Nach Zurückhaltung

Merck-Aktie fällt zurück: Merck will ab 2023 möglicherweise wieder zukaufen

06.10.22 13:12 Uhr

Merck-Aktie fällt zurück: Merck will ab 2023 möglicherweise wieder zukaufen | finanzen.net

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA sieht sich nach jahrelanger Zurückhaltung wieder in der Lage, größere Übernahmen zu stemmen.

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Ab 2023 ziehe die Firma "die Option größerer Zukäufe wieder in Betracht", hieß es dazu vom DAX-Konzern am Donnerstag anlässlich seines Kapitalmarkttages. Trotz des derzeit schwierigen konjunkturellen Umfelds bestätigte der Vorstand um Konzernchefin Belen Garijo auch seine Mittelfristziele: Bis 2025 will Merck den Erlös auf 25 Milliarden Euro steigern. Im vergangenen Jahr hatten die Südhessen noch rund 19,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.

"Das aktuell volatile Umfeld ist weiterhin ein Stresstest für unser Geschäftsmodell und unsere Strategie", räumte Firmenlenkerin Garijo der Mitteilung zufolge ein. Mercks Unternehmensbereiche seien jedoch äußerst widerstandsfähig. Die Firma sei in allen drei Sparten breit aufgestellt und wenig abhängig von einzelnen Regionen. Auch verfüge der Konzern über eine starke Bilanz, ausreichend Barmittel und sei nur moderat durch Fixkosten belastet. Garijo zeigte sich daher "überzeugt, dass wir unser effizientes Wachstum weiter vorantreiben werden, und zwar organisch wie anorganisch".

Mit Zukäufen könnte Merck daher seine Ziele noch schneller erreichen oder übertreffen. Seit der Übernahme des US-Konzerns Versum Materials für 5,8 Milliarden Euro 2019, mit dem Merck in das boomende Geschäft mit Halbleitern eingestiegen ist, hatten sich die Darmstädter mit größeren Übernahmen zurückgehalten; auch um ihre Verschuldung nicht zu sehr steigen zu lassen, die zuletzt bei gut zehn Milliarden Euro lag. Stattdessen hatte sich Merck auf kleinere und mittelgroße Zukäufe konzentriert wie etwa das Chemiegeschäft von Mecaro, einem koreanischen Zulieferer für die Halbleiterindustrie.

Bei der weiteren Suche nach etwaigen Übernahmekandidaten will der Konzern vorrangig seine wichtigsten Wachstumstreiber stärken. Dazu zählt die Firma das Halbleitergeschäft und neue Medikamente. In der Laborsparte sind es vor allem das Geschäft rund um die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten sowie Serviceleistungen wie Auftragsfertigung oder Prüfdienste.

Für diese Wachstumsbereiche hatte Merck in der Vergangenheit bereits klare Ziele formuliert. Diese sollen für rund 80 Prozent des Umsatzzuwachses bis 2025 stehen und damit in dem Jahr mehr als die Hälfte zum Konzernerlös beitragen, wie Merck auf dem Kapitalmarkt bestätigte. Auch an seinen Mittelfristzielen für seine Sparten Labor, Pharma und Electronics hält der Konzern fest. Im XETRA-Handel verlieren Merck-Anteile zeitweise um 1,24 Prozent auf 170,95 Euro.

DARMSTADT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Merck KGaA

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