Testnachweise und weiterer Einreisevoraussetzungen bei jedem einzelnen Passagier nehme zusätzliche Zeit in Anspruch. Die Corona-Abstandsregeln führten zudem zu mehr Platzbedarf in den Flughäfen.

Am kommenden Wochenende erwartet Lufthansa wegen des Ferienbeginns in Hessen und weiteren Bundesländern bis zu 76 000 Gäste an ihrem Frankfurter Drehkreuz. Obwohl die Passagierzahlen noch nicht wieder das Vorkrisen-Niveau erreichten, könne es durch die Dokumentenkontrollen zu längeren Wartezeiten kommen, berichtete Fehlinger. Die Überprüfung laufe größtenteils manuell ab und benötige pro Vorgang zusätzliche Zeit. Lufthansa empfiehlt, neben dem digitalen Nachweis auch die ausgedruckten Originalzertifikate weiterhin mitzuführen.

"Wir wollen möglichst viele Überprüfungsprozesse vor den eigentlichen Reisetag verlegen und sie möglichst digitalisiert abarbeiten", sagte der Manager. Dafür gehe man proaktiv auf die Kunden zu und biete an, die Unterlagen vorab zu überprüfen. Leider seien insbesondere die Testnachweise sehr uneinheitlich, während die Impfpässe weniger Probleme machten.

In den kommenden Wochen rechnet Lufthansa mit steigenden Passagierzahlen vor allem im Europa-Verkehr. Aktuell würden rund 40 Prozent der Vorkrisen-Passagiere geflogen mit Spitzen um die 50 Prozent an den Wochenenden, sagte Fehlinger. Bis zum Jahresende könnten es wieder bis zu 70 Prozent werden. Die Lufthansa-Gruppe habe derzeit rund 520 von einstmals 800 Flugzeugen wieder im Einsatz und fliege über 80 Prozent der Destinationen wieder an.

Wegen der Konzentration des Interkontinentalverkehrs und der zugehörigen Zubringerflüge bietet die Airline ab Frankfurt mit 192 Zielen sogar mehr an als im Vorkrisensommer 2019. Die Ziele werden aber seltener angeflogen, die Zahl von 1800 Verbindungen pro Woche entspricht etwa 55 Prozent des Vor-Corona-Programms.

EU-Gericht: Beihilfen für Lufthansa-Tochter AUA waren rechtens

Die Beihilfen für die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) in der Corona-Krise sind nach Ansicht des EU-Gerichts zulässig gewesen. Solche Beihilfen seien zur Beseitigung von Schäden, die durch Naturkatastrophen oder sonstige außergewöhnliche Ereignisse entstanden seien, mit den Regeln des Binnenmarkts vereinbar, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Damit wies die Kammer erstinstanzlich eine Klage der Konkurrentin Ryanair und deren Tochter Laudamotion zurück. Ryanair kündigte daraufhin Berufung beim Europäischen Gerichtshof an. Die Genehmigung staatlicher Beihilfen für die AUA durch die EU-Kommission verstoße gegen die Grundprinzipien des EU-Rechts und habe die Uhr im Prozess der Liberalisierung des Luftverkehrs zurückgedreht, so der Billigflieger.

Laut Urteil kann die Ungleichbehandlung zwischen AUA und anderen in Österreich tätigen Luftfahrtunternehmen zwar mit einer Diskriminierung gleichgesetzt werden. Diese sei aber im vorliegenden Fall wegen der wesentlichen Bedeutung, die der AUA im Luftverkehr Österreichs zukomme, gerechtfertigt gewesen.

Mit der im Juni 2020 bei der Europäischen Kommission angemeldeten Beihilfe zugunsten der AUA sollten die Schäden ersetzt werden, die ihr durch die Annullierung oder die Verschiebung von Flüge infolge der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise entstanden waren. Die staatliche Beihilfe für AUA lag bei 150 Millionen Euro.

Die EU-Kommission habe entgegen der Ansicht von Ryanair und Laudamotion nicht nur sämtliche den Luftfahrtunternehmen der Lufthansa Group gewährten Beihilfen, sondern auch deren Zusammenspiel geprüft, hieß es. Es bestehe keine konkrete Gefahr, dass durch die Millionen für die AUA auch andere Luftfahrtunternehmen der Lufthansa Group begünstigt werden könnten. (Rechtssache T-677/20)

Im XETRA-Handel gibt die Lufthansa-Aktie aktuell 1,93 Prozent auf 9,64 Euro ab.

/ceb/DP/ngu

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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