Nach Wartungsarbeiten

Uniper-Aktie springt an: Gaslieferungen aus Russland sollen offenbar wieder aufgenommen werden

19.07.22 17:50 Uhr

Uniper-Aktie springt an: Gaslieferungen aus Russland sollen offenbar wieder aufgenommen werden | finanzen.net

Die Aktien von Uniper haben am Dienstag kräftig von Spekulationen über eine bevorstehende Wiederaufnahme der Gaslieferungen Russlands profitiert.

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Uniper-Aktien sprangen am Nachmittag um 10,11 Prozent auf 10,40 Euro hoch und nahmen die Spitze im MDAX ein. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters sollen die russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten voraussichtlich am Donnerstag wieder aufgenommen werden. Die Agentur beruft sich dabei auf zwei mit den Exportplänen vertraute Quellen.

Der Energieversorger war wegen der Drosselung russischer Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 unter Druck geraten. Am Vortag wurde daher eine milliardenschwere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW ganz ausgeschöpft und zudem weitere Mittel beantragt. Außerdem laufen weiterhin Verhandlungen mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket.

Nord Stream 1 soll wohl auf niedrigem Niveau wieder Gas liefern

Russland will Insidern zufolge seine Gas-Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 am Donnerstag nach einer Wartungsunterbrechung wieder aufnehmen - wenn auch in reduziertem Umfang.

Die Pipeline solle ihren Dienst wieder beginnen, werde dies aber nicht in voller Auslastung tun, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der russische Gas-Monopolist GAZPROM hatte die Kapazität der Lieferungen durch Nord Stream 1 bereits im vergangenen Monat auf 40 Prozent beschnitten und dies auf die Wartung einer Turbine zurückgeführt. "Sie (GAZPROM) werden zu dem vor dem 11. Juli gesehenen Niveau zurückkehren", sagte nun einer der Insider. Durch Nord Stream 1 war in der Vergangenheit mehr als ein Drittel der russischen Gas-Exporte in die Europäische Union geleitet worden.

Am 11. Juli war der Gas-Strom durch die Pipeline für eine Wartung unterbrochen worden. Deren Ende wird für den Donnerstag erwartet. Dann werde wieder Gas fließen, sagten nun die beiden mit den Plänen für den russischen Gas-Export vertrauten Insider. GAZPROM und die Betreiber der Pipeline wollten sich zunächst nicht äußern.

Die Europäische Kommission hatte zuvor mit Blick auf die Pipeline und die Frage künftiger Lieferungen erklärt, sie bereite sich auf alle Szenarien vor, auch auf ein Ausbleiben der Lieferungen nach der Wartung. Im vergangenen Monat hatte Russland die Durchflussmenge bereits auf 40 Prozent der Gesamtkapazität der Pipeline reduziert und dies mit der verspäteten Rückgabe von in Kanada gewarteten Anlagen begründet. Kanzler Olaf Scholz hatte technische Gründe für die Drosselung als vorgeschoben bezeichnet und Russland vorgeworfen, Gaslieferungen als politische Waffe einzusetzen.

Durch die Pipeline Nord Stream 1 wurden vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland transportiert. Die Reduktion der Lieferungen aus Russland hatten dann unter anderem auch den größten deutschen Gas-Importeur Uniper in eine Schieflage gebracht. Der Düsseldorfer Konzern muss wegen der Lieferkürzungen Russlands Gas am teuren Spotmarkt kaufen, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen - und fährt damit hohe Verluste ein. Die Tochter des finnischen Energie-Riesen Fortum hatte die Bundesregierung um Hilfe gebeten. Die Gespräche um eine Rettung laufen. Uniper-Aktien legten nach der Reuters-Meldung zu den russischen Gas-Lieferungen zu und gingen mit einem Plus von 9,9 Prozent bei 10,38 Euro aus dem XETRA-Handel. Die schwindende Angst vor einer Energiekrise und einer Rezession beflügelte auch den DAX.

FRANKFURT / Moskau (dpa-AFX / Reuters)

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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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17.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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25.10.2023Uniper SellUBS AG
26.07.2023Uniper SellUBS AG
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29.11.2022Uniper SellUBS AG

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