Nach Spekulationen

QIAGEN-Aktie schießt hoch: Thermo Fisher legt Übernahmeofferte für QIAGEN vor

03.03.20 19:06 Uhr

QIAGEN-Aktie schießt hoch: Thermo Fisher legt Übernahmeofferte für QIAGEN vor | finanzen.net

Nach einigem Ringen will der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen QIAGEN übernehmen.

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Thermo Fisher will QIAGEN für rund zehn Milliarden Euro schlucken. Der US-Technologiekonzern bietet den QIAGEN-Aktionären 39 Euro je Aktie, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Damit liegt die Offerte fast 23 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag. In einer ersten Einschätzung kam Jefferies-Analyst Peter Welford zu dem Schluss, dass es wohl keine Gegenangebote und auch keine rechtlichen Bedenken gegen die Übernahme geben dürfte.

Voraussetzung für einen Erfolg ist das Erreichen einer Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent des Grundkapitals. Danach müssen die zuständigen Behörden den Deal noch absegnen. Die jetzige Offerte wird laut Mitteilung von Vorstand und Aufsichtsrat unterstützt.

Bereits Ende 2019 hatte QIAGEN mehrere Interessensbekundungen - unter anderem von Thermo Fischer - erhalten, was den Aktienkurs stark befeuerte. Das Management hatte einem Verkauf dann aber einen Riegel vorgeschoben - das Papier gab daraufhin wieder nach. Anfang Februar sorgten Marktbeobachter für neue Spekulationen rund um noch immer im Raum stehende Verkaufspläne - und damit für neue Kursgewinne.

Zu Gute kam der Aktie jüngst auch der Start der weltweiten Auslieferungen von Coronavirus-Testkits und deren Prüfung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Damit gehört QIAGEN zu den wenigen Unternehmen, die derzeit als Gewinner aus der Viruskrise hervorgehen. Ansonsten hat die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit die Märkte weltweit einknicken lassen.

Neben der Ende 2019 geplatzten Übernahme hat QIAGEN auch generell ein recht turbulentes Jahr hinter sich. Wegen Problemen im Wachstumsmarkt China musste der Diagnostikspezialist seine Ziele gleich zwei Mal eindampfen, am Ende geriet er in die roten Zahlen. Anfang Oktober nahm zudem der langjährige Vorstandschef Peer Schatz überraschend seinen Hut. Eine Entscheidung zu seinem Nachfolger soll laut früheren Angaben in der ersten Jahreshälfte fallen.

Übernahme lässt QIAGEN-Aktie nach oben schießen

In Erwartung einer Übernahme durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific sind die Aktien von QIAGEN am Dienstag steil nach oben geschossen. Damit haben sie sich dem Gebot in Höhe von 39 Euro je Aktie bereits stark angenähert.

Direkt zum Handelsstart schnellten die Anteile des im MDAX gelisteten Gendiagnostik- und Biotechunternehmens auf 38,75 Euro hoch. Gegen Mittag kam der Kurs dann leicht zurück, die Papiere kosteten bis zum Handelsende dennoch mit 37,12 Euro 16,73 Prozent mehr.

Mit diesem Sprung schlossen die Papiere des 1984 aus der Universität Düsseldorf heraus gegründeten Unternehmens erstmals wieder die große Kurslücke, die sie nach Weihnachten gerissen hatten. Anfang Dezember noch hatten Übernahmehoffnungen die Aktie auf 39,19 Euro und damit auf das höchste Niveau seit 2001 getrieben.

Doch kurz vor Jahresschluss hatte QIAGEN den Spekulationen ein Ende bereitet und den Verkauf abgesagt. Die Vorstöße der Kaufinteressenten seien nicht überzeugend, lautete damals die Begründung.

Nach dem vorangegangenen monatelangen Gezerre um QIAGEN rechnen Analysten daher nun weder mit Gegenangeboten noch mit größeren kartellrechtlichen Bedenken. Analyst Peter Welford von Jefferies etwa sprach von einem fairen Gebot. Der Deal dürfte seines Erachtens auch angesichts der fortwährenden Unsicherheiten in China begrüßt werden.

Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff schrieb ebenfalls, dass das Angebot vernünftig sei. Der Deal sei trotz der Kurshöhen vor Weihnachten kein Schnäppchen. Immerhin stehe QIAGEN zahlreichen Problemen gegenüber. So habe das Unternehmen seine Ziele 2019 zwei Mal eindampfen müssen. Hinzu komme die Situation in China und das Gebiet der begleitenden Diagnostik, das mindestens noch im ersten Halbjahr 2020 schwierig bleiben werde.

Ähnlich wie Analyst Welford erwartet auch Wendorff keinen Bieterwettkampf. Er sehe keine Strategie, mit der der Übernahmepreis noch weiter in die Höhe getrieben werden könnte, schrieb er.

DJG/kla/cln

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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Bildquellen: QIAGEN

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