EZB-Präsident Draghi will Geldpolitik flexibel halten
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, will die Geldpolitik flexibel gestalten.
Die EZB sei bereit, alle Instrumente anzupassen, falls nötig, sagte Draghi bei seiner Pressekonferenz nach der Ratssitzung. Auch beim Zinsausblick wollte sich Draghi nicht festlegen lassen und die bisherigen Aussagen konkretisieren. Die Leitzinsen sollen "mindestens über den Sommer 2019" auf dem aktuellen Niveau bleiben. Zuvor hatte die EZB sowohl ihre Geldpolitik als auch ihren Zinsausblick bestätigt.
Draghi zeichnete in seiner Pressekonferenz insgesamt ein optimistisches Bild zur Konjunkturlage. Die jüngsten Daten wiesen auf ein solides und breites Wachstum, sagte Draghi. Die bessere Arbeitsmarktlage stütze den Privatkonsum, und das globale Wachstum untermauere die Exporte. Die Risiken aus globalen Faktoren blieben allerdings "prominent", gab Draghi zu bedenken. Für ein Urteil über die Zolleinigung von EU und USA sei es noch zu früh.
Der EZB-Rat hatte den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, den Satz für Überschusseinlagen der Banken bei der EZB bei minus 0,40 Prozent und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent.
Bis Ende September kaufen die Zentralbanken des Eurosystems noch monatlich Anleihen für 30 Milliarden Euro. Ab Oktober sollen die Käufe auf 15 Milliarden Euro sinken und am Jahresende komplett eingestellt werden. Ab 2019 will die EZB das Anleiheportfolio durch die Wiederanlage von fälligen Anleihen für längere Zeit konstant halten.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Andreas Böttcher/ECB, EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images