Heidelberger Druckmaschinen will wieder Gewinn machen - Aktie fällt tief
Die Heidelberger Druckmaschinen AG will im laufenden Geschäftsjahr dank Kostensenkungen und anziehender Nachfrage wieder einen Gewinn einfahren.
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Im Geschäftsjahr 2021/22 (Ende März) rechnet der Druckmaschinenhersteller zudem mit einem leichten Umsatzanstieg und der Verbesserung der operativen Marge gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), wie das Unternehmen am Mittwoch in Wiesloch bei Heidelberg mitteilte. Die Aktie knickte allerdings ein, Anleger am Aktienmarkt hatten sich bessere Aussichten erhofft.
Im abgelaufenen Jahr konnte Heidelberger Druck den Verlust unterm Strich bereits von 343 Millionen Euro auf 43 Millionen Euro senken. Nun soll es ein leicht positives Nachsteuerergebnis sein, das Unternehmen sprach von zunehmender Zuversicht. Zwar werde sich der Werbedruck von den Auswirkungen der Pandemie eher langsamer erholen, während der Verpackungsdruck das Vorkrisenniveau bereits frühzeitig wieder erreicht habe. In Summe sei noch nicht mit einer vollständigen Markterholung zu rechnen, hieß es vom Unternehmen.
Der Umsatz soll dieses Jahr mindestens 2 Milliarden Euro erreichen. Bei der operativen Marge (Ebitda) bleibt das Unternehmen wegen Unsicherheiten bei Höhe und Zeitpunkt von Unternehmensverkäufen vorsichtig, inklusive Umbaukosten werden 6 bis 7 Prozent angestrebt nach 5 Prozent im Vorjahr.
Eckdaten zu Umsatz und operativem Ergebnis aus dem abgeschlossenen Geschäftsjahr hatte der Druckmaschinenhersteller bereits vorgelegt. Der Erlös sank um nahezu ein Fünftel auf 1,91 Milliarden Euro, das um Umbaukosten bereinigte operative Ergebnis kletterte dank Kostensenkungen und Jobabbau um 43 Prozent auf 146 Millionen Euro.
Heidelberger Druck-Aktien bleiben schwach nach Margen-Enttäuschung
Von ihrem Kursrutsch gleich zu Handelsbeginn haben sich die Papiere von HeidelDruck am Mittwoch via XETRA kaum erholt. Enttäuschung über das Profitabilitätsziel warf die Aktien im Tief bis auf 1,578 Euro zurück. Mit 1,95 Euro hatten sie erst in der Vorwoche das höchste Niveau seit Anfang 2019 erreicht und seither auf diesem Niveau verharrt. Zum Handelsschluss gaben die Papiere noch 11,08 Prozent ab auf 1,67 Euro.
"Die aktuellen Kursabgaben sorgen dafür, dass die Zittrigen aus dem Wert gespült werden und die Hartgesottenen übernehmen", erklärte Andre Tiedje, Spezialist für Chartanalysen nach dem Elliott-Wellen-Ansatz bei Godmode-Trader. Laut seiner Einschätzung haben die Aktien im Oktober mit dem Rekordtief bei 0,47 Euro eine "riesige a-b-c-Korrektur" abgeschlossen. Er traut ihnen von hier aus langfristig eine Erholung in den zweistelligen Kursbereich aus dem Jahr 2008 zu.
Das Unternehmen avisierte den Anlegern am Morgen für das laufende Geschäftsjahr eine operative Marge (Ebitda) zwischen 6 und 7 Prozent nach 5 Prozent im Vorjahr. Der Marktkonsens lag aber bereits bei etwa 8 Prozent - eine Enttäuschung also.
Ein Börsenhändler monierte, dass die Erwartungen am Aktienmarkt mit fast 8 Prozent für die operative Marge bereits höher seien. Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher schrieb, für ihn sehe der Ausblick vorsichtig aus. In den vergangenen Monaten hatte sich das Papier allerdings deutlich erholt von der monatelangen Bodenbildung nach dem Corona-Crash im Frühjahr 2020, der den Kurs bis auf unter 50 Cent hatte abstürzen lassen. Erst in diesem Januar war der Aktie wieder der Sprung über die Marke von einem Euro gelungen. Im Herbst 2017 war das Papier aber im Hoch noch mehr als 3,60 Euro wert.
/men/mis
WIESLOCH (dpa-AFX)
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